Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
Vom Netzwerk:
sie hörte, wie Ruth durch den Gang schlurfte.
    »Schätzchen, wir schließen in fünf Minuten.«
    »Danke, Ruth, ich bin gleich fertig.«
    Klara blätterte die Zeitung, die sie gerade vor sich liegen hatte, bis zum Ende durch und machte sich eine Notiz mit dem genauen Erscheinungsdatum. Es nützte nichts, sie brauchte einen weiteren Tag in der Bibliothek.
    Beim Rausgehen fragte sie Ruth: »Kann ich morgen noch mal wiederkommen?«
    »Sie meinen, ob Ihre Goldmitgliedschaft für zwei Tage reicht?«
    Klara nickte.
    »Da müsste ich nachschauen«, sagte Ruth.
    Klara seufzte. Ruth trug nicht nur schreckliche Blusen, sie war auch noch gierig.
    »Ich denke, wir finden eine Übereinkunft«, sagte sie und verließ die Bibliothek.
    Im Wagen wählte sie Pias Nummer in der Kanzlei.
    »Du musst mir Geld schicken«, sagte Klara.
    »Du meinst, Tote haben Probleme mit ihrer Kreditwürdigkeit?«
    »Sehr witzig. Die Bank hat die Karten gesperrt. Und außerdem würde Sam das sofort merken.«
    »Okay, kein Problem«, sagte Pia. »Gib mir einfach deine Adresse.«
    »Das ist das nächste Problem«, sagte Klara.
    »Du brauchst ein Hotel?«
    »Tote Amerikanerinnen ohne Bargeld kommen nicht nur nicht nach China.«
    Pia seufzte: »Ich buch dir eines über die Kanzlei.«
    »Quicklebendig, kreditwürdig und eine blütenweiße Weste«, sagte Klara und startete den Motor, »das können nur Anwälte und Politiker.«

Kapitel 55
    Quantico, Virginia
    Dienstag, 16.   Oktober
    Sam Burke krallte die Hände in die Rückenlehne von Shirins Stuhl. Bennett, der neben ihm stand, atmete stoßweise, wie ein Elefant auf einem Fitnessgerät, obwohl er einfach nur dastand. Die Atmosphäre in ihrem Büro war gespannt wie seit Wochen nicht mehr. Nur Shirin schien der Stress nichts anhaben zu können, sie hielt die Hände über der Tastatur ihres Laptops, bereit, jederzeit loszulegen.
    »Mach es«, sagte Sam nach einem Seitenblick auf die beiden Zettel, die neben Shirins Rechner lagen. Ihre beiden Pläne. Der eine, mit dem sie Tom in die Irre führen wollten, und der zweite, mit dem sie ihn schnappen würden.
    Shirin tippte 168.   35.   65.188 in die Adresszeile ihres Browsers und drückte die Enter-Taste.
    Sam Burke sah: nichts.
    »Was ist los, Shirin?«, fragte er.
    »Er kontaktiert einen Server nach dem anderen.«
    »Aber er lädt noch?«
    »Ja«, sagte Shirin. »Sie können das hier über mein Trace-Programm mitverfolgen.« Sie deutete auf ein Fenster mit Datensalat.
    »Das versteht kein Mensch«, kommentierte Bennett.
    »Endlich gibt das mal jemand zu«, sagte Sam.
    »Die Verbindung wird von einem zum nächsten Server weitergereicht«, erklärte Shirin. »Wie bei einer Busverbindung. Er steigt ständig um. Wir waren schon in Australien, in Russland und in Kenia. Ich habe nur keine Ahnung, warum er das tut.«
    »Aha«, sagte Sam.
    »Dieses Tracen sieht im Film immer wahnsinnig gut aus, aber im Grunde ist es vollkommen wirkungslos«, sagte Shirin. »Die Frage, ob wir ihn finden, entscheidet sich auf dem letzten Verbindungsstück. Filesharer benutzen so etwas, damit es ihnen nicht nachgewiesen werden kann, woher ihre Datei kommt. Aber das hat mehr mit dem Rechtssystem der beteiligten Staaten als mit dem Verschleiern des Standorts zu tun.«
    »Das heißt, Sie können ihn finden?«, fragte Bennett.
    »Wie gesagt, es hängt alles vom letzten Teilstück ab«, sagte Shirin. »Und hier haben wir es.«
    Auf dem Bildschirm erschien das Bild eines Aquariums. Eine Videodatei.
    »Fisch?«, fragte Sam.
    »Der letzte Server steht in Namibia. Und das Videosignal wird über ein anderes Programm eingespeist. Damit hätten Sie Ihre Antwort.«
    »Das heißt Nein?«, fragte Bennett.
    »Wieso ein Aquarium?«, fragte Sam.
    »Nein. Die Chancen für einen Gerichtsbeschluss in Namibia können Sie selbst ausrechnen, und ohne Zugriff auf den Server kann ich nichts machen.«
    »Aber Sie können ihn hacken, oder?«, fragte Bennett.
    Sam starrte auf das Aquarium, in dem sich gar kein Fisch befand. Das Videobild zeigte nur einen Ausschnitt des Aquariums, es waren keine Ränder zu sehen.
    »Ist das live?«, fragte Sam.
    »Erstens: Ob ich ihn hacken kann, weiß ich nicht. Sie stellen sich das einfacher vor, als es ist. Kurz gesagt: Wenn die Administratoren schlampig gearbeitet haben, Ja, wenn nicht, dürfte es etwas dauern. Zu der zweiten Frage: Ja, es ist live. Ein Stream.«
    Plötzlich wackelte das Bild, als wäre jemand versehentlich gegen die Kamera gestoßen.
    »Hallo, Sam«, sagte eine

Weitere Kostenlose Bücher