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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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Kindheits-Ich ist das Gespräch über unmögliche Alternativen. Unmögliche Alternativen repräsentieren symbolisch die ausweglose Lage des kleinen Kindes, dem immer gesagt wird: «Wehe, du tust das!» und «Wehe, du tust das nicht!» Dieser Zeitvertreib kann die Angst vor der Ausweglosigkeit lindern, nicht weil das Problem gelöst wird, sondern weil man es an einen anderen weitergibt – «Hier, kümmere
du
dich eine Zeitlang darum!» Die folgenden Fragen wurden einem Gespräch zwischen zwei Fünfjährigen abgelauscht: Würdest du lieber einen Ameisenhügel essen oder einen Eimer voll kochender Arznei leertrinken? Würdest du lieber von einem wilden Stier gejagt oder deine Schuhe den ganzen Tag lang am falschen Fuß tragen? Würdest du lieber auf einem heißen Ofen sitzen oder dich fünfzigmal durch die Waschmaschine drehen lassen? Würdest du dich lieber von tausend Wespen stechen lassen oder im Schweinestall schlafen?
Entscheide dich für eins von beiden!
Du
musst
dich für eins von beiden entscheiden. Die Versionen der Erwachsenen können etwas verfeinert sein, zum Beispiel: Sind Sie für die Pille oder für den Papst?
    Mitunter dient dem Erwachsenen-Ich ein Zeitvertreib über Themen wie das Wetter dazu, eine Beziehung in Gang zu halten, bis etwas Interessantes oder etwas, was zum Streicheln führen kann, auftaucht:
    HERR AHRENS : «Es sieht nach Sturm aus.»
    HERR BEHRENS : «Die Wolken sind wirklich schwarz.»
    HERR AHRENS : «Das erinnert mich an damals, als ich mit meinem Boot bei Helgoland in schweres Wetter geraten bin …»
    HERR BEHRENS : «Oh, Sie segeln?»
    So nützlich Zeitvertreib in bestimmten gesellschaftlichen Situationen sein mag, so ist doch erwiesen, dass Beziehungen, die nicht darüber hinausgehen, einschlafen oder bestenfalls in stiller Verzweiflung und wachsender Langeweile fortbestehen. Zeitvertreib kann genau wie Rückzug, wie Rituale und Aktivitäten die Menschen voneinander entfernt halten.
    Spiele
sind so bedeutsame Transaktions-Phänomene, dass Berne ihnen ein ganzes Buch gewidmet hat, den Bestseller
‹Spiele der Erwachsenen›
. Die meisten Spiele bringen Ärger. Sie zerstören Beziehungen, sie erzeugen Unglück, und in ihrem Verständnis liegt die Antwort auf die Frage: «Warum passiert das immer mir?» Berne erklärt, dass das Wort «Spiel» nicht irreführen soll. Es bedeutet nicht notwendigerweise Spaß oder auch nur Vergnügen. Wer Spiele ganz verstehen will, dem sei sein Buch empfohlen. Doch die folgende kurze Definition genügt für die Zwecke dieser Einführung in die Transaktions-Analyse.
    «Ein Spiel besteht aus einer fortlaufenden Folge verdeckter Komplementär-Transaktionen, die zu einem ganz bestimmten, voraussagbaren Ergebnis führen. Es lässt sich auch beschreiben als eine periodisch wiederkehrende Folge sich häufig wiederholender Transaktionen, äußerlich scheinbar plausibel, dabei aber von verborgenen Motiven beherrscht; umgangssprachlich kann man es auch bezeichnen als eine Folge von Einzelaktionen, die mit einer Falle bzw. einem trügerischen Trick verbunden sind. Spiele unterscheiden sich von Verfahren, Ritualen und allen Arten von Zeitvertreib hauptsächlich durch zwei Merkmale: 1. durch die Tatsache, dass sie von verdeckten Motiven beherrscht werden, und 2. durch ihren Nutzeffekt. Verfahren mögen erfolgbringend, Rituale wirkungsvoll und alle Arten von Zeitvertreib nutzbringend sein, aber ihrem Wesen nach sind sie alle offen und ehrlich; sie können mit einem Wettstreit verknüpft sein, aber nicht mit einem Konflikt, und was dabei herauskommt, mag aufsehenerregend sein, aber dramatisch ist es nicht. Andererseits ist jedes «Spiel» im Grunde unehrlich, und das Ergebnis ist nicht nur erregend, sondern erfüllt von echter Dramatik.» [35]
    Wie im dritten Kapitel erklärt wurde, haben alle Spiele ihren Ursprung in dem einfachen Kinderspiel «Meins ist besser als deins», das man leicht bei jeder Gruppe von Vierjährigen beobachten kann. Es ist in dem Alter wie später dazu bestimmt, sich für einen flüchtigen Augenblick Erleichterung zu verschaffen von der Bürde der NICHT O.K .-Anschauung. Wie bei den ausgefeilten Spielversionen der Erwachsenen ist es insofern verdeckt, als es die wirklichen Gefühle nicht ausdrückt. Wenn der kleine Mensch sagt: «Meins ist besser als deins», dann empfindet er in Wirklichkeit: «Ich bin nicht so gut wie du.» Das ist offensive Defensive – Vorwärtsverteidigung! –, Schutz, weil es das innere Gleichgewicht zu erhalten

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