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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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Einzelheiten waren schnell ausgehandelt.
    Obwohl Ian das Gefühl hatte, zu einer schnellen Entscheidung gezwungen worden zu sein, wusste er doch, dass Rupis Situation sehr viel besser sein würde als noch vor ein paar Tagen, selbst wenn das Waisenhaus nicht perfekt war. Der Junge hatte sein eigenes Bankkonto, und das Waisenhaus klang nach einer respektablen Einrichtung.
    Ian machte sich Sorgen, dass Rupi traurig sein würde, sie zu verlassen, aber im Gegenteil, er war entzückt über die Aussicht, an einem solchen Orte leben zu können. Nachdem Ian ihm erklärt hatte, wie ein Waisenhaus funktionierte und dass er und Mattie versuchen würden, eine Familie zu finden, die Rupi adoptierte, lächelte der Junge wieder, als könne er sein Glück kaum fassen.
    Weil er möglichst viel Zeit im Waisenhaus verbringen wollte, nahm Ian mit den Kindern ein Taxi. Die Straßen von Varanasi waren wie vorherzusehen chaotisch, und der Fahrer bediente die Hupe so oft, wie eine Motte sich gegen das Licht einer Straßenlaterne warf. Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten, bis sie das Waisenhaus erreichten, ein zweigeschossiges Gebäude direkt neben einem staubigen Fußballfeld.
    Kinder bevölkerten das Feld und rannten einem Ball nach, als würden mehrere Spiele auf dem gleichen Boden stattfinden.
    Ian, Mattie und Rupi gingen an dem Fußballfeld vorbei auf das Haus zu. Sie hatten es noch nicht betreten, als ein gut angezogener Mann herauskam, sich vorstellte und Ians Hand schüttelte. Der Leiter sprach mit Rupi auf Hindi, und bald lächelten beide.
    Nach mehreren Minuten Smalltalk fragte der Leiter Mattie und Rupi, ob sie draußen mit den anderen Fußballspielen wollten, während er sich mit Ian unterhielt. Mattie hatte kein Interesse daran und lehnte höflich ab, nahm Rupis Hand und führte ihn zu einer violetten Bank in der Nähe der anderen Kinder. Ian und der Leiter standen mehr als zehn Meter entfernt und beobachteten die Kinder, während sie über Rupis Zukunft sprachen.
    Mattie rückte näher an ihren Freund heran. »Ich werde dich vermissen, Rupi.« Sie freute sich für ihn, war selbst jedoch sehr traurig.
    Rupi lächelte, sicher, dass er träumte, dass ein amerikanisches Mädchen ihn nicht wirklich als Freund sehen konnte und dass er nicht in diesem wunderbaren Waisenhaus bleiben durfte. »Warum?«, fragte er. »Warum du mein Freund? Alle anderen, sie glauben ich dreckig. Können mich nicht berühren.«
    Ihre Hand schob sich in seine. »Du bringst mich zum Lachen, Rupi. Und du bist nicht dreckig. Siehst du? Meine Haut ist an deiner, und da ist nirgendwo Dreck. Wenn dich also irgendjemand jemals wieder dreckig nennt, dann denk an deine Hand an meiner.«
    Rupi nickte und erinnerte sich daran, wie er die Knochenhaufen auf dem Grund des Flusses durchsucht hatte. Er hoffte, dass Mattie recht hatte und seine Hände irgendwie sauber geblieben waren. »Du mir schicken Brief? Aus Hongkong? Ich finden jemanden, der ihn kann lesen für mich.«
    »Ich schicke dir ganz viele Briefe. Einen ganzen Haufen Briefe, wie mein Papa sagen würde.«
    »Ich nicht vergessen dich.«
    »Und ich werde dich nicht vergessen.«
    Rupi blickte auf ihre Hand an seiner und dachte an ihre Worte. Er hatte keine einzige Erinnerung daran, von jemandem gehalten zu werden, von einer Hand an seiner. »Ich so glücklich«, sagte er.
    Trotz ihrer Traurigkeit bei dem Gedanken, ihn verlassen zu müssen, lächelte Mattie und griff in ihren Rucksack. Sie holte ihren Skizzenblock heraus und blätterte die Seiten durch, bis sie zu einem Bild kam, das sie von ihm gemalt hatte. Sie legte ihm den Block auf den Schoß. »Irgendwann, Rupi, komme ich zurück nach Indien. Und dann male ich noch ein Bild von dir.«
    Er betrachtete ihre Zeichnung und lächelte über sein Lächeln auf dem Bild, freute sich über das Strahlen auf seinem Gesicht. »Du so gut, Mattie. Ich denken vielleicht … vielleicht ein Maler … er schon wiedergeboren in dir.«
    Mattie dachte an den Fluss, daran, ob ihre Mutter im Himmel war oder ob sie wiedergeboren wurde, wie die Hindus glaubten. »Rupi? Kannst du mit mir auf einen Baum klettern?«
    »Einen Baum? Warum?«
    »Weil ich ein Bild für meine Mutter hineinhängen möchte. Damit sie es sehen kann.«
    Rupi blickte sich auf dem Fußballfeld um und deutete auf einen riesigen Teakbaum an der Ecke des Hauses. »Wie der da?«, fragte er und reichte ihr vorsichtig den Skizzenblock zurück.
    Sie nickte, dann ging sie zu dem Leiter des Waisenhauses und fragte ihn, ob

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