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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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Wahrheit. Nutzen Sie Gespräche, um sich mit anderen ehrlich auszutauschen und eine andere Sichtweise zu erfahren.
    • Tun Sie, was Sie sagen. Machen Sie keine falschen Versprechen. Versprechen Sie nur Dinge, die Sie einhalten können und wollen.
Sinnloses Geschwätz vermeiden
    Im Yoga Sutra zählt Satya zu den Enthaltungen. Oft reden wir nur um des Redens willen, verstricken uns in sinnloses Geschwätz oder sind mit unseren Worten unnötig verletzend. Ein Teil der Übungspraxis besteht darin, weniger zu reden, sich zu überlegen, was Sie sagen und wie Sie etwas sagen bzw. auch einmal bewusst zu schweigen.
    Alles, was du sagst, sollte wahr sein.
Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen.
    Voltaire

1.3. Asteya
Nicht-Stehlen
    Eines Tages fand eine weise Frau in den Bergen einen großen Edelstein. Wenig später begegnete ihr ein hungriger Wanderer und sie öffnete ihren Rucksack, um ihr Essen mit ihm zu teilen. Der Wanderer erblickte den wertvollen Stein und betrachtete ihn voller Bewunderung. Als die Frau die Begeisterung in seinen Augen sah, nahm sie den Stein und schenkte ihn dem Fremden. Überglücklich machte er sich auf den Heimweg. Er wusste, der Stein war so kostbar, dass er den Rest seines Lebens keine Geldsorgen mehr haben würde. Doch schon bald drehte er um, kehrte zu der Frau zurück und sagte: „Ich habe nachgedacht. Ich weiß, wie wertvoll dieser Stein ist, aber ich möchte ihn dir wieder zurückgeben, weil ich hoffe, dass du mir etwas noch viel Wertvolleres geben kannst: Was war es, das es dir erlaubt hat, mir diesen Stein einfach zu schenken?“
    (Quelle unbekannt)
    asteya pratisthayam sarva ratna upasthanam
Wer im Nicht-Stehlen fest verankert ist,
dem werden große Reichtümer zuteil.
    Steya bedeutet im Sanskrit Diebstahl, Asteya Nicht-Diebstahl. Beim dritten Yama geht es also darum, nicht zu stehlen. Schon in der Sandkiste lernen wir, nicht zu nehmen, was uns nicht gehört. Die meisten von uns würden wohl nie eine Bank überfallen oder einer Omi die Handtasche vom Leib reißen. Mit einem unwiderstehlichen Impuls zu stehlen und damit einem Hang zur Kleptomanie haben wahrscheinlich ebenfalls wenige Leser und Leserinnen dieses Buches zu kämpfen. Deutlich mehr werden sich wohl schon ertappt fühlen, wenn es um das geht, was oft als „Kavaliersdelikt“ bezeichnet wird, wie ein kleines „Souvenir“ aus dem Hotel entwenden, die Sonntagszeitung nicht bezahlen, falsche Angaben in der Steuererklärung, Schwarzfahren in den Öffis, Schwarzfernsehen, Raubkopien, Büromaterial für den Eigenbedarf einstecken oder private Spesen der Firma verrechnen.
    Wenn wir jemandem den Platz streitig machen (egal ob im Job oder beim Parken), den Partner ausspannen, uns etwas ausborgen, ohne es zurückzugeben oder zu viel Wechselgeld einstecken, ist das ebenfalls Steya. Etwas subtiler ist der Diebstahl bei immateriellen Dingen; wenn wir uns zum Beispiel mit fremden Federn schmücken, von jemandem abschreiben oder Ideen klauen, jemandem ins Wort fallen, unpünktlich sind, anderen Zeit oder Energie rauben.
    Vergessen wir hier nicht, wie wir mit den Ressourcen dieser Erde umgehen oder wie wir, zumindest indirekt, zu Kinderarbeit und zur Ausbeutung armer Länder beitragen.
    Wir bestehlen aber nicht nur andere, wir bestehlen uns oft selbst. Zum Beispiel, indem wir uns klein machen, unsere Talente und Fähigkeiten nicht nutzen, unser Potenzial brachliegen lassen, mit unserer Zeit und Energie nicht sorgsam umgehen oder Raubbau an unserem Körper betreiben.
    Zu guter Letzt umfasst das Prinzip ein weiteres Thema: Neid. Wenn wir jemanden beneiden, dann hätten wir gerne selbst das, was der andere hat. Den gut bezahlten Job, den wunderbaren Partner, die gute Figur, den biegsamen Körper, die Ausstrahlung, das schnittige Auto, den Urlaub auf den Malediven oder sonst was. Das Gefühl ist wohl so alt wie die Menschheit selbst und fast jeder kennt es – zugeben würden das allerdings weit weniger.
    Auf die eine oder andere Weise sind wir wohl alle „Diebe“ und finden genug Gelegenheiten, uns in Asteya zu üben. Warum diese Übung zu Reichtum führt, das müssen wir uns näher ansehen.
Warum stehlen Menschen?
    Lebensbedrohliche Armut, Not und Hunger lassen wir hier als Motiv zum Stehlen außer Acht. Darauf, dass manche Menschen unter einer sogenannten Impulsstörung leiden und krankhaft stehlen, werden wir auch nicht näher eingehen. Vielmehr wollen wir uns auf das beschränken, was wohl für die Mehrheit der Menschen

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