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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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er überhaupt für diesen blöden Laden gearbeitet hat.»
Reiz:
«Sie hat ihn des Geldes wegen geheiratet.»
Reaktion:
«Weiter hat sie auch nichts davon.»
Reiz:
«Denen darf man nicht trauen.»
Reaktion:
«Genau! Die sind alle gleich.»
    Transaktionen auf der Ebene des Erwachsenen-Ichs
(vgl. Abb. 10):
    Reiz:
«Wie viel Uhr ist es?»
Reaktion:
«Ich habe vier Uhr dreißig.»
Reiz:
«Der Anzug steht Ihnen gut.»
Reaktion:
«Danke.»
Reiz:
«Diese neue Farbe trocknet sehr schnell.»
Reaktion:
«Ist sie teurer als die andere Sorte?»
Reiz:
«Reich mir doch bitte mal die Butter.»
Reaktion:
«Gern. Hier.»
Reiz:
«Wonach riecht’s hier denn so gut, Liebling?»
Reaktion:
«Die Plätzchen im Ofen … sie sind fast fertig!»
Reiz:
«Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin mir nicht sicher, was richtig ist.»
Reaktion:
«Ich glaube, du solltest dich nicht jetzt entscheiden, wo du so erschöpft bist. Warum gehst du nicht ins Bett, und wir reden morgen früh weiter?»
Reiz:
«Public Relations gehört zu den Aufgaben der Geschäftsleitung.»
Reaktion:
«Meinen Sie, dass wir das einer Agentur nicht übertragen können?»
Reiz:
«Die ‹Bremen› geht am Freitag um ein Uhr in See.»
Reaktion:
«Wann müssen wir an Bord sein?»
Reiz:
«Ich bin müde.»
Reaktion:
«Dann lass uns doch ins Bett gehen.»
Reiz:
«Ich kann mir vorstellen, welche Steuern nächstes Jahr erhöht werden.»
Reaktion:
«Das sind schlechte Aussichten. Aber wenn wir weiter so viel für öffentliche Ausgaben brauchen, muss das Geld ja auch irgendwo herkommen.»
    Transaktionen auf der Ebene des Kindheits-Ichs
(vgl. Abb. 11):
    Es wird rasch klar, dass es nur wenige Komplementär-Transaktionen von Kindheits-Ich zu Kindheits-Ich gibt, die frei von Spielen sind. Das kommt daher, dass das Kindheits-Ich eher Streicheln sucht als geben will. Menschen brauchen Transaktionen, um gestreichelt zu werden. Bertrand Russell sagte: «Man kann nicht nur aus Pflichtbewusstsein scharf denken. Von Zeit zu Zeit brauche ich kleine Erfolge, die mir … eine Energiequelle erhalten.» [22]
    Ohne Beteiligung des Erwachsenen-Ichs an der Transaktion wird niemand gestreichelt, und die Beziehung wird unkomplementär oder sie geht an Langeweile ein.
    Ein einleuchtendes Beispiel für dieses Phänomen aus dem sozialen Bereich ist die Hippie-Bewegung. Die Blumenkinder priesen ein Leben voller Transaktionen auf der Ebene des Kindheits-Ichs. Doch die große Ernüchterung stellte sich rasch ein: Es macht keinen Spaß,
dein
Ziel zu verfolgen, wenn alle anderen nur daran interessiert sind,
ihr
Ziel zu verfolgen. Indem sie sich vom Establishment trennten, trennten sie sich auch vom Eltern-Ich (Tadel) und vom Erwachsenen-Ich («banale» Realität). Doch als sie den Tadel losgeworden waren, stellten sie fest, dass sie sich auch von der Quelle des Lobs getrennt hatten. (Zwei Vierjährige beschließen, von zu Hause wegzulaufen, doch sie geben ihr Vorhaben auf, wenn ihnen einfällt, dass sie gern ein Eis hätten, und dazu braucht man nun einmal die Mama.) Die Blumenkinder suchten Streicheleinheiten für sich bei Ihresgleichen, doch deren Streicheln wurde immer unpersönlicher und bedeutungsloser. Junge zum Mädchen: «Natürlich liebe ich dich. Ich liebe alle!» Das Leben beschränkte sich schließlich auf immer primitivere Methoden des Streichelns: auf illusionäres Streicheln (Drogen) und auf pausenlose sexuelle Aktivität. Sex kann insofern eine Aktivität ausschließlich zwischen Kindheits-Ich und Kindheits-Ich sein, als der Sexualtrieb wie alle primären biologischen Triebe eine genetische Aufzeichnung im Kindheits-Ich ist. Das lustvolle Sexualerlebnis bedeutet jedoch mehr, weil eine Erwachsenen-Ich-Komponente der Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit und der Verantwortlichkeit für die Gefühle des anderen hinzukommt. Nicht allen Hippies fehlen diese Werte. Viele leben jedoch im Grunde selbstsüchtig dahin und
missbrauchen
einander gewissermaßen als sinnliche Reizmittel.
    Bei glücklichen Hippie-Beziehungen oder bei Kinderfreundschaften, die viel Vergnügen machen, stellt man fest, dass sie nicht nur aus Transaktionen auf der Ebene des Kindheits-Ichs bestehen, sondern ergänzt werden durch Datenverarbeitung des Erwachsenen-Ichs und Wertvorstellungen aus dem Eltern-Ich. Zum Beispiel: Zwischen zwei kleinen Mädchen entspinnt sich folgender Dialog:
    MÄDCHEN 1 (Kindheits-Ich): «Ich bin die Mutter, du bist das Kind.»
    MÄDCHEN 2 (Kindheits-Ich): «Immer muss ich das Kind sein.»
    MÄDCHEN 1

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