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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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unserer Aufmerksamkeit zu rücken.
    Eine Kollegin von mir war nach einem Vortrag vor 200 Personen und zahlreichen positiven Rückmeldungen von Selbstzweifeln zerfressen wegen einer (einer!) negativen Kritik. Vor etwa einem Monat habe ich mir einen Muskel gezerrt, der noch immer schmerzt. Bei meinem Beruf nicht unbedingt das Angenehmste, doch mein Verstand lässt mich gerne glauben, dass auf Grund des kleinen Wehwehs alles schrecklich ist. Ein drittes Beispiel: Kürzlich erzählte mir eine Freundin ganz begeistert vom neuen Mann an ihrer Seite, bis sie zum Schluss kam: „Das ist alles zu schön, um wahr zu sein. Da ist sicher ein Haken, den ich noch nicht entdeckt habe.“
    So oder ähnlich schürt unser Geist Unzufriedenheit, obwohl es allen Grund gibt, zufrieden zu sein. Wir überbewerten Nebensächlichkeiten und sind blind für das Wesentliche. Zufrieden sind wir, wenn wir bewusst unseren Fokus auf das lenken, was hier und jetzt ist. Wenn wir wahrnehmen, was wir wertschätzen und wofür wir dankbar sein können. Wenn uns bewusst wird, dass jeder Augenblick sehr viel Wunderbares und Schönes enthält, das uns wahre Zufriedenheit schenkt.
Fixe Vorstellungen und enttäuschte Erwartungen
    „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“, singt John Lennon. Unser Geist schmiedet gerne Pläne und hat bestimmte Vorstellungen, wie das Leben sein wird oder sein sollte, und wehe, es kommt dann anders.
    Stellen Sie sich vor, Sie freuen sich auf einen schönen Abend mit einem geliebten Menschen. Leider kommt dieser nicht nur viel zu spät, sondern auch noch schlecht gelaunt zur Verabredung. Oder Sie scheuen keine Mühen und treffen alle Vorbereitungen für ein Picknick im Freien und dann sagen Ihre Freunde kurz davor ab oder es regnet an dem Tag in Strömen. Oder Sie wollen unbedingt einen Job oder einen Partner und gehen voller Hoffnung zum ersten Kennenlernen. Das Gespräch läuft in Ihren Augen gut, aber leider bekommen Sie eine Absage oder hören nie wieder etwas von dem Menschen.
    Wie wir solche Situationen interpretieren, ist höchst subjektiv und geprägt von vergangenen Erfahrungen und tiefsitzenden Überzeugungen. In der Regel sind wir unzufrieden und enttäuscht, wenn es nicht so läuft wie erhofft. Oft neigen wir dazu, die Dinge persönlich zu nehmen und uns verletzt zu fühlen. Ja, das Ego kann selbst das Wetter auf sich beziehen: „Eh klar, dass es regnet, wenn ich einmal picknicken will.“
    Das Herz kennt keine Erwartungen, die sind Sache des Kopfes. Das Herz ist nicht verletzt oder fühlt sich angegriffen, das ist Sache des Egos. Ent-täuschung heißt nur, dass uns das Leben von einer Täuschung befreit, die Kopf und Ego kreiert haben – wir frei werden von der Illusion, wie das Leben zu sein hat. Zufrieden sind wir, wenn wir alle Vorstellungen loslassen, dass Situationen, Dinge, Menschen oder wir selbst anders sein sollten, und das Leben lieben, wie es ist, und das Beste daraus machen. Wenn wir weniger im Verstand und mehr aus dem Herzen leben.
Kurzsichtiges Urteil
    Im reinen Bewusstsein ist alles gleich-gültig. Was passiert, passiert. Was ist, ist. Alles ist das Eine, in welcher Form es sich auch immer ausdrückt. Wenn irgendwo der Schuh drückt oder in unseren Augen etwas „falsch“ läuft, liegt das nicht am Leben, sondern am Denken: Irgendetwas ist nicht so, wie wir denken, dass es sein sollte. Irgendetwas war nicht so, wie wir denken, dass es hätte sein sollen. Oder wir denken, irgendetwas wird nicht so sein, wie wir es gerne hätten. Und das ist ein Problem, denken wir. Sie merken: Ein Problem erfordert schon einen relativ komplexen Denkvorgang. Dabei übersehen wir aber, dass es lediglich unser eigener Geist ist, der darüber urteilt, ob etwas „gut“ oder „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“ ist.
    Jetzt sind wir Menschen nun einmal mit einem urteilenden Denkorgan ausgestattet, und das ist ja durchaus nützlich, wenn wir es benützen, statt unser ganzes Sein davon bestimmen zu lassen. Rät uns der Verstand, nicht auf die heiße Herdplatte zu greifen, bei der roten Ampel zu stoppen, bei Glatteis vorsichtig zu gehen und im Supermarkt das reife statt dem unreifen Obst zu kaufen, macht sein Urteil Sinn. Sehr oft urteilt der Geist aber über Situationen, die er gar nicht beurteilen kann. Er ist nicht in der Lage, alle Zusammenhänge und das große Ganze zu erkennen. Sein Urteil ist kurzsichtig und beruht in erster Linie auf vergangenen Erfahrungen

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