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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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aber sie müssen nicht. Sexuelle Beziehungen sind im Dunkeln weniger peinlich für Menschen, für die körperliche Intimität nichts mit echter persönlicher Intimität zu tun hat. Wenn man eine Cocktailparty gibt, riskiert man weniger eigenes Beteiligtsein als bei einem Abendessen für sechs. Es entsteht kaum Bindung und daher kaum Befriedigung. Ein Ritual kann wie ein Rückzug zwischen uns und die anderen Distanz legen.
    Eine
Aktivität
ist nach Berne eine «allgemeine, angenehme, bequeme und nützliche Methode, die Zeit durch ein Vorhaben zu strukturieren, das mit dem Material der äußeren Realität zu tun hat» [32] . Zu den üblichen Aktivitäten gehört etwa: Geschäftstermine einhalten, Geschirr spülen, ein Haus bauen, ein Buch schreiben, Schnee schippen und für die Prüfung lernen. Solche Aktivitäten können an sich und aus sich heraus höchst befriedigend sein, wenn sie produktiv oder kreativ sind. Sie können auch zu künftiger Befriedigung führen, weil man für eine gute Arbeit gestreichelt wird. Doch solange die Aktivität andauert, besteht kein Bedürfnis nach Nähe zu einem anderen Menschen. Sie kann vorkommen, doch sie muss nicht sein. Manche Menschen benutzen ihre Arbeit, um menschliche Nähe zu vermeiden. Sie arbeiten nächtelang im Büro, statt nach Hause zu gehen, verwenden ihr Leben darauf, eine Million zu verdienen statt Freunde zu gewinnen. Aktivitäten können uns, wie Rückzüge, und Rituale, voneinander entfernt halten.
Zeitvertreib
ist eine Möglichkeit, die Zeit zu vertreiben. Berne definiert Zeitvertreib als
    «… eine Unternehmung, bei der die Transaktionen aufrichtig sind. Mit glücklichen oder ausgeglichenen Menschen, deren Fähigkeit zum Vergnügen unbeeinträchtigt ist, kann ein gesellschaftlicher Zeitvertreib um seiner selbst willen stattfinden. Bei anderen, besonders bei Neurotikern, ist es genau, was der Name sagt: eine Möglichkeit, die Zeit zu vertreiben (d.h. strukturieren): bis man die Leute besser kennt, bis man diese Stunde hinter sich gebracht hat, und in größerem Maßstab bis zum Schlafengehen, bis zum Ferienbeginn, bis die Schule anfängt, bis es Zeit ist für die Kur, bis irgendeine Art von Gnade, Rettung oder Tod eintritt. Existenziell ist ein Zeitvertreib eine Methode zur Abwehr von Schuld, Verzweiflung oder Intimität, ein Mittel, das von Natur oder Kultur angeboten wird, um die geheime Verzweiflung zu lindern. Positiv ausgedrückt handelt es sich im besten Falle um etwas, was um seiner selbst willen mit Vergnügen aufgegriffen wird, und zumindest dient es zum Kennenlernen in der Hoffnung, die ersehnte Verbindung mit einem anderen Menschen zu finden. Auf jeden Fall macht jeder Teilnehmer davon einen opportunistischen Gebrauch, um zu den primären und sekundären Gewinnen zu kommen, die der Zeitvertreib ihm geben kann.» [33]
    Menschen, die sich nicht nach Belieben einem Zeitvertreib widmen können, sind gesellschaftlich nicht gewandt. Man kann Zeitvertreib als eine Art von gesellschaftlichem Versuchsballon betrachten, mit dem man auf ungefährliche Weise Informationen über neue Bekannte sucht. Berne hat beobachtet, dass «Zeitvertreib die Grundlage für die Auswahl von Bekannten bildet und zu Freundschaft führen kann» und dass er darüber hinaus von Nutzen ist zur «Bestätigung der Rolle und Festigung der eigenen Einstellung».
    Berne hat manchem Zeitvertreib, der bei Cocktailpartys, Damenkränzchen, Familientreffen und im Vereinsleben anzutreffen ist, hübsche und entwaffnende Namen gegeben: Variationen von «Geplauder» wie etwa «Daimler-Benz» (Vergleich von Autos) und «Wer hat gewonnen» (beides «Männergespräche»); «Lebensmittel», «Küche» und «Garderobe» (alles «Damengespräche»); «Wie macht man das»; «Wie viel kostet das»; «Jemals dagewesen» (an irgendeinem Ort der Sehnsucht); «Kennen Sie» (den Soundso); «Was ist denn aus … geworden»; «Der Morgen danach» (welch ein Kater!) und «Martini» (ich weiß, wie man’s besser macht). [34]
    Im Zeitvertreib kann Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich oder Kindheits-Ich beteiligt sein. Ein Zeitvertreib zwischen Erwachsenen-Ich und Erwachsenen-Ich wurde durch die folgende Transaktion eingeleitet:
    FRAU MEIER : «Wollen Sie damit sagen, dass Sie Ihre Wohnung selber tapezieren?»
    FRAU MAUER : «Nur wenn es sein muss.»
    Das führte zu einer Diskussion über die hohen Handwerkerrechnungen, über die nachlässige Arbeit heutzutage und, und, und …
    Ein Zeitvertreib zwischen Kindheits-Ich und

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