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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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um
Indizien
handelt, nicht um endgültige Beweise. Das Erwachsenen-Ich kann nach gründlicher Überlegung und in Übereinstimmung mit den ethischen Grundsätzen des Erwachsenen-Ichs zu dem Urteil kommen, dass bestimmte Dinge tatsächlich dumm, lächerlich, ekelhaft oder empörend
sind
.
    Zwei Wendungen, nämlich «sollte» und «müsste», sind häufig Erkennungsworte für das Eltern-Ich, aber sie können auch Erwachsenen-Ich-Wörter sein (darüber mehr im zwölften Kapitel, Seite 231ff). Wenn diese beiden Wörter automatisch
ohne Nachdenken
, als stehende Redewendungen, als Klischees ausgesprochen werden, dann hört man aus ihnen das Eltern-Ich heraus. Der Gebrauch dieser Redewendungen ergibt zusammen mit der Gebärdensprache des Körpers und im Rahmen der jeweiligen Transaktion ein Bild, in dem wir das Eltern-Ich erkennen können.

Woran ist das Kindheits-Ich zu erkennen?
    Körperliche Indizien für das Kindheits-Ich:
    Da das Kindheits-Ich zuerst sprachlos auf die Außenwelt reagiert, liegen die klarsten Indizien für das Kindheits-Ich in sichtbaren körperlichen Anzeichen für Gemütsbewegungen. Folgende Gefühlsäußerungen deuten darauf hin, dass das Kindheits-Ich in einer Transaktion angesprochen ist:
    Tränen
Achselzucken
zitternde Lippen
niedergeschlagene Augen
Schmollen
Betteln
Wutanfälle
Entzücken
hohe, weinerliche Stimme
Lachen
rollende Augen
die Hand heben, wenn man etwas sagen möchte
Grimassen schneiden
    Kichern und Glucksen
    Sprachliche Indizien für das Kindheits-Ich:
    Außer der eigentlichen Babysprache, die natürlich besonders klar das Kindheits-Ich zum Ausdruck bringt, gibt es eine große Zahl von sprachlichen Wendungen, in denen sich das Kindheits-Ich niederschlägt:
    «Ich will …»
«Ich denk mir …»
«Ich wünsch mir …»
«Wenn ich groß bin …»
«Ich möchte …»
größer, am größten
(häufig mit folgendem «aber»)
besser, am besten
«Weiß ich doch nicht»
    «Ich tu jetzt …»
    (z.B. «… erst mal essen»)
    «Mir doch egal!»
(viele Superlative kommen aus dem Kindheits-Ich, sie bedeuten Trümpfe in dem Spiel «Meins ist besser»)
    Im Übrigen verfolgen viele Kindheits-Ich-Wörter den Zweck, nach dem Muster von «Mann, guck mal, ich hab keine Hände mehr» dem Eltern-Ich zu imponieren, aus dem NICHT O.K .-Zustand herauszukommen.
    Es gibt noch eine andere Gruppe von Wörtern, die kleine Kinder ständig gebrauchen. Diese Wörter sind jedoch keine Indizien für das Kindheits-Ich, sondern in ihnen bekundet sich das Erwachsenen-Ich, das sich in dem kleinen Menschen regt. Gemeint sind die Wörter: warum?, was?, wo?, wer?, wann?, wie?

Woran ist das Erwachsenen-Ich zu erkennen?
    Körperliche Indizien für das Erwachsenen-Ich:
    Welche sichtbaren Züge trägt das Erwachsenen-Ich? Wenn wir uns die Porträtaufnahmen auf den Archivstreifen des Eltern-Ichs und des Kindheits-Ichs einmal wegdenken: was wird dann auf die Leinwand projiziert, das heißt: was spielt sich dann auf dem Gesicht ab? Ist das Gesicht nun ausdruckslos? Oder gütig? Oder teilnahmslos? Oder leer?
    Das Gesicht des Erwachsenen-Ichs trägt nicht eine ausdruckslose Miene zur Schau. Wenn jemand mit seinem Erwachsenen-Ich zuhört, kann man beobachten, wie er dabei unablässig Bewegungen macht – mit dem Gesicht, mit den Augen und mit dem ganzen Körper. Messungen haben zum Beispiel ergeben, dass in diesem Zustand das Augenblinzeln alle drei bis fünf Sekunden auftritt. Reglosigkeit ist danach gerade das Zeichen dafür, dass einer nicht zuhört, jedenfalls nicht mit seinem Erwachsenen-Ich. Das Gesicht des Erwachsenen-Ichs ist offen und direkt dem Partner zugekehrt. Hält jemand seinen Kopf zur Seite geneigt, dann lässt das auch auf Zu- oder Abneigung im Hörer schließen. Das Erwachsenen-Ich gestattet auch dem neugierigen, erregten Kindheits-Ich, sein Gesicht zu zeigen.
    Sprachliche Indizien für das Erwachsenen-Ich:
    Es wurde oben schon gesagt, dass der Grundwortschatz des Erwachsenen-Ichs besteht aus:
    «warum?»
«wo?»
«wann?»
«was?»
«wer?»
«wie?»
    Dazu kommen Wendungen wie zum Beispiel:
    «wie viel?»
«wahrscheinlich»
«auf welche Weise?»
«möglich»
«verhältnismäßig»
«unbekannt»
«richtig» oder «wahr»
«objektiv»
«verkehrt», «falsch» oder «unwahr»
«ich finde»
«ich meine»
«ich denke»/«ich glaube»
    Solche Ausdrücke sind Indizien für die Datenverarbeitung im Erwachsenen-Ich. Wendungen wie: «Meiner Meinung nach», «Meines Erachtens» können zwar anzeigen, dass die betreffende

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