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Ich bin dein, du bist mein

Ich bin dein, du bist mein

Titel: Ich bin dein, du bist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Ohren gerutscht und das T-Shirt klebt ihr an der Haut. Sie warf einen Blick zum Fenster: Die Abendsonne stand rot und rund und riesengroß zwischen den Bäumen. Judith atmete tief durch. Sie war eingeschlafen. Die Uhr auf ihrem Nachttisch zeigte acht.
    Ihr Computer! Sie hatte eine Mail bekommen, und imersten Moment dachte sie, Jan hätte ihr eine Nachricht geschickt. Doch als sie sich an den Schreibtisch setzte, sah sie, dass die Nachricht von Gabriel war.
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Liebe Judith!
    Der Erfolg ist zwar nicht durchschlagend, aber messbar. Jedenfalls hat es keinen neuen Kurzschluss gegeben und auch der Teppich bleibt fürs Erste trocken. Im Großen und Ganzen scheint von Richthofen langsam zu akzeptieren, dass er sein Bein gefälligst draußen zu heben hat. Jedenfalls danke für die Tipps. Das Buch habe ich übrigens bis jetzt noch nicht bekommen. Irgendwie hat sich die andere Gwendolyn verabschiedet, ich weiß es nicht. Tatsache ist, ich bekomme meine Mails immer wieder als unzustellbar zurück.
    Liebe Grüße
    Gabriel
    Judith musste tatsächlich lachen. Eigentlich hatte sie nicht mehr mit einer Nachricht von Gabriel gerechnet und so tippte sie gut gelaunt eine Antwort:
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Lieber Gabriel,
    man muss mit Hunden Geduld haben, vor allen Dingen mit kleinen. Und Beagles sind zwar freundlich, können aber manchmal ein bisschen auf der Leitung stehen. Aber du sagst ja selbst, dass von Richthofen noch ziemlich jung ist. Unser Zerberus hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Um die Schnauze wird er langsam grau und ist längst nicht mehr so beweglich, wie er es noch vor ein paar Jahren war. Mein Vater hat ihn mir zum sechsten Geburtstag geschenkt und er ist ein echtes Familienmitglied. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn er mal nicht mehr da ist. Irgendwann wird’s dir auch so gehen. Verlass dich drauf.
    LG , Judith
    Sie drückte auf »Senden« und wartete ab. Es waren zwei Minuten vergangen und sie rechnete schon nicht mehrmit einer schnellen Antwort, als die neue Mail von Gabriel eintraf.
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Ganz ehrlich? Ich glaube, es ist sogar schon jetzt passiert. Normalerweise bin ich nicht so der Haustier-Typ. Eigentlich bin ich sogar froh, wenn ich meine Ruhe habe. Aber da ich zu Hause arbeite und mich viel zu wenig bewege, ist dieser kleine Teufel ein Glücksfall für mich. So bin ich gezwungen, meinem Tag einen Rhythmus zu geben und morgens zu einer festen Zeit aufzustehen. So ein bisschen Ansprache tagsüber tut mir ganz gut, hätte ich nicht gedacht.
    Grüße!
    Gabriel
    Judiths Finger huschten über die Tastatur.
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Ja, das stimmt. Hunde machen immer gute Laune. Vorausgesetzt natürlich, sie sind gut drauf. Aber mir geht es genauso. Früher fand ich es lästig, mit Zerberus bei jedem Wetter rauszugehen. Aber es ist okay. Mittlerweile genieße ich es sogar. Du arbeitest zu Hause? Was genau machst du denn?
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Ich habe ein Handelsprogramm für Börsengeschäfte geschrieben. Und verkauft, das war das Allerbeste. Seitdem muss ich morgens nicht mehr um sechs Uhr aufstehen. Zumindest nicht mehr, um zur Arbeit zu fahren. Stattdessen laufe ich jetzt immer zu dieser Zeit durch den Park.
    Gabriel
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Du arbeitest also gar nicht mehr? Nicht schlecht. Ich hoffe, dass du immer einen von diesen kleinen schwarzen Plastikbeuteln bei dir hast, wenn du mit deinem Hund draußen unterwegs bist.
    Liebe Grüße
    Judith
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Liebe Judith!
    Natürlich arbeite ich noch! Meinst du etwa, ich wäre schon in Rente? Ich bin doch erst neunzehn. Nein, das Programm muss ständig überarbeitet und verbessert werden. Die Leute wollen Updates haben. Aber ich halte die Sache bewusst klein, weil ich niemanden anstellen möchte. Ich bin gerne mein eigener Herr. Und ja, natürlich nehme ich diese kleinen Plastikbeutel mit. Immerhin bin ich ein verantwortungsbewusster Hundebesitzer. Und du glaubst gar nicht, mit wem man so alles in Kontakt kommt, wenn man einen Hund hat.
    Liebe Grüße
    Gabriel
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betr.: Stubenrein
    Doch, das kann ich mir gut vorstellen. Aber

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