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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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Motorengeräusch draußen auf der Straße brachte ihn ins Hier und Jetzt zurück. Er stand auf, ging zum Fenster und schob eine staubige Gardine zur Seite. Das neueste Modell eines Plymouth Barracuda stand mit der Schnauze vor dem Garagentor. Das Scheinwerferlicht erstarb auf dem Betonboden, und Duane Westlake und Will Farland stiegen aus.
    Beide trugen Uniform.
    Der Sheriff war ein wenig korpulenter geworden, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Gehaltvolles Essen und zu viel Bier vielleicht. Vielleicht steckte auch einfach noch mehr Scheiße in ihm. Der andere war genauso mager, dürr und widerlich, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    Plaudernd erreichten sie die Eingangstür.
    Er konnte sein Glück kaum fassen.
    Eigentlich hatte er für diese Nacht zwei Besuche geplant. Jetzt wurde ihm auf dem Silbertablett ein solcher Zufall präsentiert, dass er von einem dieser Besuche absehen konnte und zudem jeder der beiden Männer wissen würde, dass …
    Die Tür wurde geöffnet. Bevor die Deckenlampe anging, sah er die Schattenrisse der beiden Männer in dem Viereck, welches das Licht von draußen auf den Boden zeichnete.
    Der Helle und der Dunkle.
    Der Dicke und der Dünne.
    Satan und der Teufel.
    Er tastete sich zur Treppe vor, lehnte sich einen Moment an die Mauer und lauschte den Worten der beiden. Der Dialog kam ihm vor wie ein Ausschnitt aus einem Drama, das ihm Karen einmal zu lesen gegeben hatte.
    Westlake.
    » Was hast du mit den Jungs gemacht, die wir festgenommen haben? Was sind das für Typen?«
    Farland.
    » Vier Gauner auf der Durchreise. Das Übliche. Lange Haare und Gitarre. Wir haben nichts gegen sie in der Hand, aber solange wir ermitteln, bleiben sie im Loch.«
    Eine Pause, dann wieder Farland.
    » Ich habe Rabowsky gesagt, er soll sie mit jemandem zusammenstecken, der was draufhat.«
    Er konnte ein Kichern hören, das wie das Fiepen einer Maus klang. Sicherlich hatte es der Vizesheriff zwischen seinen dünnen Lippen hervorgepresst.
    Wieder Farland.
    » Heute Nacht machen sie Krieg statt Liebe.«
    Westlake.
    » Vielleicht lassen sie sich ja hinterher die Haare schneiden und suchen sich eine Arbeit.«
    Der Mann in seinem Versteck lächelte bitter.
    Die Katze lässt das Mausen nicht.
    Nur dass diese beiden keine Katzen waren, sondern Schakale der übelsten Sorte.
    Vorsichtig beugte er sich im Schutz des Schattens und der Mauer vor. Der Sheriff schaltete gerade den Fernseher an, warf seine Mütze auf den Tisch und ließ sich in einen Sessel fallen. Das bläuliche Flimmern des Fernsehers gesellte sich zum Licht der Deckenlampe. Man hörte den Kommentator eines Baseballspiels.
    » Herrgott, das Spiel ist schon fast zu Ende, und wir verlieren. Ich hab’s ja gewusst, dass es nur Unglück bringen kann, in Kalifornien zu spielen.«
    Westlake drehte sich zu seinem Vize um.
    » Im Kühlschrank ist Bier, falls du eins willst. Und wenn du schon gehst, bring mir auch eins mit.«
    Der Sheriff war der Boss, und es war ihm wichtig, das immer wieder hervorzuheben, sogar als Gastgeber. Der Mann im Versteck fragte sich, ob Westlake sich genauso verhalten würde, wenn statt seines Untergebenen Richter Swanson im Zimmer stünde.
    Dies war der richtige Augenblick, beschloss er. Mit gezogenem Revolver trat er hervor.
    » Das Bier kann warten. Hände hoch.«
    Will Farland, der rechts von ihm stand, fuhr beim Klang seiner Stimme zusammen. Und als er ihn sah, wurde er bleich.
    Westlake riss den Kopf herum. Der Anblick verschlug ihm die Sprache.
    » Wer zum Teufel bist du?«
    Falsche Frage, Sheriff. Bist du ganz sicher, dass du es wissen willst?
    » Das ist jetzt nicht wichtig. Hände hoch und in die Mitte des Zimmers. Und du stellst dich neben ihn.«
    Die beiden Männer taten, wie ihnen gesagt wurde, doch Farlands Hand glitt zu seinem Pistolenhalfter.
    Das war abzusehen gewesen.
    Mit ein paar raschen Schritten war er bei ihm und schüttelte den Kopf.
    » Das würde ich gar nicht erst versuchen, denn ich kann sehr gut mit dieser Waffe hier umgehen. Glaubst du mir, oder soll ich es beweisen?«
    Der Sheriff hob die Hände in einer Geste, die beruhigend wirken sollte.
    » Hör zu, mein Freund. Wir werden versuchen, alle ruhig zu bleiben. Ich weiß nicht, wer du bist und was du willst, doch ich erinnere dich daran, dass deine Anwesenheit in diesem Haus bereits eine Straftat darstellt. Außerdem bedrohst du zwei Vertreter des Gesetzes mit einer Waffe. Meinst du nicht, dass deine Lage nicht schon ziemlich heikel ist? Bevor du

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