Ich bin scharf - Heisse Stories
mit einem Zwischenstopp in Nizza.
Mimi ist gerade neben mir eingenickt, den Kopf an meiner Schulter ruhend. Was dazu führt, dass ich nun mehr oder weniger mit einer Hand tippe, damit die Schulter nicht dauernd zuckt und die Liebste aus dem Schlummer reißt.
Wir sind beide ziemlich fertig nach diesen höchst interessanten und sinnlichen Pariser Tagen!
Vor allem die letzte Nacht hatte es in sich …
Also, wir sind nämlich gestern Abend schließlich doch noch in den Swingerclub gegangen.
Nicht an die Bar in der Eingangshalle, nein, ins Hochheiligste, in die Katakomben, in die Separees, auf die Spielwiesen, in die Folterkammern, in die Sauna
und den Whirlpool, in den Massagebereich mit seinen Einzelkabinen … Ich glaube, ich habe bei meiner Aufzählung nichts vergessen.
Meine Konzentration hat nämlich unter den geballten Pariser Ausschweifungen nun doch etwas gelitten, wie ich gerade feststellen muss.
Von meiner Kondition ganz zu schweigen!
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit Mimi einmal so viel Aufregendes erleben werde — jedenfalls nicht innerhalb einer eingespielten festen Beziehung.
Aber es ist so, ich kann mich wirklich glücklich schätzen. Dem Himmel sei Dank, dass ich mich in Tokio von Satoshis Eifer bezüglich der Liebespuppen nicht habe anstecken lassen. Sondern mir lieber eine echte Frau aus Fleisch und Blut gesucht habe.
Ich mag gar nicht aufzählen, was mir alles entgangen wäre, wenn ich mich anstelle von Mimi mit einer aufblasbaren Lilofee vergnügt hätte.
Nimm mir bitte die Anspielung nicht übel! Es ist nicht so gemeint, wie es vielleicht klingen mag. Für Dich ist Lilofee die Richtige. Jedenfalls für die Zeiten, wo Du von Astrid getrennt bist.
Zurück ins aufregende, wunderbare, einzigartige Paris.
Und zum Swingerclub, in den Mimi ja eigentlich nicht wirklich wollte …
Vorgestern kehrte sie jedoch von einem Einkaufsbummel, den sie alleine unternommen hatte, ins Hotel zurück und brachte eine kleine Tüte voller Kondome mit.
Der größere Teil davon mit Erdbeergeschmack. Der Rest Schoko mit Vanille.
Kaum zu glauben?
Aber verdammt wahr, das kann ich Dir flüstern.
Und das alles nach unseren heißen nächtlichen Spielchen mit Peitsche, Fesseln, Augenbinden, Penisringen (ja, auch das, ich traute mich neulich noch nicht, das Wort auch nur zu tippen!).
Und jetzt plötzlich einfach nur Kondome? In Erdbeerrot und Schokobraun?
Aber hallo! War ich etwa plötzlich im falschen Film gelandet?
»Mimi, Sweetheart!«, begann ich vorsichtig. »Wozu brauchen wir denn diese Dinger da?« Ich deutete mit dem Zeigefinger auf die beiden Häufchen, die Mimi vor meinen Augen auf der Bettdecke hübsch drapiert hatte.
»Wir gehen in den Swingerclub!«, verkündete die Liebste. In einem Ton übrigens, der keinerlei Widerspruch von meiner Seite zu erwarten schien.
»Aber ich dachte, das sei gegessen …«, murmelte ich dennoch.
»Weißt du, ich habe es mir eben anders überlegt«, erklärte Mimi daraufhin lächelnd. »Schau, Henning, als Lektorin von erotischen Romanen bin ich geradezu dazu verpflichtet, wenigstens hin und wieder meinen Autorinnen gewisse Recherchen abzunehmen. Oder, wenn du so willst, ihnen bei ihren Recherchen ein wenig genauer auf die Finger zu schauen. Die können mir ja viel erzählen oder in ihren Manuskripten schreiben.
Was ich dann aufgrund mangelnder eigener einschlägiger Erfahrungen einfach so schlucken muss.«
»Aha! Das verstehe ich jetzt natürlich völlig, Mimi!«, warf ich im Brustton tiefster Überzeugung ein. »Wer heutzutage einen hochqualifizierten Job haben und ihm auf Dauer gerecht werden will, muss schon mal bereit sein, die eigene Haut zu Markte zu tragen, sozusagen.«
Einen kurzen Moment lang beäugten wir einander ein wenig lauernd. Ich konnte förmlich sehen, welches Gedankenchaos sich hinter Mimis glatter, schöner Stirn abspielte. Mir war nämlich durchaus klar, dass sie mir bezüglich des Swingens noch immer nicht ganz traute, auch wenn die beiden hübschen Engländerinnen mittlerweile nach London zurückgekehrt waren.
»Wir gehen morgen, an unserem letzten Abend in Paris, in den Club!«, verkündete Mimi schließlich.
»Sollten wir nicht vielleicht schon heute … Ich meine, unser Flug nach Nizza ist verdammt früh am Morgen, ehe es dann gegen Mittag nach Barcelona weitergeht. Bis wir dort im Hotel ankommen, ist es bereits früher Abend. Das wird ein langer Tag nach einer verdammt kurzen Nacht. Wir werden im Club ja wohl nicht bloß für ein
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