Ich bin scharf - Heisse Stories
Kunstsammler, der vielleicht bereit sein mochte, einige Tausend Euro heute Abend zu investieren.
Monique gab sich bei dem Anblick geschlagen, das Interview war damit gestorben. Sie würde den Artikel trotzdem schreiben, immerhin war sie Profi genug, einen Text quasi aus dem Ärmel zu schütteln.
»Du starrst sie unaufhörlich an, ist dir das klar, mein Lieber? Willst du dich zum Affen machen, Patrick?!«
»Warum bist du heute bloß so schlechter Laune, Salvatore, so kenne ich dich gar nicht. Hier, lass uns noch ein Gläschen Rotwein trinken. Oder möchtest du lieber Champagner, der muntert auf …«
»Patrick, was findest du an ihr? Sind es die Lippen? Ich meine, nun gut, ja, ihre Lippen sind tatsächlich etwas Besonderes. Mit diesem Mund … da kann man als Mann sich schon so einiges vorstellen. Ich wenigstens, aber …«
»Salvatore, jetzt wirst du geschmacklos. Es sind übrigens
nicht ihre Lippen, obwohl sie hübsch geformt sind. Es ist ihr Körper. Siehst du denn nicht, was ich sehe? Schlank und hochgewachsen, und dennoch Kurven an genau den richtigen Stellen. Und was für Kurven, meine ich! Das Kleid zeichnet sie alle deutlich nach, fast so, als stünde sie nackt dort drüben. Der Stoff muss sehr edel sein, jede Linie, jeder Faltenwurf umschmiegt ihre Haut. Und weiter unten, diese Fesseln, überhaupt ihre Beine!«
Monique sah die beiden Männer tuscheln, wusste instinktiv, dass sie selbst Gegenstand dieses Gesprächs war, auch wenn sie kein Wort davon aufschnappen konnte. Dazu stand sie zu weit entfernt.
Der Amerikaner sah sie jetzt wieder so unverblümt und direkt an, sein Blick zeigte darüber hinaus nun schon ein geradezu unterwürfiges … Betteln.
Fast wie ein junger Hund. Monsieur, hören Sie auf damit, Sie lassen sich ja regelrecht gehen!
Sie wusste, wenn sie nur wollte, dann könnte sie tatsächlich alles, wirklich alles mit ihm machen, zumindest heute Nacht.
Aber sie wollte nicht, oder jedenfalls nicht mehr – die Erinnerung an jene Szene mit dem Professor hatte ihr die Lust vollkommen verdorben.
Pierre hatte damals tatsächlich einen Herzanfall erlitten, den er nur knapp überlebte. Und sie wusste seither vor allem eines: Sie musste auf sich aufpassen!
Denn seit jenem verhängnisvollen Tag erlangte sie
nur noch dann einen Orgasmus, wenn sie einen hilflosen, weil gefesselten Mann auspeitschen konnte, bis ihm die Luft vor Schmerz wegblieb. Bis er vor ihren Augen quasi kollabierte.
In derselben Sekunde erlebte sie dann regelmäßig einen alles erschütternden und erlösenden Orgasmus.
Inzwischen verdiente sie in ihrem heimlichen Nebenjob als Domina weit mehr als in ihrem bürgerlichen Journalistenberuf.
Der hübsche Amerikaner dort drüben wollte allerdings etwas anderes von ihr, etwas, was sie ihm nicht würde geben können. Nicht, ehe sie eine Lösung für ihr Problem gefunden hätte.
Der Italiener an seiner Seite würde vielleicht ebenfalls unter meinen Händen einen Herzanfall erleiden, schon allein aus Altersgründen. Außerdem ist er sein Freund und kommt schon deswegen als Opfer nicht in Frage. Würde ich ihn abschleppen, triebe ich einen Keil zwischen die beiden.
Als die Männer jetzt wieder miteinander zu tuscheln begannen, drehte Monique sich um und verließ die Galerie.
»Verstehst du das, Salvatore? Sie ist einfach verschwunden! «
»Na und, wen kümmert es? Außerdem hatte ich dich gewarnt, Patrick, oder nicht?«
»Was ich trotzdem nicht verstehen kann. Sie hat dir doch gar nichts getan. Warum bist du bloß heute so schlechter Laune, das ist ja kaum auszuhalten.«
»Gut, ich sage es dir, Patrick! Willst du es wirklich wissen?«
»Klar, sonst hätte ich nicht gefragt.«
Salvatore nahm zuerst einen großen Schluck Rotwein, ließ genüsslich auf der Zunge dessen Aroma entfalten, schluckte dann langsam herunter, ehe er endlich sagte: »Seit Wochen schon versuche ich, sie zu einem Rendezvous zu überreden. Ich habe ihr mehrere Male meine Visitenkarte überreichen lassen auf verschiedenen Veranstaltungen. Sie hat mich kein einziges Mal zurückgerufen.«
Weiter geht die Reise zu einer Stippvisite in Barcelona.
Bitte wieder anschnallen, wir landen in Kürze!
TOUR D’AMOUR: BARCELONA
Von: Henning Glaser
An: Mark Denning
Betreff: streng vertraulich/privat
Hallo, Mark,
Du wirst es nicht glauben, aber diese Mail schreibe ich gerade von hoch über den Wolken.
Wir sind vorhin in Paris gestartet und befinden uns jetzt auf dem Weg nach Barcelona,
Weitere Kostenlose Bücher