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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Über die Erinnerung an diesen Tag haben wir gemeinsam die nächsten vier Jahre gelacht – die ganze Zeit bis zum Ende.«
    Als ich die Augen öffne, bin ich wieder auf dem Schlachtfeld. Explosionen, Feuer, Tod.
    »Dein Großvater war ein guter Mann«, fährt Henri fort. »Er hat die Leute gern zum Lachen gebracht, hat oft Witze erzählt. Ich glaube, ich habe euer Haus nicht ein einziges Mal ohne Bauchweh vor Lachen verlassen.«
    Der Himmel hat sich rot gefärbt. Ein Baum fliegt durch die Luft, ein Mann in silberblauer Kleidung hat ihn geworfen; es ist der gleiche Mann, den ich beim Haus gesehen habe. Er hat zwei Mogadori umgebracht und ich will schon in Siegesgeschrei ausbrechen – aber was soll der Jubel? Egal wie viele Mogadori ich sterben sehe, das Ergebnis des Kampfes lässt sich ja doch nicht ändern. Die Loriener werden besiegt, jeder Einzelne von ihnen getötet sein. Und ich werde zur Erde geschickt.
    »Ich habe den Mann niemals wütend gesehen. Wenn alle anderen die Beherrschung verloren, wenn Stress und Angespanntheit um sich griffen, ist dein Großvater ruhig geblieben. Gewöhnlich erzählte er gerade dann seine besten Witze, und im Handumdrehen lachten alle wieder.«
    Die kleinen Bestien greifen nun die unschuldigen Kinder an, die absolut hilflos sind; die Wunderkerzen von der Feier halten sie immer noch in den Händen. So verlieren wir – nur wenige Loriener bekämpfen die Biester, während die anderen versuchen, die Kinder zu retten.
    »Deine Großmutter war anders. Sie war ruhig und zurückhaltend, sehr intelligent. So ergänzten sie sich, dein Großvater war der sorglose Alleinunterhalter und deine Großmutter wirkte hinter den Kulissen, sodass alles ablief wie geplant.«
    Hoch oben am Himmel erkenne ich die blaue Rauchfahne des Raumschiffs, das uns zur Erde bringen wird, uns neun und unsere Cêpan. Offensichtlich beunruhigt es die Mogadori.
    »Und dann war da noch Juliane, meine Frau.«
    Weit in der Ferne ertönt eine Explosion, es klingt wie das Abheben einer Rakete. Ein anderes Raumschiff steigt mit einer Feuerfahne hinter sich in die Luft. Ich bin verwirrt. Unsere Raumschiffe benutzten kein Feuer zum Abheben, sie gebrauchten weder Öl noch Benzin. Ihre kleine blaue Rauchfahne kam immer von den Kristallen, von denen sie angetrieben wurden, nie von Feuern wie diese. Das zweite Raumschiff ist im Vergleich zum ersten langsam und schwerfällig, dennoch steigt es durch die Luft und gewinnt an Tempo. Nie hat Henri ein zweites Raumschiff erwähnt! Wer ist darin? Wohin fliegt es? Die Mogadori brüllen und deuten darauf. Wieder verursacht es Unruhe, und ganz kurz sind die Loriener im Vorteil.
    »Sie hatte die grünsten Augen, die man sich vorstellen kann – so strahlend grün wie Smaragde, und ein Herz so groß wie derganze Planet. Immer half sie anderen, ständig brachte sie Tiere ins Haus, behielt und pflegte sie. Nie werde ich wissen, was sie in mir sah.«
    Die große Bestie mit den roten Augen und den riesigen Hörnern ist zurückgekommen. Speichel, mit Blut vermischt, läuft von den rasierklingenscharfen Zähnen, die wegen ihrer Größe aus dem Maul herausragen. Der silberblaue Mann steht direkt davor. Er wendet all seine Kräfte auf, um die Bestie zu heben, und bekommt sie ein wenig über den Boden, aber höher nicht. Das Ungeheuer brüllt, schüttelt sich und fällt zu Boden. Es stemmt sich gegen die Kräfte des Mannes, kann sie aber nicht brechen. Der Mann hebt das Untier wieder. Schweiß und Blut glitzern im Mondlicht auf seinem Gesicht. Dann biegt er die Hände stärker und die Bestie stürzt auf die Seite. Der Boden erzittert. Donner und Blitz erfüllen den Himmel, aber es fällt kein Regen.
    »Sie war eine Langschläferin; ich bin immer vor ihr aufgewacht. Dann saß ich in der Essecke, las die Zeitung, machte Frühstück und ging spazieren. Manchmal schlief sie noch, wenn ich zurückkam. Ich war ungeduldig, wollte den Tag mit ihr beginnen. Es machte mich einfach glücklich, mit ihr zusammen zu sein. Ich versuchte dann meistens, sie zu wecken. Doch sie zog sich die Bettdecke über den Kopf und knurrte mich an. Fast jeden Morgen war es so.«
    Die Bestie schlägt heftig um sich, doch der Mann ist ihr immer noch überlegen. Andere Gardisten eilen herbei, jeder erprobt seine Kraft an dem gewaltigen Untier, Feuer und Blitz regnen auf es hernieder, Laserstrahlen beschießen es von allen Seiten. Manche Gardisten greifen es mit nicht sichtbaren Mitteln an: Sie stehen entfernt und strecken konzentriert

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