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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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plötzlich in auf- und anregenden Beziehungen zu anderen Menschen.
    Natürlich gibt es noch andere Gründe für Langeweile und für Langweiler. Ein kleiner Mensch, der zu Beginn seines Lebens vor Neugier platzt und erlebnishungrig fragt, warum Rauch aufsteigt, warum Regen niederfällt, wer Gott schuf und wer mich, und der ständig beschwichtigende Antworten bekommt, die seine Verwirrung nur steigern und sich später als falsch herausstellen, hört auf, interessiert zu sein, und wird gelangweilt. Sein Computer «macht dicht» gegen weite Interessengebiete, da die Antworten auf seine Fragen ihn nur noch mehr verwirrt haben. Diese Art Langeweile – Blasiertheit – gibt es häufig bei Oberschülern und Studenten, wenn sie sich zu moralischen oder religiösen Fragen äußern sollen. Ihre Langeweile wächst durch die abgedroschenen Antworten, die sie oft bei ihrer Suche nach der Wahrheit erhalten, durch die Beschränkungen, die ihren späteren Erkenntnissen (nachweisbaren, beobachtbaren Daten) aufgezwungen werden, und durch das Gebot, zwischen Wahrheit und Glaube zu wählen, als schlösse eins das andere aus. Nicht alle Theologen geben oberflächliche Antworten. Doch in vielen religiösen Gemeinschaften gilt das ungeprüfte Dogma immer noch als Regel.

Unterschiede im Inhalt von El-Er-K
    Wir haben gesehen, wie sich Menschen in der «Architektur» und in den Funktionsweisen von Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kindheits-Ich unterscheiden. Die meisten dieser Unterschiede traten als klinische Leiden in Erscheinung. Wir sind jedoch auch auf «gesunde» Art verschieden. «Gesund» bedeutet hier, dass ein emanzipiertes Erwachsenen-Ich jede Transaktion leitet. D.h.: bei jeder Transaktion entnimmt das Erwachsenen-Ich dem Eltern-Ich, dem Kindheits-Ich und der Wirklichkeit die nötigen Daten und verarbeitet sie zu einer Entscheidung, was jetzt zu tun ist. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto größer sind die Möglichkeiten der Befriedigung.
    Das kleine Kind, zu dessen Früherfahrungen das unbeschränkte Hantieren mit Töpfen und Pfannen gehört, der Umgang mit Matsch und Gänseblümchen, Haustiere, Freunde, Ausflüge zum Bauernhof, Abende mit Geschichtenerzählen, Feste und Feiertage, Spielsachen, Musikhören und offene freundliche Gespräche mit Eltern, die Zeit haben, wird in seinem Eltern-Ich einen wesentlich reichhaltigeren Datenfundus und in seinem Kindheits-Ich sehr viel mehr positive Gefühle haben als der kleine Mensch, der isoliert und in Watte gepackt ist (ein Opfer elterlicher
overprotection
). Der kleine Mensch, der frühzeitig die verschiedenen Möglichkeiten zur Überwindung der NICHT O.K .-Anschauung erprobt, stärkt sein Erwachsenen-Ich und wird zu weiterer Erkundung und Geschicklichkeit ermutigt. Er wird dann ein «helles Kind», und das Lob und Selbstvertrauen, das er so gewinnt, regen ihn an, noch heller zu werden. Dass er der Familie Ansehen verschafft, schmälert nicht die Tatsache, dass er selber an Ansehen gewinnt – es sei denn, die Eltern würden bei diesem Wachstumsprozess unangemessenen Druck ausüben und Forderungen an ihn stellen, die nicht wirklich in seinem Selbstinteresse liegen. Wenn wir unser eigenes El-Er-K verstehen, verstehen wir allmählich nicht nur, was im Eltern-Ich und Kindheits-Ich vorhanden ist, sondern auch, was fehlt. Wenn die «alte Jungfer» von zwanzig Jahren sich – mit Recht – beklagt: «Ich bin nun mal ein Mauerblümchen – irgendwie finden mich alle fade und langweilig» und wenn sie begreift, dass ihr Eltern-Ich und Kindheits-Ich keine Farbe bringen, weil das Leben für sie langweilig und farblos begann, dann kann sie mit ihrem Erwachsenen-Ich in der Wirklichkeit das entdecken, was nicht langweilig und farblos ist. Das mag eine Zeitlang dauern, und sie wird nicht über Nacht zum Mittelpunkt jeder Party werden, doch man kann ihr zumindest zu der Erkenntnis verhelfen,
dass sie eine Wahl hat
. Wer seine Natur für seine Fehler verantwortlich macht, ändert nicht die Natur seiner Fehler. «So bin ich eben» hilft gar nichts. «Ich kann anders sein» hilft.

[zur Inhaltsübersicht]
7. Wie wir mit der Zeit umgehen
    Vor allem wünschen wir uns Zeit;
aber ach, wir gehen übel mit ihr um.
    William Penn
     
    Eines der größten wissenschaftlichen Abenteuer unserer Zeit ist die Erforschung des Weltraums. Wir wissen, er ist unendlich groß, aber dieses Wissen genügt uns nicht. Wir wollen den Raum begreifen, definieren und in gewissem Sinne gebrauchen.
    Die andere große

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