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Ich bin Legende

Ich bin Legende

Titel: Ich bin Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Matheson
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Gesicht. Um sich schlagend fiel Cortman auf den Asphalt. Die Kupplung griff, der Kombi schoss vorwärts, nahm Fahrt auf. Einer der anderen war inzwischen herangekommen. Er sprang zur Heckklappe hoch und versuchte sich festzuhalten. Robert Neville sah sein aschfahles Gesicht wild durch die Heckscheibe starren. Erst als Neville zum Bordstein herumschwang und scharf abbog, konnte er den Burschen abwerfen. Der Mann sauste mit ausgestreckten Armen über eine Rasenfläche und klatschte gegen die Hauswand.
    So heftig pochte Nevilles Herz nun, dass er glaubte, es müsste ihm die Brust sprengen. Sein Atem ging stockend, er hatte das Gefühl, sein Fleisch sei kalt und taub. Er spürte das Blut sein Gesicht herabsickern, aber die Wange schmerzte nicht. Hastig fuhr er sich darüber.
    Dann bog er scharf nach rechts ab. Abwechselnd blickte er in den Rückspiegel und geradeaus. Er fuhr den kurzen Block bis zur Haas-Straße, dann bog er erneut rechts ab. Was war, wenn sie ihm durch die Höfe den Weg abschnitten? Er fuhr ein bisschen langsamer, bis sie heulend wie ein Rudel Wölfe um die Ecke gerannt kamen. Nun gab er wieder mehr Gas. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm tatsächlich alle folgten. Ob wohl einige von ihnen errieten, was er vorhatte?
    Er drückte das Pedal ganz durch. Der Kombi schnellte vorwärts, raste den Block entlang. Neville riss ihn mit achtzig um die Ecke, brauste den Block zur Cimarron-Straße entlang und bog erneut rechts ab.
    Er hielt den Atem an. Zumindest auf dem Rasen war niemand. Also hatte er noch eine Chance. Den Wagen musste er allerdings einfach stehen lassen, es war keine Zeit mehr, ihn in die Garage zu bringen.
    Wild entschlossen riss er den Wagen zum Randstein herum, schob die Tür auf. Als er um den Wagen herumraste, hörte er ihr Heulen. Sie mussten sich der Ecke nähern. Trotzdem: Er sollte es riskieren, die Garage zuzusperren, denn tat er es nicht, zerstörten sie möglicherweise den Generator - dazu dürften sie bisher noch keine Zeit gehabt haben. Seine Sohlen trommelten über die Einfahrt.
    »Neville!«
    Er zuckte zurück, als Cortman aus der dunklen Garage stürmte. Fast hätte er ihn umgerannt. Er spürte die kalten kräftigen Hände um seinen Hals und den übelkeiterregenden Atem im Gesicht. Beide taumelten sie rückwärts zum Bürgersteig, und der grässliche Mund mit den weißen Fängen schnappte nach Robert Nevilles Gurgel.
    Ohne zu überlegen, stieß Neville die rechte Faust hoch und spürte, wie sie Cortmans Adamsapfel traf. Ein würgender Laut entrang sich Cortmans Kehle. Die Anführer der brüllenden Meute bogen um die Ecke.
    Grimmig packte Robert Neville Cortman an den langen fettigen Haaren und schleuderte ihn über den Bürgersteig, dass sein Schädel gegen die Seite des Kombis krachte.
    Neville warf einen hastigen Blick die Straße entlang. Keine Zeit mehr, die Garage zu verschließen. Er sprintete um die Hausecke und zur Veranda hoch.
    Rutschend kam er zum Halt. Großer Gott, die Schlüssel!
    Er wirbelte keuchend herum und raste zum Wagen zurück. Cortman stemmte sich mit kehligem Knurren hoch. Neville stieß ihm das Knie ins weiße Gesicht, dass er zurück auf den Bürgersteig stürzte. Dann riss er die Wagentür auf und den Schlüssel am Ring aus dem Zündschloss.
    Als er aus dem Wagen heraussprang, stürmte der Erste auf ihn zu.
    Neville ließ sich auf den Wagensitz fallen und streckte die Beine aus. Der Bursche stolperte darüber und stürzte lang gestreckt auf den Bürgersteig. Neville stieß sich aus dem Kombi, sauste über den Rasen und sprang auf die Veranda.
    Er musste erst den richtigen Schlüssel finden. Inzwischen stürmte ein Zweiter herbei und die Verandastufen hoch. Durch die Wucht des Aufpralls wurde Neville gegen die Hauswand geworfen. Wieder schlug ihm stinkender Atem ins Gesicht, und scharfe Zähne schnappten nach seiner Kehle. Er stieß dem Angreifer das Knie zwischen die Beine, stemmte sich gegen das Haus und schnellte den Zusammengekrümmten dem Nächsten entgegen, der über den Rasen stürmte.
    Mit einem Riesensatz war Neville an der Tür. Er sperrte sie hastig auf, öffnete sie gerade weit genug, um hindurchzuschlüpfen, und drehte sich um. Gerade als er sie zuwarf, schoss ein Arm durch den Spalt. Er presste die Tür mit aller Kraft dagegen, bis er Knochen bersten hörte. Dann öffnete er sie ein klein wenig, schob den gebrochenen Arm hinaus und schmetterte sie zu. Mit zitternden Fingern legte er den Riegel vor.
    Fast im Zeitlupentempo sank er auf den

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