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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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falsch?«
    »Nein, nicht falsch. Aber … aber warum, denkst du, sind wir hier? Für Holly? Für Mattie? Oder aus einem anderen Grund?«
    Sie betrachtete die Mädchen. »Ich weiß es nicht. Ich möchte nicht zu viel über diese Dinge nachdenken. Du hast uns eingeladen, also sind wir gekommen. Und es hat sich richtig angefühlt zu kommen, nicht falsch.«
    Er blickte auf und seine Stimmung war plötzlich weniger heiter als noch vor einer Minute, als wäre es gleichbedeutend mit einem Betrug an Kate gewesen, Georgias Bein zu betrachten. »Ich hätte sterben sollen, nicht sie.«
    »Warum um Himmels willen sagst du so etwas?«
    »Weil sie der beste Teil von uns war.«
    Georgia schüttelte den Kopf. »Das ergibt doch keinen Sinn. Uns ist nicht etwas, das … aus Teilen besteht. Es ist eine Einheit.«
    Während er unruhig auf dem Baumstamm hin und her rutschte, fand sein Blick ihren. »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Es ist eine Einheit, Ian.«
    Er kratzte an einem Moskitostich und nickte. »Ich weiß noch … wie du Frank verlassen hast. Du warst so verletzt. Und jetzt wirkst du so heil. Wie ist es dir gelungen, dahin zu kommen?«
    Sie schloss für einen Moment die Augen. In der Nähe schrie eine Möwe. »Immer einen Tag nach dem anderen«, erwiderte sie, und wieder bewegte sie ihre Füße. »So habe ich das geschafft. Ich überlebte diese ersten Tage, die schlimmsten Tage. Ich nahm das Leben einen Tag nach dem anderen, und dann, langsam, wurde es besser. Weil die Zeit mein Freund war. Die Tage wurden zu Wochen, die Wochen zu Monaten, und alles wurde langsam besser. Nicht, dass mein Leben perfekt ist. Aber es ist gut genug.«
    »Er war verrückt, dir so wehzutun. Was für ein verdammter Narr. Was für ein Bastard.«
    »Er ist immer noch mit ihr zusammen, deshalb weiß ich nicht, ob er wirklich so ein Narr war. Er scheint glücklich zu sein. Und der Bastard-Teil ist mir egal. Ich hasse ihn nicht mehr. Ich habe ihn jahrelang gehasst, und das hat mir nicht gutgetan. Holly habe ich damit nicht geholfen und es hat mich … abscheuliche Dinge tun lassen.«
    »Du hast nichts dergleichen getan.«
    »Ich habe ihm wehgetan, Ian.«
    »Nein, du …«
    »Doch, das habe ich«, unterbrach sie ihn und richtete den Blick auf die Mädchen.
    »Wie?«
    Sie erstarrte. »Willst du das wirklich wissen?«
    »Nur, wenn du es mir erzählen willst.«
    Eine Hupe erklang in der Ferne. Georgia blickte zur Straße und ließ die Erinnerungen zu, lange unterdrückte Erinnerungen. »Es war nicht schwer, ihm wehzutun. Ich ließ seine Hauptsponsoren wissen, anonym, über eine falsche E-Mail-Adresse, was nachts passierte … im Museum, in seinem Büro, im Abstellraum. Glaubst du, danach haben sie noch dicke Schecks ausgestellt? Findest du das nicht abscheulich von mir? Seine Spender ließen ihn im Stich, und er hielt nicht lange durch. Sein Traumjob war weg. Und ich hatte meine Rache. Aber ich habe mich schlechter gefühlt als vorher, weil ich damit auch die anderen Leute im Museum getroffen habe. Leute, deren Jobs von diesen Spenden abhingen. Und ich kann das nicht wiedergutmachen. Niemals.«
    »Du hast auf eine schreckliche Sache reagiert.«
    »Aber was ich getan habe, war nicht richtig. Und deshalb habe ich aufgehört zu hassen.«
    »Er ist trotzdem ein Bastard.«
    »Vielleicht. Aber für mich existiert er gar nicht mehr.«
    Ian zog seine Schuhe aus. »Ich hätte dich nicht betrogen, weißt du. Nicht in einer Million Jahren. Die meisten Männer hätten das nicht getan. Frank war ein Narr.«
    »Frank … war einfach Frank. Ich hätte es kommen sehen müssen. Ich war die Närrin.«
    Mattie und Holly hatten sich ins Wasser fallen lassen und winkten Ian und Georgia, riefen ihnen zu, dass sie kommen sollten. »Sollen wir ein bisschen durchs Wasser laufen?«, fragte Ian. »Tut den alten Füßen vielleicht gut.«
    »Sicher, lass uns durchs Wasser laufen.«
    Ian folgte Georgias Fußspuren durch den warmen Sand und fragte sich, warum er ihr gerade gesagt hatte, dass er sie niemals betrogen hätte, warum er sie beide in diesen Zusammenhang gestellt hatte. Was zur Hölle mache ich da?, fragte er sich, als das Wasser seine Zehen berührte. Mattie streckte die Arme nach ihm aus und zog ihn weg vom Strand. Er lächelte mit ihr, küsste ihre nasse Stirn und blickte Georgia an. Sie sah ihn an, und er wandte sich Mattie zu und hob sie hoch, legte den Mund an ihren Hals und blies dagegen.
    Mit dem Gefühl, Kate erneut betrogen zu haben, richtete Ian seine ganze

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