Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

arbeiten, ständig auf Trab sind, in den Konsumwahn verfallen oder Zielen hinterherrennen, die uns gar nicht entsprechen. Früher oder später geben wir vielleicht auch noch anderen Menschen oder den Umständen die Schuld daran, dass wir unglücklich sind, oder sehen uns als Opfer des Lebens. Das ist bei weitem die schlimmste Selbstlüge, denn wir verleugnen unseren göttlichen Kern und berauben uns damit unserer Macht.
    Aller Kummer der Menschen kommt daher,
dass man sich der Wirklichkeit nicht genau so stellt, wie sie ist.
    Buddha
Die Kraft der Wahrhaftigkeit
    Sie sind ein machtvolles Wesen. Sie sind der Schöpfer Ihrer Welt. Solange Ihre Gedanken, Gefühle, Worte und Taten nicht übereinstimmen, können Sie allerdings nur wenig bewirken. Wenn Sie unbewusst und unklar sind, schaut Ihre Realität ebenso aus. Leider sind wir in unserem begrenzten Alltagsbewusstsein tendenziell voller innerer Widersprüche. Das liegt wohl schon allein daran, dass alles im Leben zwei Seiten hat und wir uns nicht nur für eine entscheiden können. Das heißt: Wir wollen etwas und wollen es gleichzeitig nicht, oder tun nichts dafür oder haben Angst vor den Folgen, die damit einhergehen könnten. Wir nehmen uns etwas vor und halten uns nicht daran. Wir sagen x und tun  y. Beispielsweise haben wir die Absicht, keine Schokolade mehr zu essen, weil wir abnehmen wollen, doch sobald im Geist der Gedanke auftaucht, „jetzt brauche ich Schokolade“, stecken wir ein Stück nach dem anderen in den Mund. Wir wünschen uns eine liebevolle Beziehung, doch bei der leisesten Bedrohung brechen wir einen Streit vom Zaun, obwohl wir das eigentlich gar nicht wollten, oder ziehen uns innerlich zurück. Wir wünschen uns einen neuen Job, der uns mehr entspricht, wollen aber gleichzeitig nicht die Sicherheit verlieren, die der alte Job scheinbar bietet.
    Mit der begrenzten Sicht unseres Egos gewinnen wir keine Klarheit und wissen nicht, wo es wirklich langgeht und was zu tun ist. Dazu brauchen wir die Verbindung zu unserem Wesenskern, der die Wahrheit kennt, die richtigen Antworten für uns hat und uns hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Doch bleiben wir vorerst noch bei der Satya-Praxis, die wie alles auf dem Yoga-Weg mit Achtsamkeit und Bewusstsein beginnt. Es erfordert Mut, sich Ihre eigenen Gedanken und Gefühle ehrlich einzugestehen und alles, was in Ihnen ist, willkommen zu heißen, auch das, was Ihnen an sich selbst nicht so gut gefällt. Mit Tatsachen können Sie umgehen, mit verdrängten Gedanken und Gefühlen nicht. Es erfordert Mut, innere Widersprüche zu erkennen und die eigenen Ängste wahrzunehmen. Es erfordert Mut, Ihre innere Wahrheit ehrlich zum Ausdruck zu bringen. Wahrhaftig und authentisch zu sein ist nicht immer der leichteste Weg. Sie dürfen sich nicht länger an anderen Menschen orientieren und es nicht anderen recht machen wollen, sondern müssen Ihrem eigenen Herzen folgen.
    Erst wenn Sie nicht länger nach Liebe, Anerkennung, Harmonie oder Macht im Außen suchen und keine Angst mehr davor haben, wie Sie auf andere wirken und wie andere auf Sie reagieren, sind Sie wirklich frei, so zu sein, wie Sie sind.
    Auf den weiteren Stufen des Yoga-Pfades werden Sie noch viele Hinweise finden, wie Ihnen das gelingt - wie Sie Ihre innere Wahrheit hören, der höheren Führung folgen und Ihr Leben danach ausrichten können. Die Außenwelt ist wiederum Ihr Spiegel, Ihr Lernfeld und Ihr Feld zur Selbstkontrolle. Wenn Sie eine hohe Stufe der Wahrhaftigkeit erreicht haben – Ihre Gedanken, Gefühle, Worte und Taten übereinstimmen, dann gehen Ihre Worte und wahren Absichten in Erfüllung und Ihre Handlungen bringen im Außen die Früchte, die Sie ernten wollen.
    Wenn Sie anfangen, Ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen
und zu meistern, dann wird Ihnen auch klar,
wie Sie Ihre eigene Realität erschaffen.
    Aus „The Secret
Satya: Übungspraxis für den Alltag
Sich selbst beobachten
    Beobachten Sie sich im Alltag, wo Sie lügen – in welcher Form auch immer. Machen Sie sich bewusst, wann Sie etwas anderes sagen, als Sie denken, oder anders handeln, als Sie fühlen. Stellen Sie fest, unter welchen Umständen Sie die Wahrheit zurechtbiegen oder sich entgegen Ihren Bedürfnissen oder inneren Überzeugungen verhalten; bei welchen Menschen oder bei welchen Themen es Ihnen schwerfällt, authentisch zu sein. Bemerken Sie, wenn Sie Versprechen machen, die Sie nicht (vorhaben zu) halten. Beobachten Sie, was Sie sich selbst nicht gerne