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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Henri.
    Ich nicke heftig. »Zur Hölle, aber sofort!«
    ***
    Es ist kalt geworden. Im Haus ist es still, nur ein gelegentlicher Windstoß lässt die Fenster klappern. Ich liege mit dem Rücken auf dem Holztisch. Meine Hände hängen an den Seiten herunter. Irgendwann wird Henri unter beiden ein Feuer entzünden. Ich atme langsam und regelmäßig, wie Henri es mir geraten hat.
    »Du musst die Augen geschlossen halten. Horch nur auf den Wind. Vielleicht spürst du ein leichtes Brennen in den Armen, wenn ich mit dem Kristall an ihnen entlangfahre. Achte nicht darauf.«
    Draußen fahren die Windstöße durch die Bäume. Fast spüre ich, wie die Äste schwanken und sich beugen. Henri beginnt mit meiner rechten Hand. Er drückt den Kristall gegen ihren Rücken, schiebt ihn zum Handgelenk und auf den Unterarm.Dort brennt es, wie er vorausgesagt hat, aber nicht so sehr, dass ich den Arm wegziehen möchte.
    »Lass deine Gedanken wandern, John. Geh, wohin du gehen musst.«
    Ich habe keinen blassen Schimmer, was er damit meint, aber ich versuche, den Kopf freizubekommen, und atme noch kontrollierter. Plötzlich treibe ich davon. Von irgendwoher spüre ich Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht und einen Wind, der viel wärmer bläst als der außerhalb unserer Wände. Als ich die Augen öffne, bin ich nicht mehr in Ohio.
    Ich befinde mich über unzähligen Baumwipfeln, nichts als Dschungel, so weit ich sehen kann. Blauer Himmel, eine heiße Sonne, die fast doppelt so groß ist wie die Erde. Eine warme Brise fährt mir durchs Haar. Unter mir graben Flüsse tiefe Schluchten durch das Grün. Ich schwebe über einer von ihnen. Tiere in allen Formen und Größen – manche lang und schlank, manche mit kurzen Armen und gedrungenem Körper, einige mit Haar, andere mit dunkler, rauer Haut – trinken am Flussufer. Am Horizont erkenne ich eine gebogene Linie und weiß, dass ich auf Lorien bin. Der Planet ist zehnmal kleiner als die Erde, sodass man die Biegung seiner Oberfläche sehen kann, wenn man die Horizontlinie aus weiter Ferne betrachtet.
    Ich weiß nicht, wieso, aber ich kann fliegen. Ich steige hoch und drehe mich in der Luft, dann stoße ich herab und rase am Fluss entlang. Die Tiere heben die Köpfe und schauen mir neugierig, aber nicht ängstlich zu. Lorien steht in voller Blüte, der Planet wimmelt vor Flora und Fauna. Es sieht aus wie in meiner Vorstellung die Erde vor Millionen von Jahren, als das Land bestimmte, wie seine Kreaturen zu leben haben, lange bevor der Mensch kam und das Zepter übernahm. Lorien in seinen besten Jahren. Ich weiß, dass es heute nicht mehr so aussieht. Ich muss in einer Erinnerung sein – doch sicher nicht in meiner eigenen?!Und dann gleitet der Tag in die Dunkelheit. In der Ferne beginnt ein großes Feuerwerk, Raketen steigen hoch in den Himmel und explodieren zu Tier- und Baumgestalten; der dunkle Himmel, die Monde und eine Million Sterne bilden den glänzenden Hintergrund.
    »Ich kann ihre Verzweiflung spüren«, höre ich von irgendwoher. Ich sehe mich um, da ist niemand. »Sie wissen, wo eine von den anderen ist, doch der Zauber besteht noch. Sie können sie nicht berühren, bevor sie dich getötet haben. Doch sie verfolgen sie weiter.«
    Ich fliege hoch, sinke wieder herab und versuche herauszufinden, woher diese Stimme kommt.
    »Jetzt müssen wir so wachsam wie nur möglich sein. Jetzt müssen wir ihnen voraus bleiben.«
    Ich nähere mich dem Feuerwerk. Die Stimme irritiert mich. Vielleicht werden die lauten Detonationen sie übertönen.
    »Sie hatten uns alle töten wollen, bevor sich euer Erbe entwickelt hat. Aber wir hielten uns im Verborgenen. Wir müssen ruhig bleiben. Die ersten drei sind in Panik geraten. Die ersten drei sind tot. Wir müssen klug und besonnen sein. Wenn wir lähmende Angst bekommen, machen wir Fehler. Sie wissen, dass es um so schwieriger für sie wird, je weiter ihr übrigen euch entfaltet. Und wenn ihr komplett entwickelt seid, wird es zum Krieg kommen. Wir werden zurückschlagen und uns rächen – und sie wissen es.«
    Ich sehe, wie die Bomben auf Lorien fallen. Explosionen erschüttern Boden und Luft, der Wind trägt Schreie zu mir herüber, Feuer fegen über das Land und die Bäume. Der Wald brennt.
    Es müssen Tausende verschiedener Flugzeuge sein, die aus großer Höhe herabstoßen, um auf Lorien zu landen. Mogadori-Soldaten strömen heraus; sie tragen Gewehre und Granaten von wesentlich größerer Zerstörungskraft als die Waffen, die hierbei der

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