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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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skorbutkranken Hunde, ihr werdet über die Planke gehen, bevor der Tag vorbei ist.« Er richtete seine Schleuder aus, drückte ab und heulte triumphierend auf, als sein Ballon direkt über den Köpfen der beiden platzte.
    Die Kinder kreischten, luden sofort ihre Schleuder neu und feuerten einen Ballon in seine Richtung. Ian hätte ihm ausweichen können, aber er ließ sich davon an der Brust treffen. »Ihr habt einen Treffer gelandet«, schrie er und tat so, als würde er taumeln. »Aber ich bin keiner, der einer Rauferei aus dem Weg geht. Macht euch bereit, geentert zu werden!« Er nahm noch einen Ballon, der in seiner Hand wackelte, als er versuchte, ihn in die Schleuder zu laden. »Verdammt seist du, Kanone!« Noch ein Ballon zerplatzte über ihm. »Glaubt ihr, Blackbeard gibt so leicht auf?«, sagte er und bleckte die Zähne.
    »Trink doch noch was!«, rief Mattie, während Rupi und sie noch einen Ballon abfeuerten.
    Ian lächelte, ein aufrichtiges Lächeln, eines, das ihn zumindest für eine Weile seine Schmerzen und Ängste vergessen ließ. Er wusste, dass er mit Mattie Fehler machen würde, dass er sie enttäuschen würde, dass er, ganz egal, wie sehr er sie liebte, nicht in der Lage war, ein perfekter Vater zu sein. Und eines Tages würde er nicht mehr da sein und würde ihr nur Erinnerungen an ihn zurücklassen, an ihre besten und ihre schlimmsten gemeinsamen Zeiten.
    Er wollte, dass dieser Moment zu den besten Zeiten gehörte, etwas, dass sie in den Jahren trösten würde, in denen er nicht mehr da war. Deshalb spannte er trotz der vielen Schmerzen, die sein Leben gefährdeten, die Schleuder, erklärte ihnen, dass sie den Zorn des Blackbeard fürchten sollten, und schoss einen gelben Ballon ab.
***
    Der nächste Tag begann mit einem Frühstück auf der Veranda vor dem Hotel. Rupi hatte auf dem Boden ihres Zimmers geschlafen und saß jetzt neben Mattie und aß Joghurt aus einem Becher. Obwohl Ian normalerweise einheimisches Essen bestellte, hatte er den Fehler gemacht, nach Rührei zu fragen, und zwang sich, nicht das Gesicht zu verziehen, während er mehrere wässrige, halbgare Eier aß. Normalerweise hätte er das Essen zur Seite gestellt und eine Scheibe Brot gekaut, aber in Rupis Gegenwart aß er auch das letzte bisschen Ei.
    Obwohl Mattie fast den ganzen gestrigen Tag damit verbracht hatte, mit Rupi zu lachen, wirkte sie an diesem Morgen niedergeschlagen. Sie würden morgen nach Hongkong weiterfliegen, und sie wollte sich nicht von Rupi trennen. Er wusste, wie er sie zum Lachen bringen und mit ihr herumalbern konnte. Sie hatte vergessen, wie es war, wenn einem nach einem ganzen Nachmittag voller Lachen der Bauch wehtat. Und sie liebte es, wie Rupi grinste, wenn sie seine Hand nahm und ihm Dinge zeigte.
    Ian wollte unbedingt nach einem Waisenhaus suchen und bezahlte die Frühstücksrechnung so bald wie möglich. Das Hotel hatte einen kleinen Business-Bereich, und er betrat ihn, setzte sich vor einen Computer und ein Telefon. Während Mattie Rupi beibrachte, mit Buntstiften zu malen, ging Ian online und begann mit seiner Suche nach Waisenhäusern in Varanasi. Er arbeitete konzentriert und schnell, genauso wie er es getan hatte, bevor Kate krank wurde. Seine Finger flogen über das Keyboard, als wäre es ein Instrument. Seine Augen lasen ganze Gruppen von Wörtern statt einzelne Worte. Er nahm die Kinder neben sich gar nicht wahr.
    Innerhalb einer Stunde hatte Ian eine Liste von vier Waisenhäusern zusammengestellt, die einen seriösen Ruf hatten und gut geführt wurden. Er griff zum Telefon und begann mit den Anrufen, war höflich, aber auch knapp und drängend, was seine Fragen betraf. Es war in mancher Hinsicht von Vorteil, ein Ausländer in Indien zu sein, und er verließ sich auf diese Stärken, verlangte, den Geschäftsführer zu sprechen, und hakte beharrlich nach, wenn er das Gefühl hatte, dass die Leute ihm auswichen.
    Nachdem Ian entschieden hatte, welches vermutlich das beste Waisenhaus in der Stadt war, versuchte er, den Mann am anderen Ende der Leitung davon zu überzeugen, dass Rupi dort eine willkommene Bereicherung sein würde. Obwohl Ian Rupis Gesundheit und seine positive Lebenseinstellung hervorhob, erklärte der Mann, dass sein Waisenhaus schon überfüllt sei. Ian griff nach einer Magentablette und suchte nach einem Ausweg. Am Ende versprach er dem Waisenhaus eine Spende von eintausend Dollar, wenn sie Rupi aufnahmen. Der Mann war natürlich hocherfreut über Ians Vorschlag, und die

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