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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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relevant ist. Welche Motive fallen Ihnen ein? Denken Sie dabei weniger an Kriminelle als daran, warum Sie möglicherweise selbst gegen das sehr umfassende Prinzip von Asteya verstoßen und wie Sie das für sich begründen.
    Hier geht es nicht um die Frage, ob oder unter welchen Umständen Stehlen moralisch falsch ist. Moralvorstellungen können bekanntlich von Person zu Person und von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich sein. Hier geht es darum, welche Konsequenzen dieses Verhalten hat. Das Gesetz von Ursache und Wirkung und das Gesetz der Resonanz gelten für jeden Menschen überall auf der Welt. Schaden wir jemand anderem, so schaden wir uns selbst. Schaden wir der Erde, schaden wir uns selbst. Das haben wir schon beim Yama Ahimsa besprochen. Selbst wenn wir stehlen, ohne darüber nachzudenken, aus Bequemlichkeit, Gedanken- oder Achtlosigkeit, haben wir die Konsequenzen zu tragen.
    Um die Lebensregel über Asteya wirklich verstehen zu können, müssen wir jedoch etwas tiefer schauen: Gestohlen wird zum Beispiel aus Neid oder Gier, um einen Nervenkitzel zu erleben, aus Langweile oder um innere Leere zu vertreiben, das Gefühl von Ungerechtigkeit loszuwerden, um Sorgen, Ängste oder Wut abzubauen oder um sich zu beweisen und gut dazustehen. Die Gründe sind vielfältig, aber was letztlich immer da ist, ist der Wunsch, sich besser zu fühlen. Stehlen – egal auf welche Weise – zielt darauf ab, bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen. Meist ist damit die Idee verbunden, etwas oder mehr haben zu müssen – sei es Geld, materielle Dinge oder etwas wie Zeit, Zuwendung, Abenteuer, Liebe oder Anerkennung. Das ist noch lange kein Grund zu stehlen, wäre da nicht gleichzeitig der Gedanke, dass wir auf ehrlichem Weg nicht bekommen, was wir brauchen oder uns wünschen. Wir glauben, uns auf Kosten anderer bereichern zu müssen oder sogar zu dürfen. In der Regel fällt uns das wesentlich leichter, wenn wir die Person, die Schaden nimmt, nicht kennen oder wenn es sich gar um eine anonyme Größe wie ein Unternehmen oder den Staat handelt. Beziehungsweise wenn wir uns selbst versichern, dass ohnehin kein wirklicher Schaden entsteht oder der Schaden nicht ins Gewicht gefällt.
    Die meisten Diebe, die erwischt werden, sind der Auffassung, nichts Unrechtes getan zu haben. „Schadet niemandem wirklich.“ „X merkt das gar nicht.“ „Y tut es nicht weh.“ „Ich wurde selbst schon bestohlen.“ „Ist nur gerecht so.“ „Tun doch andere auch.“ Sie rechtfertigen ihr Handeln. Das machen nicht nur Kriminelle, das tun wir alle. Es fällt uns nämlich schwer, mit einer negativen Selbstbewertung durchs Leben zu gehen. Wenn wir etwas tun, obwohl wir in unserem Innersten wissen, dass es „nicht richtig ist“, neigen wir dazu, unser Verhalten zu rationalisieren, also dem Ganzen einen vertretbaren Sinn zu geben. Auf diese Weise verstricken wir uns in konstruierte Gedankenmuster und erkennen nicht, was wirklich Sache ist.
Mangeldenken
    Hinter dem Stehlen steckt ein Gefühl von Mangel: das Gefühl, nicht genug zu haben, nicht genug zu bekommen oder nicht genug zu sein. Stehlen beginnt dort, wo das Vertrauen ins Leben schwindet und die Angst, zu kurz zu kommen, wächst. Wenn wir jedoch das Gefühl haben, dass es uns an irgendetwas im Leben mangelt, erleben wir genau das: Mangel! Sei es nicht genug Besitz, Selbstwert, Abenteuer, Gerechtigkeit, Sicherheit, Erfüllung, Liebe oder Anerkennung. Was auch immer der Verstand meint, jetzt zu vermissen, wird auch in Zukunft in unserem Leben fehlen. Nichts, was wir im Außen tun, kann das verändern. Solange der Mangel der stiftende Gedanken ist, wird das, was wir uns wirklich wünschen, nicht eintreten.
    Mangelgefühle entstehen, wenn wir die Wahrheit nicht erkennen. Der Fokus ist nach außen gerichtet auf das, was wir nicht haben oder nicht sind, oder was wir in Zukunft möglicherweise nicht haben oder sein werden, statt auf die Fülle, die im Hier und Jetzt ist. Neid taucht nur dann auf, wenn wir unzufrieden sind mit uns und unserem Leben; wenn wir glauben, dass uns in diesem Moment irgendetwas fehlt, um ganz, heil und glücklich zu sein. Was hier in Wahrheit fehlt, ist:
    • die Akzeptanz und Wertschätzung für das, was in diesem Moment ist;
    • das Wissen, dass wir alles in uns tragen, was wir zur Verwirklichung unserer wahren Absichten benötigen;
    • das tiefe Vertrauen ins Leben und darauf, zum richtigen Zeitpunkt all das zu bekommen, was wir brauchen.
    Reich ist, wer weiß, dass er

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