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Ich bin ein Mörder

Ich bin ein Mörder

Titel: Ich bin ein Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Pons
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Anweisung des Meisters, schlug die Tür ins Schloss, drehte den Schlüssel. Zurück blieb nichts außer Kälte und Finsternis.
    * * *
     
    Der Duft von Lavendel füllte Alexandras Wohnung. Eine Verheißung wogender blauer Felder im warmen Sommerwind. Mit geröteter Haut entstieg sie der Badewanne, wickelte die Haare in ein kleines, den Körper in ein großes Badetuch und entließ die Dampfschwaden hinaus in die Dunkelheit. Sie löschte die Kerzen, die sie neben der Wanne aufgestellt hatte, und räumte das Buch und das leere Weinglas ins Wohnzimmer. Die Erholung, die sie sonst nach einer solchen Badeorgie empfand, blieb heute aus. Seit Dienstschluss wartete sie auf Tobias’ Anruf. Ungeduldig, ängstlich, ärgerlich dieses Mal. Sie setzte sich auf das Sofa und cremte sich mit langsamen, kreisenden Bewegungen ein. Von oben, nach unten. Erst als auch die letzte Pore mit Lotion versorgt war, klingelte endlich das Telefon. Die Tube entglitt ihren Händen. Der Augenblick der Wahrheit. Nervös nahm sie das Gespräch entgegen.
    »Hallo, liebste Alexandra. Hast du mich vermisst?«
    Der Zorn verpuffte beim ersten Wort, das er sprach. Sie lächelte, als sie antwortete.
    »Und ob ich dich vermisst habe. Ich vermisse dich noch.« Sein Lachen grub sich in ihren Bauch und sie zog die Beine aufs Sofa und schmiegte sich in ihre Kuscheldecke, als wären es seine Arme.
    »Das ist gut. Ich dachte schon, du tröstest dich mit einem anderen, wenn ich nicht da bin.«
    »Tust du das denn?«, fragte Alexandra schnell, damit keine Pause entstand, die ihn womöglich hellhörig machte. Sie musste sich konzentrieren, wenn sie ihren Plan nicht aus den Augen verlieren wollte, durfte sich nicht einlullen lassen oder ihm ihre Unsicherheit zeigen.
    »Natürlich. Wenn mir danach ist. Aber mir ist nicht danach. Mir ist nur nach dir. Wie war dein Abend mit dem Superbullen?«
    Alexandra presste die Hand vor den Mund. Da war sie, die Frage, auf die sie gewartet hatte und die er nicht hätte stellen dürfen. Ihre Stimme war leise und belegt, wie von einer beginnenden Erkältung.
    »Mach es nicht kaputt, Tobias. Werde nicht wieder gemein.«
    »Also hat er dich getröstet.« Scharf stieß er die Luft aus.
    »Nein. So ein Unsinn!« Alexandra zog das Tuch vom Kopf und schleuderte es zu Boden.
    »Leugne es nicht! Das macht es nur peinlich. Es gibt keinen anderen Grund, ihn immerzu zu verteidigen. Ich kann viel vertragen, zur Not auch einen anderen Mann, aber keine Heuchelei.«
    »Aber du irrst dich, Tobias!« Ihre Hand fuhr in die nassen Haare, die ihr klamm auf den Schultern klebten.
    »In diesen Dingen irre ich mich nie. Dein Journalist, das konnte ich noch nachvollziehen. Er sieht gut aus, ist einigermaßen gebildet. Aber dieser Klotz! Ist er so gut im Bett? Du hast mit ihm geschlafen, nachdem ich gegangen bin. Nicht wahr? Du warst bei ihm. Gib es zu!«
    Alexandra unterdrückte das Verlangen, ihn aufzuklären. Aber sie musste etwas anderes tun, um herauszufinden, ob er wirklich für Mischas Vergiftung verantwortlich war.
    »Okay, du hast recht«, flüsterte sie und schloss die Augen dabei. »Ich habe die ganze Nacht in seinem Bett verbracht.« Das war nicht einmal eine Lüge. »Bist du nun zufrieden?«
    Er schwieg. Hatte er eine andere Antwort erwartet? Hatte sie einen Fehler gemacht? Sie wollte ihn nicht verlieren, sie wollte die Wahrheit und noch mehr wollte sie, dass er unschuldig war.
    »Es war nicht die erste Nacht oder?«
    »Nein.« Wieder keine Lüge. Sie hatten viele Nächte miteinander verbracht. Im Streifenwagen, auf Ozzys Sofa. Sie legte ihr Gesicht in eine Hand und stützte sich mit dem Ellbogen auf den angewinkelten Knien ab. Mehr konnte sie dazu nicht sagen. Und plötzlich lachte er. Vergnügt, als wäre nichts gewesen.
    »Na siehst du! Ich hatte recht. Wie immer. War es so schwer das zuzugeben?« Ehe sie antworten konnte, fuhr er fort. »Ist schon gut, ich verstehe, dass du gezögert hast. Wäre mir auch peinlich an deiner Stelle. Das muss aufhören Alexandra. Verstehst du? Nicht dieser Mann. Nie mehr. Du gehörst«, er unterbrach sich kurz, »zu mir! Ich will dich nicht teilen.«
    Erleichtert atmete sie aus. Eifersucht. Das war alles. Kein Hinweis darauf, dass er etwas vom unschönen Verlauf ihrer Nacht mit Mischa ahnte.
    »Alexandra, versprichst du es? Ich bin ab sofort der Einzige? Du beugst dich meinem Willen?«
    Das ging ihr entschieden zu weit, dennoch ignorierte sie den Wunsch, zu widersprechen. Ihr schlechtes Gewissen setzte noch eins

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