Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
Und er fand die Idee weder komisch noch schräg.« Sie blieb stehen und ergriff meine beiden Hände. »Wahrscheinlich bin ich dumm, Abby, aber ich glaube, er ist wirklich der Richtige .«
Ich umarmte sie. »Ich glaube überhaupt nicht, dass du dumm bist. Ich freue mich so für dich.«
»Danke. He, wo ist denn dein« ‒ sie deutete auf meinen Hals ‒ »Dingelchen.«
»Es ist ein Halsband.« Ich rollte mit den Augen. »Nathaniel will nicht, dass wir unseren Lifestyle vor Linda zur Schau stellen. Sie weiß nichts davon.«
Elaina und Linda trafen kurz nach uns ein. Dann wurden wir zusammen durch das Spa geführt und landeten am Ende in einem eleganten Umkleideraum. Wir erfuhren unsere Termine für den Tag und erhielten Bademäntel. Für den ersten Teil hatten wir unterschiedliche Programme, würden uns aber zum Mittagessen wieder treffen.
Felicia und ich gingen uns umziehen.
»Verdammt«, sagte Felicia und deutete auf meinen Rücken.
»Was?«, fragte ich und drehte den Kopf nach hinten.
»Du hast eine Schramme oder einen Biss auf der Schulter. Was hast du denn die letzte Nacht getrieben?«
Bei der Erinnerung seufzte ich.
»Egal«, sagte sie. »Genau genommen will ich es gar nicht wissen.«
Als wir aufgerufen wurden, trennten sich unsere Wege: Felicia ging zur Massage und ich zur Gesichtskosmetik.
Die Behandlung entspannte mich so sehr, dass ich irgendwann halb wegdämmerte. Das war auch nicht schwer: Ich lag auf einer warmen Liege unter flauschigen Handtüchern. Im Hintergrund berieselte mich sanfte Musik. Und es duftete würzig nach Lavendel.
Irgendwann rüttelte mich die Kosmetikerin sanft wach und führte mich durch den Flur zu meiner Massage.
Zunächst wurde ich mit Peelingsalz abgerieben. Wieder duftete es nach Lavendel, diesmal zur sanften Behandlung mit Salzen. In einer Duschkabine mit mehreren Düsen spülte ich mir alles wieder vom Körper.
Unter der Dusche träumte ich von Nathaniel und dem Bad, das er mir vorige Nacht bereitet hatte. Von seinen Händen, der Art, wie er mich abgewaschen hatte: fast ehrfürchtig. Und er hatte sich Zeit genommen, um mein Haar durchzubürsten und jede Stelle meines Körpers abzutrocknen …
Ein Klopfen an der Tür zur Kabine unterbrach mich. »Ms King«, rief die Masseurin, »sind Sie fertig?«
Wieder lag ich unter warmen Tüchern. Ich nahm mir fest vor, diesmal wach zu bleiben, damit mir die Massage in Erinnerung blieb. Meine einzige Massage war bisher die von Nathaniel im Flugzeug gewesen. Heißes Wachs und Nathaniel. Mmm. Ich fragte mich, was er für den Heimflug geplant hatte.
»Haben Sie schmerzende Stellen, an denen ich arbeiten soll?«, fragte die Masseurin.
Einen Augenblick lang fragte ich mich, wie sie reagieren würde, wenn ich die Stellen nennen würde, die mir seit gestern Nacht wehtaten …
»Nein«, sagte ich. »Eigentlich nicht.«
Wenig später wartete ich im elfenbeinfarbenen Essbereich des Spa auf Felicia, Elaina und Linda. Im Hintergrund lief gedämpfte Musik. Auf den Tischen flackerten Kerzen. Ich lehnte mich auf meiner dick gepolsterten Liege zurück und schloss die Augen.
»Abby?«, sagte Linda.
Ich setzte mich auf. »Hallo, Linda. Ich habe mich nur ein bisschen entspannt.«
Sie setzte sich neben mich. »Hast du den Morgen angenehm verbracht?«
»Oh ja, bestens. Es war sehr nett von dir und Elaina, diesen Spa-Besuch zu arrangieren.«
Sie griff nach einem Glas Wasser. »Es war Elainas Idee. Ich hatte geplant, den Tag mit Shoppen zu verbringen. Das Spa war die deutlich bessere Idee.«
Felicia und Elaina kamen zusammen herein und lachten über eine Bemerkung von Elaina. Als sie sich setzten, wurden sogleich vier Salate mit gerilltem Geflügelfleisch serviert. Sie sahen köstlich aus: frische Kräuter, Feta, Mandeln und Preiselbeeren. Ich lächelte. Nathaniel hätte es goutiert.
»Hattet ihr alle einen schönen Abend?«, fragte Linda und spießte ein Stück Hühnchen auf.
Elaina lächelte sie an. »Wir haben die Vorzüge von Sex im Hotel doch schon oft miteinander diskutiert, Linda.«
Eine leichte Röte breitete sich über Lindas Wangen aus. »Allerdings, Elaina. Aber ich wollte nur wissen, ob sich Jackson und Nathaniel als die guten Gastgeber und Kavaliere benommen haben, zu denen ich sie erzogen habe.«
»Ich bin mir nicht sicher, dass für Todd Kavalier die richtige Bezeichnung ist«, sagte Elaina und breitete die Serviette auf ihrem Schoß aus. »Aber gut war er schon.«
Felicia prustete in ihr Wasserglas.
Elaina und Linda
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