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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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und übernommenen Vorstellungen, die er gerne für fixe Tatsachen hält. Wie mit Scheuklappen sieht er nur einen kleinen Ausschnitt und selbst den interpretiert er oft falsch. Trotzdem neigen wir dazu, seinem Urteil blind zu vertrauen. Wenn wir krank werden, uns der Partner betrügt oder verlässt, wir einen Job verlieren oder sonst etwas Unangenehmes passiert, dann finden wir das in aller Regel gar nicht „gut“ und leiden darunter. Wir sind unzufrieden mit dem Lauf des Lebens, jammern und beklagen uns und denken, das sollte nicht so sein, wie es ist. Höchstwahrscheinlich haben Sie aber schon erlebt, dass eine unangenehme Erfahrung im Nachhinein betrachtet gut und wichtig war, ein Anstoß für eine positive Veränderung und ein Motor für die eigene Entwicklung. Vielleicht hat sich als Folge von Ereignissen, die Ihnen zunächst sehr negativ erschienen sind, eine neue Türe in Ihrem Leben geöffnet. Altes musste gehen, um Platz für Neues zu schaffen. Vielleicht haben Sie sich auch rückblickend schon gedacht: „Wenn ich damals schon gewusst hätte, wie sich die Sache entwickelt, dann wäre ich viel entspannter geblieben …“
    Zufrieden und in unserer Mitte sind wir, wenn wir die Ereignisse nicht bewerten und beurteilen, sondern dem Leben vertrauen. Wenn wir nichts Bestimmtes vom Leben erwarten, sondern neutral und offen bleiben für das, was das Leben bringt – und das ist perfekt, auch wenn es für unseren beschränkten Verstand nicht immer so aussieht.
Mit sich selbst zufrieden sein
    Eine weitere Voraussetzung für innere Zufriedenheit ist, dass wir mit uns selbst zufrieden sind. Leichter gesagt als getan. Die gerade besprochenen Störfaktoren im Geist gelten ja auch und gerade im Umgang mit uns selbst: Unser Denkapparat schenkt tendenziell den Dingen mehr Aufmerksamkeit, die wir an uns – unserem Körper und unserem Wesen – nicht mögen und die uns stören. Unsere eigenen Sonnenseiten verlieren wir hingegen gerne aus den Augen und so sehen wir das perfekte Gesamtbild nicht mehr. Wir können nicht erkennen, wie wunderbar wir in unserem Sosein sind. Bei anderen fällt uns das meist leichter: Denken Sie an einen Menschen, den Sie sehr mögen, nicht weil er perfekt ist, sondern weil er ist, wie er ist. Bei Ihnen ist es nicht anders. Wenn Sie sich einen Moment lang als Außenstehender mit liebevollen Augen betrachten, können Sie erkennen, dass Sie ein wunderbarer Mensch sind, der bedingungslose Liebe verdient. Meist haben wir aber im Kopf bestimmte Vorstellungen, wie wir sein sollten, und was dann nicht alles besser wäre. Ja, wenn wir nur erfolgreicher, sportlicher, intelligenter, schöner, belesener, ausgeglichener, dünner, spiritueller oder sonst was wären, wäre das Leben wundervoll. Mit solchen Ideen, die der Kopf kreiert, laufen wir einem Idealbild hinterher, das in der Zukunft nicht zu erreichen ist und jetzt verhindert, dass wir zufrieden sind.
    Eine todsichere Strategie für Unzufriedenheit ist der ständige Vergleich mit anderen Menschen. Besser geht immer. Besser hat kein Ende. Und selbst wenn Sie der erste Mensch sind, der am Ziel ankäme, würden Sie feststellen: Perfekt sein heißt nicht gleich zufrieden und glücklich sein.
    Santosha ist die Lebenseinstellung und innere Haltung, alles so gut zu machen, wie wir können – ohne den Anspruch, perfekt zu sein, ohne den Anspruch, mehr tun zu müssen, als uns jetzt gerade möglich ist, ohne den Anspruch, anders zu sein, als wir jetzt gerade sind. Santosha heißt, seinen Frieden damit zu machen, als Mensch ein vollkommen perfektes unperfektes Wesen zu sein. In diesem Bewusstsein finden wir entspannt zu wahrer Größe und einer Kraft, die von innen heraus strahlt.
Zufrieden sein heißt nicht gefühllos sein
    Kommen wir noch zu einer Falle, in die viele Menschen auf dem spirituellen Weg tappen. Wir wollen zufrieden, innerlich ruhig und gelassen sein und sind unzufrieden, wenn uns das nicht gelingt. Der Kopf hat nämlich auch in dieser Angelegenheit eine bestimmte Vorstellung, wie das denn genau zu sein hat, wenn wir immer zufrieden sind. Schnell entsteht die Idee, dass wir bestimmte Gefühle gar nicht erst haben sollten. Gefühle wie Wut, Ärger, Zorn oder Trauer, die ohnehin nicht sehr beliebt und oft schon seit der Kindheit negativ besetzt sind, bekommen so obendrein den Stempel „nicht spirituell“. Wehe, wenn sie auftauchen, dann fühlen wir uns auch noch unwürdig, schlecht und schuldig.
    Wenn wir inneren Widerstand leisten und nicht fühlen

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