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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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es nicht schrecklich». Der Nutzen für Lilo besteht darin, dass sie sich für ihre eigene Person überhaupt nicht anstrengen muss, weil sie wiederholt «bewiesen» hat, dass man nichts tun kann.
    «Warum nicht – Ja, aber …» kann nach Berne von einer beliebigen Anzahl Mitspieler gespielt werden:
    «Der agierende Urheber stellt ein Problem zur Diskussion. Die anderen Mitspieler präsentieren verschiedene Lösungsversuche, von denen jeder mit den Worten beginnt: ‹Warum nicht …?› Auf jede dieser Fragen hat Weiß einen Einwand: ‹Ja, aber …› Ein guter Spieler ist in der Lage, die Vorschläge der anderen mit seinen Einwänden auf unbegrenzte Zeit hinaus zu parieren; schließlich geben alle das Spiel auf, und Weiß gewinnt. […]
    Da die Lösungsvorschläge, abgesehen von wenigen Ausnahmen, alle verworfen werden, muss das Spiel ganz offenbar einem verdeckten Zweck dienen. ‹ WANJA › wird also nicht aus dem äußerlich vorgeschobenen Grund (das Erwachsenen-Ich bittet um Informationen und Lösungsvorschläge) gespielt, sondern um das Kindheits-Ich zu ermutigen und zu befriedigen. Die im Gespräch gewechselten Worte mögen so klingen, als spielte sich das Ganze auf der Ebene des Erwachsenen-Ichs ab, aber zwischen den Sätzen kann man deutlich heraushören, dass Frau Weiß sich mit ihrem Kindheits-Ich präsentiert, das einer bestimmten Situation nicht gewachsen ist; daraufhin schalten die anderen auf ihr lebenskluges Eltern-Ich um und sind eifrig bestrebt, mit ihrer Lebenserfahrung dem Kindheits-Ich von Frau Weiß zu helfen. Das ist genau, was Frau Weiß will, da es ihr Ziel ist, alle diese Eltern-Ichs zu widerlegen.» [37]
    (Das ist eine spätere Version von «Meins ist besser als deins», welche die wirkliche Überzeugung «Du bist besser als ich» leugnet.) Am Ende des Spiels sind alle, die Ratschläge gegeben haben, entmutigt, weil sie Frau Weiß nicht helfen konnten, und Frau Weiß hat bewiesen, dass ihr Problem wirklich unlösbar ist. Jetzt darf sich ihr Kindheits-Ich einem neuen Spiel zuwenden, «Ist es nicht schrecklich». So ist es, und so bin ich (und deshalb muss ich überhaupt nichts tun, denn wie wir gerade gesehen haben, lässt sich gar nichts tun).
    Berne beschreibt in
‹Spiele der Erwachsenen›
rund drei Dutzend Spiele. Seine Spieltitel sind der Alltagssprache entnommen, und die meisten legen mit semantischer Präzision den Finger auf das Hauptmerkmal des Spiels, zum Beispiel: «Ist es nicht schrecklich», «Wenn du nicht wärst», «Wer hat gewonnen», «Jetzt hab ich dich endlich, du Schweinehund!» Weil die Titel umgangssprachlich sind, reizen sie häufig zum Lachen. Doch Spiele sind nicht komisch. Sie sind Schutzmaßnahmen, mit denen das Individuum mehr oder weniger heftige Schmerzen eindämmen will, die seiner NICHT O.K .-Anschauung entquellen. Die Popularität von Bernes Spielbuch hat dazu geführt, dass es in vielen intellektuellen Kreisen einen neuen Zeitvertreib gibt: das Spiele-Benennen. Die Theorie der Verhaltensspiele kann ein nützliches therapeutisches Instrument sein, wenn sie zusammen mit einem zuvor erarbeiteten Verständnis von El-Er-K angewandt wird. Doch ohne diese Einsicht in den ganzen Zusammenhang können die Spiele-Theorie und besonders das Spiele-Benennen einfach neue, modische Formen für Feindseligkeiten sein. Menschen mit gründlichem Verständnis für El-Er-K können aus einer wissenschaftlichen Diskussion über Spiele immerhin den Nutzen ziehen, die gewonnenen Erkenntnisse auf sich selbst zu übertragen. Doch von einem anderen für ein Spiel «benannt» zu werden, ohne dass Einsicht oder wirkliche Anteilnahme eine Rolle spielen, führt meist zu Ärger. Nach langer Erfahrung auf diesem Gebiet, glaube ich fest daran, dass die Spiel-Analyse stets der Struktur- und Transaktions-Analyse untergeordnet sein muss. Zu wissen, wie das Spiel heißt, das man spielt, bedeutet noch lange nicht, dass man gelernt hätte, über seinen Schatten zu springen. Es besteht die Gefahr, dass man jemanden die schützende Tarnkappe herunterreißt, ohne ihm vorher dabei zu helfen, seine Grundanschauung – und die Kindheitssituation, in der sie aufgebaut wurde – zu verstehen, die ihn zu diesen Tarnmaßnahmen seine Zuflucht nehmen ließ. Man kann das auch so ausdrücken: Wenn man nur eine Stunde Zeit hätte, um jemandem zu helfen, würde man sich dafür entscheiden, die Bedeutung von El-Er-K und die Formen der Transaktion darzulegen. Ich glaube, dass diese Methode bei einer

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