Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich bin ein Genie und unsagbar böse

Titel: Ich bin ein Genie und unsagbar böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Lieb
Vom Netzwerk:
Amazonas, sogar die vergessenen Babys von Appalachia halten diesen Dollarschein in der Hand. Und Leute wie ich haben ihr Leben der Aufgabe verschrieben, euch das Geld abzuschwatzen, zu stehlen oder sonst wie aus der Hand zu winden.
    Und wenn ihr zu viel um die Ohren habt, um euch darum zu kümmern, welcher Kandidat nun der Nettere ist, umso besser.«
    Ich schenke ihnen das Lächeln eines Heiligen. Plötzlich fühle ich mich rein. Meine Seele hat sich in einem Schwall von einer Menge Gift befreit - wie ein Kotze speiender Geysir. Das Summen in meinen Ohren verklingt. Mein Blick flimmert nicht mehr, sondern ist jetzt gestochen scharf.
    Und ich sehe eine Horde fassungsloser, wütender Tiere. Ich sehe Verwirrung. Ich sehe Neugierde.

    Nur Tatianas Gesicht zeugt von Begeisterung. Sie kichert und klatscht, eine freudvolle Nymphe.
    Doch Daddy klatscht nicht. Ich meine, natürlich klatscht er nicht. Aber er sieht auch nicht traurig aus … eher irritiert .
    Und Mom sieht so aus, als hätte ich sie in die Magengrube geboxt.
    Das sollte wirklich nicht sein.
    In einem einzigen besinnungslosen Wortschwall habe ich mich selbst ruiniert. In fünf Minuten der Wahrheit habe ich zwölf Jahre der Lüge zerstört. Ich habe mich entblößt. Nun bin ich nackt. Schwach.
    Mein Hirn rast. Es muss einen Weg geben, um die Situation zu retten. Um meine Idiotie wieder unter Beweis zu stellen. Um meinen Schutz zu erneuern.
    Und weil ich ein Genie bin, komme ich auf die einzig mögliche Lösung.
    Ich trotte langsam an den Bühnenrand.
    Und mache mir in die Hose.

Kapitel 39

    Bild 18

Kapitel 40
    Hau ab!

Kapitel 41
    Ich meine es ernst. Hau ab!

Kapitel 42
    Ende
    Ich gehe nach Hause. Ich gehe nach Hause und niemand kann mich aufhalten.
    Ich trage eine grüne Shorts, die ich aus der Turnhalle geklaut habe. Da sie zu eng ist, spüre ich, wie der Gummizug in meine Hüften schneidet und hässliche rote Striemen hinterlässt.
    »Brennt sie nieder!«, kommandiere ich. »Brennt sie nieder bis auf den Grund!«
    Im Nachhinein betrachtet, war es vielleicht doch keine so gute Idee, mir vor der versammelten Schule in die Hose zu machen. Okay, es war die einzige Möglichkeit, aber gibt es irgendetwas, und sei es ein Imperium, das solch eine Erniedrigung rechtfertigt?
    Moms dumpfe Verwirrung.
    Die Scham im Gesicht meines Vaters.
    Tatianas Lachen. Sie hat heftiger gelacht, als ich es je bei einem Menschen gesehen habe. Sie hat gelacht, bis ihr Tränen über die Wangen liefen. Freudentränen. Meine Wahlkampfmanagerin, meine verehrte rosa Königin, sie hat sich nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Über mich.
    Irgendwie hatte ich in all dem Chaos vergessen, dass sie das gemeinste Mädchen der ganzen Schule ist.

    »Nehmt sie unter Beschuss!«, kommandiere ich. »Macht sie dem Erdboden gleich! Verwandelt sie in einen Haufen Asche!« So lautet der Befehl für mein Jagdgeschwader. Ich beordere es zu meiner Schule. Ich will den Ort meiner Scham ausradieren. Ich will ihn von der Erde tilgen. »Macht alles platt, bis nur noch Schutt übrig ist.«
    Mein Luftwaffenstützpunkt befindet sich auf Grand Island, aber die Jets sind so schnell, dass sie nur fünf Minuten brauchen.
    »Lasst keinen Stein auf dem anderen.«
    Niemand versuchte mich aufzuhalten, als ich aus der Aula stürzte. Niemand wollte mich anfassen. Ich ließ meine Lieblingsjeans auf dem Boden vor den Schließfächern liegen und zog rasch diese verschwitzte grüne Shorts an. Ich rannte durch den Hinterausgang und lief auf dem Parkplatz an Mr. Moorhead vorbei, doch er nahm keine Notiz von mir. Er saß in seinem Auto, riss eine ganze Stange Zigaretten auf und suchte jede einzelne Zigarette nach der Botschaft ab, die nicht da war. Die nie wieder da sein wird.
    »Reißt die Wände nieder und kontaminiert den Boden, damit dort nie wieder etwas wächst.«
    Hinter mir höre ich das entfernte Dröhnen der Kampfjets.
    »Vernichten! Verwüsten! Verbrennen!«
    »Hey, Kumpel.« Eine Hand liegt auf meiner Schulter. Ich blicke auf und sehe, dass sie meinem Vater gehört. Er hat ein rotes Gesicht und ist außer Atem. »Hab mir gedacht, dass ich dich hier finde.« Er sieht mich an und sagt: »Hey, du bist ja ganz … komm, lass mich mal.« Er zieht ein Taschentuch hervor und wischt mir über Augen und Wangen.

    »Zerbomben! Zerstückeln! Zerbröseln!«
    Daddy geht nicht darauf ein. »Das war ja … puh, was für eine Rede, Oliver!«
    Ich sage nichts, sondern stapfe unbeirrt weiter.
    »War das was, das du mal im Fernsehen

Weitere Kostenlose Bücher