Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
Vom Netzwerk:
irgendwelchen Blödsinn machst, rate ich dir …«
    » Ihre Ratschläge bringen Unglück, Sheriff Westlake.«
    Erstaunt, seinen Namen zu hören, zog der Mann die Augenbrauen zusammen und legte den Kopf schief.
    » Kennen wir uns?«
    » Die Vorstellungsrunde kommt später. Will, du setzt dich auf den Boden.«
    Farland war zu perplex, um sich irgendwelche Fragen zu stellen. Er sah zu seinem Vorgesetzten hinüber, unschlüssig, was er tun sollte.
    Die Stimme, die er hörte, zerstreute jeden Zweifel.
    » Jetzt befiehlt nicht mehr er, du Scheißkerl, sondern ich. Wenn du gleich als Leiche auf dem Boden liegen willst, kann ich dir gerne helfen.«
    Die langen Beine des Mannes knickten ein, und er ließ sich nieder, indem er sich mit der Hand auf dem Boden abstützte. Sein Gegenüber zeigte nun mit dem Lauf der Pistole auf ihn und wandte sich an den Sheriff.
    » Du ziehst ihm jetzt ganz ruhig und ohne hektische Bewegungen die Handschellen aus dem Gürtel und legst sie ihm an. Hinter dem Rücken.«
    Westlake wurde vor Anstrengung ganz rot, als er sich hinunterbeugte und die Anweisung ausführte. Das doppelte Klacken der Handschellen war der Beginn der Gefangenschaft von Vizesheriff Will Farland.
    » Jetzt nimm deine eigenen und schließe sie um dein rechtes Handgelenk. Dann leg die Hände auf den Rücken und dreh dich um.«
    In den Augen des Sheriffs blitzte Zorn. Doch vor denselben Augen glänzte auch ein Revolver. Er tat, wie ihm geheißen. Gleich darauf ließ eine sichere Hand den anderen Ring am anderen Handgelenk des Sheriffs zuschnappen.
    Das war der Beginn seiner eigenen Gefangenschaft.
    » Setz dich jetzt neben ihn.«
    Der Sheriff ging in die Knie, und da er die Hände nicht zu Hilfe nehmen konnte, plumpste er unbeholfen auf den Boden, wobei er mit seiner ganzen Körpermasse gegen Farlands Schulter stieß. Es fehlte nicht viel, und die beiden wären über den Boden gekullert.
    » Wer bist du?«
    » Namen kommen und gehen, Sheriff. Nur die Erinnerungen bleiben.«
    Er verschwand für einen Augenblick hinter der Mauer, hinter der sich die Treppe verbarg. Als er wieder erschien, hatte er einen vollen Benzinkanister in der Hand. Er hatte ihn bei der Durchsuchung der Garage neben einem Rasenmäher gefunden. Der Sheriff hatte den Vorrat sicherlich angelegt, damit ihm beim Rasenmähen nicht der Sprit ausging. Diese an und für sich unbedeutende Entdeckung hatte ihn auf eine Idee gebracht und in Hochstimmung versetzt.
    Er steckte den Revolver in den Gürtel und ging zu den beiden Männern, dann schüttete er gelassen den Inhalt des Kanisters über ihnen aus. Ihre Kleidung bekam dunkle Flecken. Der stechende, ölige Geruch des Benzins breitete sich im Zimmer aus.
    Will Farland wich instinktiv zur Seite, um kein Benzin ins Gesicht zu bekommen, und stieß mit dem Kopf gegen Westlakes Schläfe. Der zeigte keine Reaktion. Der Schmerz wurde von der Panik betäubt, die in seinen Augen zu sehen war.
    » Was willst du? Geld? Hier im Haus habe ich nicht viel, aber auf der Bank …«
    Sein Stellvertreter unterbrach seinen Chef mit schriller Stimme.
    » Ich habe auch Geld, fast zwanzigtausend Dollar. Du kannst alles haben.«
    Was machen denn zwei nette amerikanische Jungs hier mitten in den Reisfeldern?
    Als er das Benzin über die beiden fließen ließ, belustigte ihn der Gedanke, dass ihre Tränen nicht nur von den Benzindämpfen herrührten. Er sprach in jenem beruhigenden Ton, den ihn mal jemand gelehrt hatte.
    Keine Sorge, Corporal. Jetzt wirst du geheilt werden …
    » Okay. Wir werden uns sicher einig.«
    Ein Hauch von Hoffnung legte sich über die Gesichtszüge und die Worte des Sheriffs.
    » Sicher. Morgen früh gehst du mit uns in die Bank und nimmst einen Haufen Geld mit.«
    » Ja, so könnten wir das machen …«
    Die Stimme, die Hoffnung geweckt hatte, war plötzlich wie ausgelöscht.
    » Aber wir werden es nicht so machen.«
    Mit dem restlichen Benzin, das sich noch im Ausgussstutzen befand, zog er quer über den Boden eine Spur zur Tür. Er steckte die Hand in die Tasche und holte ein Feuerzeug heraus. Ein ekelerregender Geruch gesellte sich zum beißenden Benzingestank. Farland hatte sich in die Hose gemacht.
    » Nein, ich bitte dich … nicht … bitte tu das nicht, um Himmels wi…«
    » Halt dein dummes Maul!«
    Westlake hatte das sinnlose Gejammer unterbrochen. Der Hass ließ ihn ein wenig von seiner Würde zurückgewinnen.
    » Wer bist du, Bastard?«
    Der junge Mann, der ein Soldat gewesen war, sah ihn einen

Weitere Kostenlose Bücher