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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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sagte er und bedeutete ihr, nach rechts zu gehen, in Richtung Meer.
    »Was?«
    »Bitte. Bitte komm mit mir und meiner Tochter.«
    Das Mädchen blickte Mattie an, die zwischen Ian und der Einheimischen hin und her sah. Alle außer Ian waren verwirrt.
    »Bitte«, wiederholte Ian. »Komm einen Moment mit uns. Nur ganz kurz.«
    Das Mädchen nickte und bog nach rechts, verließ ihren ursprünglichen Weg. Sie gingen ungefähr zehn Meter weiter und bogen erneut ab.
    »Papa, was machst du?«, fragte Mattie und zog an seiner Hand.
    »Vertrau mir einfach, Schatz. Bitte vertrau mir. Ich tue das, was deine Mutter gemacht hätte.«
    Das Trio lief noch ein paar Minuten weiter, bevor Ian das Mädchen zu einer Ansammlung kleiner Bungalows führte. Sein Herz klopfte so heftig, dass es ihm alle Kraft zu rauben schien. Er wusste, dass er unüberlegt handelte, dass seine Handlung vielleicht zu einer Konfrontation führte, die Mattie Angst machen würde. Aber er fühlte sich verpflichtet, dem Mädchen zu helfen. Er hatte keine Angst vor dem Fremden. Tatsächlich hätte es ihm nichts ausgemacht, sich mit ihm anzulegen, wenn sie allein gewesen wären. Aber Mattie durfte eine solche Auseinandersetzung nicht mitansehen oder hören.
    Ian wandte sich an das Mädchen und spürte, wie ihm die Zeit weglief. »Vermisst du deine Eltern?«, fragte er und sah ihr in die Augen.
    »Was, Mister?«
    »Deine Eltern? Möchtest du zurück zu ihnen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich kein Geld haben.«
    »Was, wenn ich dir Geld gebe? Eine Menge Geld. Würdest du dann zurückgehen?«
    Die Augen des Mädchens füllten sich mit Tränen. »Zurückgehen zu ihnen?«
    »Jetzt gleich. Würdest du ein Boot nehmen und die Insel verlassen? Und dann mit dem Zug zurück zu deiner Familie fahren?«
    Das Mädchen versuchte zu sprechen, schaffte es jedoch nicht. Ihre Tränen fielen auf den sandigen Weg. Sie nickte jedoch, und Ian griff in seine Tasche und öffnete ein Geheimfach. Er zog drei Hundertdollarscheine und einige große thailändische Geldscheine heraus und gab dem Mädchen das Geld. Sie weinte immer noch, aber nun lächelte sie auch. Ian nahm seine Freiheitsstatue-Baseballkappe ab und setzte sie ihr auf den Kopf. »Geh zum Ende des Strands«, sagte er, »weg von dem Ort, wo wir gegessen haben. Miete dir ein Boot, das dich auf eine andere Insel bringt. Und morgen nimmst du dann die Fähre nach Phuket. Von dort aus schaffst du es leicht, wieder nach Hause zu kommen. Nimm einfach einen Bus oder den Zug.«
    »Warum … warum du helfen mir?«
    Ian lächelte zum ersten Mal, seit er sie gesehen hatte. »Weil ich möchte, dass du bei deiner Familie bist. Ich habe meine wunderbare Tochter. Ich möchte, dass dein Vater seine hat.«
    Das Mädchen schürzte die Lippen. »Du glauben … du glauben, er immer noch lieben mich?«
    Ian legte eine Hand auf ihre Schulter. »Ich weiß, dass er dich noch liebt.«
    »Danke. Danke, Mister.«
    »Wie heißt du?«
    »Jaidee.«
    »Es war mir eine Freude, Jaidee. Ein echtes Vergnügen. Und jetzt geh. Bleib weg von den Orten, an denen dieser Bastard … tut mir leid … wo dieser Mann sein könnte. Miete dir ein Boot und mach dich auf den Weg zurück zu deinen Eltern.«
    Das Mädchen sah Mattie an. »Du haben so viel Glück«, sagte sie und lächelte, wischte sich die Tränen vom Gesicht. »Dein Vater, er haben gutes Herz.«
    Mattie verstand immer noch nicht, was hier passierte, doch sie nickte. »Danke.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Ian und Mattie verabschiedeten sich und sahen das Mädchen den Weg entlanglaufen. Sie verschwand innerhalb von Sekunden, und Mattie wandte sich an ihren Vater. »Papa, warum war sie nicht bei ihren Eltern? Warum hat sie geweint?«
    Er hockte sich hin, damit er Mattie in die Augen sehen konnte. »Sie hat für diesen Mann gearbeitet. Sie war … seine Fremdenführerin. Und sie hatte nicht genug Geld, um wieder nach Hause zu fahren. Also haben wir ihr welches gegeben. Und in ein oder zwei Tagen ist sie wieder bei ihren Eltern.«
    »Warum warst du so besorgt wegen dem Mann?«
    »Na ja, er war ihr Boss. Und ich habe ihr gesagt, dass sie ihn verlassen soll. Dass sie direkt nach Hause fahren soll. Er wird vielleicht wütend darüber sein. Aber mach dir keine Sorgen, Schatz. Sie geht, und er wird nie erfahren, was passiert ist. Ich schätze, er wird einfach alleine wieder zurück nach Bangkok finden müssen.«
    »Ich hoffe, er verläuft sich.«
    »Ich auch, Ru. Ich auch.«
    »Papa, vielleicht sollten wir zurück zum

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