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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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hat.«
    Mattie sah sich um. »Wo ist Westen, Papa?«
    Er deutete mit ihr auf dem Arm in die Richtung. »Da drüben.«
    »Können wir in diese Richtung schwimmen? Ich glaube, da finden wir sicher die schönsten Sachen.«
    »Dann lass uns nach Westen schwimmen.«
    »Und wenn wir schwimmen … würdest du meine Hand halten? So, wie du es immer gemacht hast?«
    »Ich werde niemals aufhören, deine Hand zu halten, Ru.«
    »Wirst du nicht?«
    »Nein, Schatz. Niemals.«
    »Schwörst du es?«
    Er hakte seinen kleinen Finger in ihren. »Ich schwöre es.«
    Mit einem Lächeln griff Mattie nach unten und hob ihre Maske und ihren Schnorchel vom sandigen Boden auf. Bald schwamm sie an der Hand ihres Vaters, sah grüne und blaue Fische und suchte nach Schätzen, die sie Holly und Rupi schenken würde und die sie in einen Wunschbaum hängen würde, einen, der auf der Westseite des Nils stand, wo Geister wohnten, wo ihre Mutter es ganz leicht würde sehen können.
***
    Viel später, nachdem der Himmel dunkel geworden und der Mond aufgegangen war, saß Ian auf dem Balkon ihres Hotelzimmers. Mattie schlief drinnen, und Ian hatte die Vorhänge geschlossen und war in die Nachtluft hinausgetreten. Er hatte eine Taschenlampe auf den Stuhl neben sich gelegt, und sie warf ein schwaches Licht auf den Notizblock in seiner Hand. Während er schrieb, blickte er auf einen großen tropischen Baum, dessen Zweige bis an den Balkon reichten. Der Baum musste schon lange hier vor dem Hotel gestanden haben. Seine dicken Äste waren knotig und mussten beschnitten werden, doch frische Blätter sprießten an verschiedenen Stellen, als wäre der Durchhaltewille des Baums so stark oder noch stärker als sein eigener.
    Ian beendete seine Notizen, legte das Blatt zur Seite und fing auf einer neuen Seite an zu schreiben.
    Kate,
    ich bin kein Poet, meine Liebste, aber ich werde Dir etwas sagen – Du hast mich immer wünschen lassen, ich wäre einer. Du hast mich an die Schönheit von Worten und Gedanken glauben lassen. Und jetzt glaube ich an so viele Dinge. An Dich. An die Liebe und das Gute und die Ewigkeit. Daran, dass es Gründe gibt, die uns zusammenbringen.
    Ich berühre das Gesicht unserer Tochter, und ich sehe Deins. Ich höre ihr Lachen, und ich lausche Deinem.
    Du hast recht – einige Dinge können einem nicht genommen werden, wenn sie ein Teil von einem sind. Und Du bist ein Teil von mir. Und ich werde diese Einheit immer ehren, genauso wie die Sonne ihre Einheit mit dem Himmel ehrt.
    Ich weiß, meine Geliebte, dass ich Dich nicht um Verzeihung bitten muss für das, was ich jetzt tue, dafür, dass ich mein Herz öffne. Ich weiß, dass Du mich auf diesen Weg geführt hast und warum Du das getan hast. Du hast meine Hand genommen und mich auf das Licht zugeführt, auf einen neuen Anfang. Nicht von Dir fort, sondern auf Dich zu, auf diese Einheit, dieses Gefühl, das über einen selbst hinausgeht.
    Ich liebe Dich so sehr, Kate. Das habe ich immer, und das werde ich immer. Du hast uns erschaffen, und wir haben ein solches Wunder erschaffen. Mattie wird glücklich sein. Zufrieden. Und geliebt. Du hast sie gerettet. Und mich. Und wir werden ein Kind von der Straße retten. Einen Jungen, der verloren war, aber der bald gefunden werden wird.
    Wir haben so viele Leben zusammen gelebt, Du und ich. Und wir leben sie weiter, nicht im Fleisch, sondern im Geist. Und dann, eines Tages, werde ich keinen Wunschbaum brauchen, um mir Dir zu reden. Ich werde dahin gehen, wo Du bist, wo die Schönheit Zuflucht sucht, wo Glück ewig andauert, und zusammen werden wir sehen, wie das Gute sich entfaltet – wie in einem von Matties Bildern, so voller Pracht und Hoffnung und Liebe. So voller Wunder.
    Sieh Dir an, was Du getan hast, meine Geliebte. Sieh es Dir an, und sei glücklich. Ich liebe Dich. Ich liebe Dich. Ich liebe Dich.
    Ian
    Er faltete das Papier sorgfältig. Nachdem er sicher war, dass Mattie noch immer schlief und dass die Zimmertür abgeschlossen war, trat er an den Rand des Balkons. Der Boden lag ungefähr sechs Meter unter ihm, und sein Herz klopfte schneller, als er den Ast in seiner Nähe betrachtete. Er war fast eine Armlänge entfernt und so dick wie sein Oberschenkel. Sicher, dass der Ast ihn halten würde, dass der alte Baum ihn nicht im Stich ließ, schob Ian sich den Brief in die Tasche. Er kletterte über das Geländer und stand am Rand des Balkons, hielt sich am Metall hinter sich fest.
    Nachdem er mehrmals tief Luft geholt und den Ast betrachtet

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