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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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Augenblick lang schweigend an.
    Die Flugzeuge kommen von dort …
    Dann nannte er seinen Namen.
    Der Sheriff riss die Augen auf.
    » Das kann nicht sein. Du bist tot.«
    Er schnippte das Zippo an. Panisch starrten die beiden Männer in die Flamme. Er lächelte, und wenigstens dieses eine Mal war er zufrieden, dass sein Lächeln eine Fratze war.
    » Nein, ihr Schweine. Ihr seid tot.«
    Mit einer demonstrativen Geste öffnete er die Hand und ließ das Feuerzeug fallen. Wie lange der Fall des Zippos für die beiden Männer dauerte, wusste er nicht. Er wusste aber nur zu gut, wie lang dieser Weg erscheinen konnte.
    Kein Donner diesmal.
    Nur das metallische Geräusch, als das Feuerzeug auf dem Boden auftraf. Dann ein heißes Auflodern, und gleich darauf leckte eine Flammenzunge über den Boden. Sie tänzelte vorwärts, bis sie die beiden verschluckte wie ein Vorgeschmack auf die Hölle, die sie erwartete.
    Er blieb stehen, lauschte ihren Schreien und sah zu, wie sie zappelten und brannten. Das Zimmer füllte sich mit dem Gestank von verschmortem Fleisch. Er sog ihn tief in die Lunge ein und genoss es, dass es dieses Mal nicht sein Fleisch war.
    Dann öffnete er die Tür und trat hinaus. Als er das Haus hinter sich ließ, begleiteten ihn die Schreie wie ein Segen.
    Kurz darauf verstummten sie, und da wusste er, dass die Gefangenschaft von Sheriff Duane Westlake und seinem Stellvertreter Will Farland zu Ende war.

Eine Ewigkeit danach

7
    Jeremy Cortese sah dem dunklen BMW nach und wünschte sich insgeheim, er möge explodieren. Er war überzeugt davon, dass außer dem Fahrer niemand von den Leuten im Innern vermisst werden würde.
    » Fahrt doch zur Hölle, ihr Idioten.«
    Diese Aufforderung schickte er dem Wagen wie die Anweisung eines Navigationssystems hinterher, überließ ihn dann dem dichten Verkehr und betrat einen der beiden Baucontainer – zwei Blechschachteln auf Rädern, die nebeneinander am Bauzaun aufgestellt waren.
    Jeremy widerstand der Versuchung, sich eine Zigarette anzuzünden.
    In der technischen Besprechung eben hatte er sich sehr geärgert, und seine miese Stimmung hatte sich nur noch verdüstert. Schon den ganzen Tag war er schlecht gelaunt, was aber noch einen anderen Grund hatte.
    Am Abend zuvor war er im Madison Square Garden gewesen, nur um die Knicks übel gegen die Dallas Mavericks verlieren zu sehen. Er hatte das Stadion mit einem Gefühl der Bitterkeit verlassen und sich wie jedes Mal gefragt, warum er diesen Sporttempel so beharrlich immer wieder aufsuchte.
    Eigentlich nämlich konnte er dieser kollektiven Begeisterung, dem Gemeinschaftsgefühl und dem Jubel nichts mehr abgewinnen. Ob seine Mannschaft nun siegte oder verlor, hinterher saß er mit den immer gleichen sinnlosen Gedanken zu Hause.
    Allein.
    Erinnerungen nachzujagen, ist nur selten vergnüglich. Was auch immer du auf dem Weg findest, ist bedeutungslos. Die guten kannst du nicht fangen und die schlimmen nicht töten, und mit jedem Zug atmest du schlechte Luft ein, die dir im Halse stockt und im Mund einen üblen Geschmack hinterlässt.
    Und doch drängte ihn jene selbstzerstörerische Neigung, die mehr oder weniger jeder in sich trägt, immer wieder dorthin.
    Mehrmals während des Spiels ließ er den Blick über die Sitzreihen schweifen, bis er endgültig das Interesse am Treiben der Jungs in ihren farbigen Trikots verlor.
    Mit einer traurigen Tüte Popcorn in der Hand sah er zu, wie Väter und Söhne wegen eines Dunkings von Irons oder einem Korbleger von Jones jubelten oder wie sie, wenn die gegnerische Mannschaft angriff, im Chor mit allen anderen » Defense! Defense! Defense!« skandierten. So wie er früher auch, als er noch mit seinen Söhnen dorthin gegangen war und das Gefühl gehabt hatte, ihnen irgendetwas zu bedeuten. Das hatte sich als Illusion herausgestellt, denn die Wahrheit war: Sie waren es, die alles für ihn bedeuteten.
    Als einer der Knicks einen Dreier warf, sprang auch er auf, jubelte aus Gewohnheit mit einer Masse von Unbekannten mit und nutzte es als Vorwand, um etwas zu verscheuchen, das ihm in die Augen stieg.
    Dann setzte er sich wieder. Zu seiner Rechten war ein leerer Platz, und links sahen sich ein Junge und ein Mädchen auf eine Weise in die Augen, als fragten sie sich, wieso sie eigentlich hier waren und nicht in irgendeinem Bett in irgendeiner Wohnung, um es sich gutgehen zu lassen.
    Wenn Jeremy mit seinen Söhnen im Madison gewesen war, hatte er immer zwischen ihnen gesessen. John, der kleinere,

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