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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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dann nickt er. »Du hast also dein Handy einem Freund gegeben, bevor du zu deinem Spaziergang aufgebrochen bist?«
    »Ich habe es ihm auf der Party gegeben. Es war mir lästig in der Hosentasche.«
    »Ne, ist klar«, meint Baines. »Und wohin bist du gegangen?«
    »Also, Baines, das reicht«, unterbricht ihn der Officer.
    »Kann ich jetzt gehen?«, frage ich ihn. Er nickt. Ich marschiere mit dem Handy davon und wähle Henris Nummer, Sarah neben mir.
    Henri antwortet sofort.
    »Ich wäre dann soweit. Holst du mich ab?«, frage ich. »Hier hat es schrecklich gebrannt.«
    »Was?!«
    »Kannst du uns bitte einfach abholen?«
    »Ja. Ich bin sofort da.«
    »Und wie erklärst du die Schnittwunde auf deinem Kopf?«, fragt Baines hinter mir. Er ist uns gefolgt und hat meinem Anruf bei Henri gelauscht.
    »Ich habe mich im Wald an einem Ast verletzt.«
    »Wie praktisch!« Wieder schreibt er etwas auf. »Du weißt doch, dass man mich nicht anlügen kann, oder?«
    Ich antworte nicht, gehe Hand in Hand mit Sarah weiter, hinüber zu Sam.
    »Ich werde schon die Wahrheit herausbekommen, Mr. Smith. Das gelingt mir immer!«, ruft Baines hinter uns her.
    »Henri ist auf dem Weg«, sage ich zu Sam und Sarah.
    »Was zum Teufel war das denn?«, fragt Sam.
    »Keine Ahnung. Jemand meint, er hätte mich ins Haus laufen sehen, wahrscheinlich einer, der zu viel getrunken hat«, sage ich mehr zu Baines als zu Sam.
    Wir warten am Ende der Auffahrt, bis Henri kommt. Er springt aus dem Truck und schaut auf das rauchende Haus in der Ferne. »Oh zur Hölle! Schwör mir, dass du an dieser Geschichte nicht beteiligt warst«, sagt er zu mir.
    »War ich nicht.«
    Wir steigen ein und er fährt los, wobei er nachdenklich den rauchenden Schutt betrachtet. »Ihr riecht nach Rauch.«
    Niemand von uns antwortet. Sarah sitzt auf meinem Schoß. Sam wird zuerst abgesetzt, dann fährt Henri weiter zu Sarah.
    »Ich würde heute so gern bei dir bleiben«, sagt Sarah zu mir.
    »Ich wäre auch lieber mit dir zusammen.«
    Ich begleite sie zur Haustür, und sie will mich nicht gehen lassen, als ich sie zum Abschied umarme. »Rufst du mich an, wenn du zu Hause bist?«
    »Natürlich.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Ich gehe zu Henri und dem Truck zurück in dem Wissen, mir jetzt ausdenken zu müssen, wie ich ihm die Wahrheit über das, was war, verheimliche. Wie ich verhindere, dass wir Paradise verlassen müssen.
    »Was ist mit deiner Jacke passiert?«, fragt Henri auf der Heimfahrt.
    »Sie war bei Mark im Schrank.«
    »Und dein Kopf?«
    »Ich habe ihn angeschlagen, als ich hinauswollte, sowie das Feuer ausgebrochen ist.«
    Er sieht mich zweifelnd an. »Du bist es, der nach Rauch stinkt.«
    »Kann schon sein. Da war viel Rauch.«
    »Und was war der Grund für den Brand?«
    »Alkohol, nehme ich an.«
    Henri nickt und fährt unsere Straße hinunter. »Nun denn, da bin ich ja mal gespannt, was am Montag in den Zeitungen steht.« Er sieht mich prüfend an.
    Ich schweige.
Ja
, denke ich.
Das bin ich auch. Und wie.

27
    Ich kann nicht schlafen. Stattdessen liege ich im Bett und starre durch die Finsternis die Decke an. Schließlich rufe ich Sarah an und wir quatschen bis um drei. Danach liege ich wieder mit weit geöffneten Augen da. Um vier stehe ich seufzend auf und gehe hinaus.
    Henri sitzt am Küchentisch und trinkt Kaffee. Er blickt auf und ich erkenne, dass er Ringe unter den Augen hat, die Haare sind zerzaust.
    »Was machst du?«, frage ich.
    »Ich habe auch nicht schlafen können. Jetzt überprüfe ich die Nachrichten.«
    »Hast du was gefunden?«
    »Ja, aber ich weiß noch nicht genau, was es für uns bedeutet. Die Männer, dieschrieben und veröffentlichten, die Männer, die wir getroffen haben – sie sind gefoltert und getötet worden.«
    Ich lasse mich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen. »Was?!«
    »Nachbarn haben die Polizei gerufen, weil sie Schreie aus dem Haus gehört haben. Und die Cops haben die Typen dann gefunden.«
    »Sie wussten nicht, wo wir wohnen.«
    »Nein, das nicht. Zum Glück. Aber es bedeutet, dass sie unverfrorener, mutiger werden. Und dass sie in der Nähe sind. Wenn wir etwas Ungewöhnliches sehen oder hören, müssen wir sofort weg. Ohne Fragen, ohne Diskussion.«
    »Okay.«
    »Was macht dein Kopf?«
    »Tut weh.« Sieben Stiche waren nötig, um die Wunde zu schließen. Henri hat das erledigt. Jetzt trage ich ein weites Sweatshirt. Bestimmt müsste einer der Schnitte auf meinem Rücken auch genäht werden, aber wie soll

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