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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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«Ganz richtig.» [23]

Transaktionen zwischen Kindheits-Ich und Erwachsenen-Ich
    Eine andere Art von Komplementär-Transaktion ist die zwischen Kindheits-Ich und Erwachsenen-Ich (Abb. 14). Ein Mensch, der von NICHT O.K .-Gefühlen beherrscht wird, kann bei einem anderen Trost und Ermutigung suchen. Ein Mann steht vor einer geschäftlichen Entscheidung, von der seine Karriere abhängt. Er hat Angst. Obwohl er in jeder Hinsicht qualifiziert ist, wird sein Computer mit Daten aus dem Kindheits-Ich überfüttert. Ich werde es nicht schaffen! Also sagt er zu seiner Frau: «Ich werde es nicht schaffen» und hofft dabei, dass sie ihm die realen Gründe dafür aufzählen wird, dass er es schaffen kann, wenn er sich von seinem NICHT O.K .-Kindheits-Ich nicht die Chancen verderben lässt. Er weiß, dass sie ein starkes Erwachsenen-Ich hat, und «leiht es aus», wenn sein eigenes geschwächt ist. Ihre Reaktion unterscheidet sich freilich von einer Reaktion des Eltern-Ichs. Das Eltern-Ich würde
auch ohne
Realitätsdaten Trost und Halt spenden oder es würde einfach die Angstgefühle des Kindheits-Ichs beiseiteschieben. Das Eltern-Ich der Frau würde etwa sagen: «Natürlich wirst du es schaffen. Sei doch nicht töricht!» Das Erwachsenen-Ich wird, wie gesagt, überzeugende Gründe anführen, warum der Mann keine Angst zu haben braucht.
    Abb. 14
    Transaktion zwischen Kindheits-Ich und Erwachsenen-Ich

Transaktionen zwischen Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich
    Eine andere Art von Komplementär-Transaktion ist die zwischen Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich (Abb. 15), und als Beispiel dafür bietet sich ein Mann an, der mit dem Rauchen aufhören will. Er kennt zur Genüge die Erwachsenen-Ich-Daten, warum das für seine Gesundheit wichtig ist. Dennoch bittet er seine Frau, Eltern-Ich zu spielen, seine Zigaretten zu vernichten, wenn sie welche findet, ihn daran zu hindern, sich eine anzustecken. Diese Transaktion eröffnet sehr gute Spielmöglichkeiten. Sobald er die Verantwortung auf das Eltern-Ich seiner Frau abgewälzt hat, kann der Ehemann ein unartiger Junge sein und spielen «Wenn du nicht wärst» oder «Fang mich doch».
    Abb. 15
    Transaktion zwischen Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich

Nichtkomplementäre oder Überkreuz-Transaktionen
    Die Überkreuz-Transaktion (Abb. 16) ist diejenige Transaktionsart, die zu Konflikten führt. Eric Bernes klassisches Beispiel ist die Transaktion zwischen Mann und Frau, bei der sich der Mann erkundigt: «Liebling, weißt du, wo meine Manschettenknöpfe sind?» (Ein Reiz, der vom Erwachsenen-Ich ausgeht; gesucht wird Information.) Eine Komplementärreaktion der Frau wäre: «In der obersten linken Schublade der Kommode», oder: «Ich habe sie nicht gesehen, aber ich helfe dir beim Suchen.» Wenn die liebe Frau aber einen schlimmen Tag gehabt hat, wenn sich Kränkungen und Ärger in ihr aufgestaut haben, dann keift sie zurück: «Da wo du sie gelassen hast!», und das Ergebnis ist eine Überkreuz-Transaktion. Der Reiz ging aus vom Erwachsenen-Ich des Mannes, doch die Frau hat ihre Reaktion auf das Eltern-Ich überspringen lassen.
    Abb. 16
    Überkreuz-Transaktion
    Damit kommen wir zur zweiten Kommunikationsregel der Transaktions-Analyse. Wenn Reiz und Reaktion sich im El-Er-K-Schema überkreuzen, wird die Kommunikation unterbrochen.
Mann und Frau können jetzt nicht mehr über Manschettenknöpfe reden. Sie müssen zuerst darüber debattieren, warum er nie etwas aufräumt. Wäre ihre Reaktion aus dem Kindheits-Ich gekommen («Warum musst du mich immer anbrüllen?»), dann wären sie in die gleiche Sackgasse geraten (Abb. 17).
    Abb. 17
    Überkreuz-Transaktion
    Diese Überkreuz-Transaktionen können eine ganze Serie lautstarker Auseinandersetzungen in Gang setzen, die mit einem Knall irgendwo in der Gegend von «Genau wie dein Vater!» enden. Ewig wiederholte Muster dieser Art von Auseinandersetzung begründen Spiele wie «Sieh bloß, was du angerichtet hast», «Wenn du nicht wärst, dann könnte ich», «Tumult» und «Jetzt hab ich dich endlich, du Schweinehund». Im siebten Kapitel wird das näher ausgeführt.
    Der Ursprung nichterwachsener Reaktionen liegt in der NICHT O.K .-Anschauung des Kindheits-Ichs. Ein Mensch, der vom NICHT O.K . beherrscht wird, «liest» in Bemerkungen etwas hinein, was nicht darin ist:
    «Wo hast du die Steaks gekauft?»
    «Warum? Sind sie nicht in Ordnung?»
    «Deine neue Frisur gefällt mir.»
    «Du hast noch nie langes Haar gemocht.»
    «Ich habe gehört, Sie

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