Ich Bin Ein Schwein
strich über ihren zarten Venushügel, während sie ihr Spiegelbild betrachtete. Sie spreizte die Beine und fokussierte ihre fleischigen Schamlippen. Die vollen Labien grinsten ihr geradzu obszön aus dem Zentrum des ansonsten zierlichen Körpers entgegen. Männer wie Frauen standen auf ihren vollen Muschimund. Selbst wenn sie schwieg, hingen sie gebannt an ihren Lippen.
Doch anders als noch vor wenigen Stunden blickte sie nun nicht auf ihren geil glühenden Körper, der auf allen Vieren von hinten kräftig durchgevögelt worden war. Ihre festen Brüste wippten nicht im Rhythmus wilder Stöße, sondern hoben sich mit dunklen Nippeln und großen Warzenhöfen ruhig von ihrem Oberkörper ab. Ihre grünen Mandelaugen und ihre blassroten, vollen Lippen zeigten keine Regung. Keine Spur mehr von der lustvollen Panik, die sie ergriffen hatte, als die pralle Eichel tief in ihrer Kehle abgespritzt hatte und sie wegen einer Überdosis Ejakulat für einige Sekunden nicht hatte atmen können. Sie schloss die Augen und erinnerte sich an das lodernde Feuer in ihrem Anus, mit dem der prächtige Schwanz eines namenlosen Liebhabers ihre Rosette zum Schmelzen gebracht hatte. In besinnungsloser Ekstase hatte sie ihn angefleht, er möge ihren Leib mit seinem riesigen Schweif in zwei Hälften spalten und sich danach an ihren Eingeweiden vergehen. Die von Schreien zerfetzten Lungenflügel sehnten sich nach heißen Küssen. Ihre wabernden Brüste wollten von innen gefickt werden. Das zuckende Herz sollte nicht mehr Blut, sondern Sperma durch ihre berstenden Arterien pumpen. Doch anstatt sie zu schänden, hatte er nur seinen Samen in ihren endlos gierigen Arsch gepisst. Sie hatte ihn freundlich zur Wohnungstür begleitet und ihm nach einem letzten Abschiedskuss unschuldig lächelnd den Besuch ‚bestimmter Freunde‘ angedroht, sollte er sich noch einmal auch nur in der Nähe dieses Hauses blicken lassen. Sein flehender Blick hatte nichts geholfen. Judith hatte nur gelangweilt mit den Schultern gezuckt und ihr Knie zwischen seine Beine gerammt. Er war wimmernd zu Boden gesunken, während sie sich umgedreht und leise die Tür hinter sich geschlossen hatte. Und sie war einmal so ein nettes Mädchen gewesen.
Nach kurzem Überlegen beschloss Judith, ein schlichtes schwarzes Cocktailkleid und passende Schuhe zu tragen. Dessous trug sie bei solchen Arbeitseinsätzen nie. Steife Nippel waren manchmal die besseren Argumente. Bevor sie die Wohnung verließ, raffte sie das Kleid ein wenig nach oben. Es dauerte nicht lange, bis die Fingerkuppen in ihrer Spalte feucht wurden. Mit einem kalten Lächeln auf den nun viel kräftiger geschminkten Lippen tupfte sie sich etwas Scheidensekret hinter die Ohren und an ihre Halsschlagader. Dieses Ritual war ihr persönlicher Glücksbringer. Die einzige Form von Glauben oder Aberglauben, die sie in ihrem Leben zuließ. Judith strich eine schwarze Strähne aus ihrem Gesicht, nahm ihre Handtasche und verließ die Wohnung.
* * *
Bereits nach den ersten Worten spürte Judith die Anspannung weichen. Sie war tatsächlich nervös gewesen. Jetzt verstand sie, weshalb ihr Agent mit starker Skepsis von der zuvor geradezu vergötterten Journalistin gesprochen hatte – Sarah war hübsch.
Bei ihr traf die Bezeichnung ‚Frau in den besten Jahren‘ ohne Zweifel zu. Judith spürte, wie das Gesicht mit der hellen Haut sie in ihren Bann zog. Durch das Funkeln der blauen Augen konnte sie für Momente in namenlose Abgründe blicken. Sie hatten schreckliche Dinge sehen müssen. Unsagbare Grausamkeiten, doch ihre vollen Lippen waren zum Schweigen verdammt. Ein ewiges Geheimnis. Aufgezwungen. Angenommen. Sehnsucht nach Schlaf. Und doch so sinnlich.
Die glänzenden rotblonden Haare verliehen Sarah eine Art Heiligenschein, der ihr in sanften Wellen über den Rücken floss. Sie sah attraktiver aus, als Judith aus den wenigen Fotos geschlossen hätte. Ihre Intelligenz stand ohnehin außer Frage.
Judith konnte sich nur zu deutlich ausmalen, wie ihr Agent Sarah vergeblich angegraben hatte. Wie ein rolliger Kater, der seinen kurzen Schwanz in irgendeine Muschi stecken wollte. Wahrscheinlich hatte er auch nicht mehr Charme aufbringen können. Kaffee, Cognac, Koks. In dieser Reihenfolge. Seine größten Trümpfe. Seine Hände konnte er ohnehin nicht bei sich behalten. Er hatte die Flirtkompetenz eines Höhlenmenschen. Nur war seine Keule ein klein wenig mickriger. Die Zurückweisung hatte er sicher weder verstehen noch ertragen können.
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