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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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dir eine Geschichte erzählt, die dir das Gefühl gibt, immer noch am Strand entlangzulaufen.
    Mattie und Holly stellten weiter Fragen, und Ian lehnte sich in seinen Sitz zurück und lächelte. Er war froh, dass Mattie Georgias Meinung über die verwirrenden Gefühle hören konnte, die das andere Geschlecht in einem auslöste. Selbst wenn Georgia der Betrug ihres Mannes frustriert hatte, dann machte sie das nicht allen Männern zum Vorwurf. Zumindest artikulierte sie solche Gefühle nicht. Sie sprach überhaupt nicht schlecht über Jungen oder riet Mattie, ihnen aus dem Weg zu gehen. Stattdessen sagte sie, dass es lange dauerte, über einen Strand voller Muscheln zu laufen, und dass man sich nicht zu früh entscheiden sollte, welche einem am besten gefiel.
    Mit zusammengekniffenen Augen deutete Khan auf einen leeren Parkplatz in der Nähe des Meeres. Er bog ab und fuhr so nah wie möglich ans Wasser heran. Ian fragte Mattie und Holly, ob sie eine kleine Pause machen wollten, und die Mädchen sprangen aufgeregt von ihren Sitzen auf, wollten sofort die Tür aufmachen.
    Der von Felsen umgebene Strand war fast so groß wie ein Basketballfeld. Während Khan eine Flasche Motoröl neben seinem Sitz herausholte und die Motorhaube öffnete, folgte Ian Georgia, Holly und Mattie, die durch den Sand liefen. Die Mädchen traten ihre Flip-Flops weg und gingen ins Wasser. Georgia setzte sich auf einen glatten und sonnengebleichten Baumstamm, der angespült worden war. Ian ließ sich neben ihr nieder und reichte ihr ihre Kamera, die sie auf dem Sitz vergessen hatte.
    »Danke.« Sie legte sich den Trageriemen um den Hals und machte ein Bild von den Mädchen.
    »Gern geschehen.«
    Mattie spritzte Holly nass, und die fing an, sie durch das flache Wasser zu jagen. Das Kichern der Mädchen zauberte ein Lächeln auf Georgias Gesicht, und sie freute sich, dass sie nicht mehr über Jungs redeten. Sie wusste, dass diese Zeit bald kommen würde und dass sie noch nicht bereit dafür war. »Sie verhalten sich wie Schwestern, nicht wahr?«, fragte sie und zog ihre Schuhe aus, schob die Zehen in den Sand.
    Ian war versucht, zu den Mädchen ins Wasser zu gehen, entschied sich aber dafür, sie miteinander Spaß haben zu lassen. »Sie hätten sich auf jeden Fall gerade fast gestritten wie Schwestern.«
    »Sie wissen jedenfalls genau, wie sie sich gegenseitig auf die Palme bringen können.«
    »Ich schätze, sie waren ein bisschen tropo.«
    »Tropo?«
    »Waren zu lange in den Tropen. Das macht einen verrückt.«
    Georgia lächelte und bewegte noch immer ihre Zehen durch den Sand. »Du und deine Sprüche. Ich weiß nicht, woher du die immer hast. Vielleicht bist du ein bisschen tropo?«
    »Ich?«
    »Ja, du.«
    Er tat so, als zucke es neben seinem Auge. »Ein bisschen Wahnsinn schadet doch nicht, finde ich. Macht die Sache erst interessant.«
    »So warst du schon immer«, erwiderte sie, und ihr Lächeln kehrte zurück.
    Holly kreischte, als Mattie sie mit Algen bewarf. Ian hob einen Stein auf und warf ihn ins Meer. Er musste daran denken, wie er früher im Outback immer mit seinen Brüdern Steine geworfen hatte. Eine Rückkehr nach Australien würde seine nächste Überseereise werden, das wusste er. Er würde Mattie das Kreuz des Südens zeigen und Kängurus, die durch die Wüste hüpften, und sie Zeit mit ihren Cousins und Cousinen verbringen lassen. Er hatte mehrfach darüber nachgedacht, Australien zu einer Station auf ihrer Reise zu machen, sich aber dagegen entschieden. Seine Brüder waren zufrieden und mit Frauen verheiratet, die sie liebten, und Ian war nicht sicher, ob er schon bereit war, ihr Glück zu sehen. Und obwohl er seine Eltern liebte, hatten sie ihm niemals vergeben, dass er nach Amerika gegangen war. Um die Kluft zwischen ihnen zu überwinden, musste er weiter weg sein von Kates Tod, von diesem Verlust.
    Er beobachtete Georgias Zehen im Sand. Es waren keine hübschen Zehen. Sie waren zu lange in hohen Schuhen zu dicht zusammengepresst worden. Sie hatte sich die Zehennägel in einem Malventon lackiert, der keinen starken Kontrast zu ihrer hellen Haut bildete. Ein bisschen von ihrem Bein war zu sehen, und er folgte den Konturen bis zum Saum ihres Kleides. Als ihm klar wurde, was er da tat, blickte er zu den Mädchen hinüber und seufzte.
    Sie wandte sich zu ihm um. »Was?«
    Holly fing Mattie und trat ins Wasser, um sie nass zu spritzen.
    »Denkst du, es ist komisch?«, fragte er, »dass wir zusammen reisen?«
    »Komisch? Du meinst

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