Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
weiß, dass er Angst hat, bin aber nicht sicher, ob er die Footballspieler fürchtet oder das, was ich tun könnte.
    Den Rest der Strecke gehe ich so leise ich kann, Sam hinter mir ist auf Zehenspitzen. Als wir nur noch ein paar Schritte entfernt sind, knackt ein Zweig unter seinem Fuß.
    »John?«, fragt Sarah. Sie sitzt auf einem großen Stein, hat die Knie bis zur Brust gezogen und die Arme darum geschlungen. Sie trägt keine Nachtsichtbrille und sieht aus zusammengekniffenen Augen in unsere Richtung.
    »Ja«, sage ich. »Und Sam.«
    Sie lächelt. »Ich habe es dir gleich gesagt«, erklärt sie, vermutlich spricht sie mit Mark.
    Das Wasser, das ich gehört habe, ist nur ein kleiner, murmelnder Bach.
    Mark tritt vor. »So, so, so«, spöttelt er.
    »Halt die Klappe, Mark!«, unterbreche ich ihn. »Mist im Spind war eine Sache, aber diesmal bist du wirklich zu weit gegangen.«
    »Meinst du? Es steht acht gegen zwei.«
    »Sam hat nichts damit zu tun. Hast du Angst, es mit mir allein aufzunehmen? Was erwartest du? Zwei Leute wolltest du entführen. Glaubst du wirklich, dass sie den Mund halten?«
    »Klar. Wenn sie sehen, wie ich deinen Arsch durchpeitsche.«
    »Du leidest an Wahnvorstellungen.«
    Ich wende mich an die anderen. »Wer nicht ins Wasser will, sollte jetzt abhauen. Mark wird auf jeden Fall ein kleines Bad nehmen müssen. Für Kompromisse ist es zu spät.«
    Alle lachen unterdrückt. Einer will wissen, was ›Kompro misse ‹ bedeutet.
    »Letzte Chance«, sage ich.
    Alle bleiben.
    »Dann soll es so sein.«
    In meiner Brust hat sich nervöse Erregung angesammelt. Ich gehe einen Schritt vor, Mark tritt zurück, stolpert über die eigenen Füße und fällt. Zwei der Typen kommen auf mich zu, beide größer als ich. Einer holt aus, aber ich ducke mich rechtzeitig und boxe ihm in den Bauch. Er krümmt sich und hält sich den Magen. Ich stoße den anderen zurück, seine Füße heben vom Boden ab, er landet mit einem Plumps anderthalb Meter entfernt und der Schwung befördert ihn gleich auch noch ins Wasser. Platschend kommt er nach einem kurzen Augenblick wieder hoch. Die anderen stehen wie angewachsen da, erschrocken. Sam läuft zu Sarah hinüber. Ich packe den ersten Typen und schleife ihn über den Boden. Seine ungezielten Tritte sausen durch die Luft, treffen aber nichts. Am Bachufer hebe ich ihn am Bund seiner Jeans hoch und werfe ihn ins Wasser. Ein weiterer Footballspieler stürzt sich auf mich. Ich weiche nur zur Seite aus und er landet mit dem Gesicht voraus im Bach. Drei sind erledigt, jetzt noch vier. Ich wüsste nur zu gern, was Sarah und Sam ohne diese Brillen davon mitbekommen.
    »Ihr macht es mir zu leicht«, rufe ich. »Wer ist der Nächste?«
    Der Größte der Gruppe holt zu einem Schlag aus, der mich verfehlt, aber ich wehre so schnell ab, dass sein Ellbogen mein Gesicht streift und das Brillengummi reißt. Die Brille fällt zu Boden. Jetzt kann ich nur noch dünne Schatten erkennen. Trotzdem treffe ich den Typen am Kinn und er fällt um wie ein Kartoffelsack. Da er ziemlich leblos wirkt, fürchte ich, ich habe ihn zu fest getroffen. Ich reiße ihm die Brille vom Gesicht und setze sie selbst auf.
    »Irgendwelche Freiwillige?«
    Zwei von ihnen heben die Hände, sie geben auf, der dritte steht mit offenem Mund da wie ein Idiot.
    »Da bleibst nur noch du, Mark.«
    Mark dreht sich um, also wolle er wegrennen, aber ich springe zu ihm, packe ihn und ziehe seine Arme in einem
Full Nelson
hoch. Er krümmt sich vor Schmerz.
    »Damit hört das jetzt auf, verstehst du mich?« Ich drücke fester, er stöhnt. »Was immer du auch gegen mich hast – hör jetzt auf damit! Das schließt Sam und Sarah ein. Verstanden?« Mein Griff wird fester. Ich fürchte, wenn ich noch mehr zudrücke, springt seine Schulter aus der Gelenkpfanne. »Ich habe gefragt, ob du mich verstanden hast?!«
    »Ja!«
    Ich schleppe ihn zu Sarah hinüber, Sam sitzt jetzt neben ihr auf dem Stein. »Entschuldige dich.«
    »Mach mal halblang, Alter. Ich hab alles verstanden.«
    Ich drücke zu.
    »Tut mir leid!«, brüllt er.
    »Mit mehr Überzeugung, bitte.«
    Er holt tief Luft. »Es tut mir leid.«
    »Du bist ein Arschloch, Mark!« Sarah schlägt ihm fest ins Gesicht. Er spannt alle Muskeln an, aber ich halte ihn fest und er kann nicht das Geringste tun.
    Dann schleppe ich ihn zum Wasser. Die anderen Typen stehen da und schauen entsetzt zu. Der, den ich bewusstlos geschlagen habe, sitzt jetzt da und kratzt sich am Kopf, als wolle er

Weitere Kostenlose Bücher