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Ich bin Spartacus

Ich bin Spartacus

Titel: Ich bin Spartacus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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sofort: Der eine
     stieß ihm das Schwert durch die Seite, der andere schlug ihm mit dem Beil den Kopf ab.“ 14 Diodoros erklärt also den maßlosen Zorn der Sklaven als „Vergeltung“ früherer Grausamkeiten.
    Doch damit nicht genug: „Nun wurde Eunus zum König gewählt, nicht wegen seiner Tapferkeit oder Feldherrenkunst, sondern nur
     wegen seines Hokuspokus und weil er der Urheber des Aufstandes gewesen war, zugleich auch, weil in seinem Namen (
Eunus
bedeutet „Wohlwollender“) eine gute Vorbedeutung dafür lag, das Wohlwollen der Untergebenen zu erlangen. Da er jetzt unumschränkter
dominus
über die Aufständischen geworden war, hielt er eine Versammlung und ließ die gefangenen Bewohner von Enna töten, bis auf diejenigen,
     die sich auf die Anfertigung von Waffen verstanden; diese ließ er gefesselt zur Arbeit anhalten. Den Sklavinnen lieferte er
     die Megallis zur Bestrafung aus; sie folterten sie und stürzten sie dann von einem Felsen herab. Er selbst tötete seine eigenen
domini
Antigenes und Python. Dann legte er das Königsdiadem an und umgab sich sonst mit allem königlichen Schmuck, auch ernannte
     er seine Konkubine, eine Syrerin und damit Landsmännin, zur Königin. In den königlichen Rat wählte er Männer, dieals besonders einsichtsvoll galten, darunter einen Achaios; dieser stammte aus Achaia und war ein durch Einsicht und persönliche
     Tapferkeit ausgezeichneter Mann. Nachdem Eunus in drei Tagen mehr als 6000 Mann so gut wie möglich bewaffnet hatte und andere,
     die mit Äxten und Beilen versehen waren oder die Schleudern oder Sicheln oder im Feuer gehärtete Stäbe oder Bratspieße trugen,
     an sich gezogen hatte, durchzog er plündernd die ganze Gegend, und da sich ihm eine unzählige Menge aus der Sklavenschaft
     anschloss, wagte er es sogar, sich mit den römischen Praetoren auf einen Krieg einzulassen. Weil er bereits über 10   000 Soldaten hatte, blieb er in den Gefechten oft durch seine Überzahl im Vorteil.“ 15
    Wie einst Drimakos (s. S. 25) war der Sklavenführer Eunus König geworden. Eunus stammte aus Syrien, wo als Nachfolger Alexanders
     des Großen die Seleukiden ein Königtum errichtet hatten. An anderer Stelle berichtete Diodoros: „Der König der Aufständischen
     aber, Eunus, hatte sich selbst Antiochos und den Haufen der Aufständischen Syrer genannt“ 16 – Antiochos ist ein Name, den viele Könige in der Dynastie der Seleukiden trugen. Die Organisation der seleukidischen Monarchie
     samt Königin, Kronrat und königlichem Oberbefehl über die Soldaten übernahm Eunus also in Sizilien.
    Eunus alias König Antiochos war gegen Rom wider Erwarten erfolgreich, wie Diodoros erzählt: „Inzwischen begann ein gewisser
     Kleon, ein Kilikier, mit einem anderen Sklavenaufstand. Nun wiegten sich (aufseiten Roms) alle in der Hoffnung, dass diese
     beiden Haufen von Aufständischen miteinander in Krieg geraten und die Aufrührer sich gegenseitig aufreiben würden und dass
     so Sizilien von dem Aufstand befreit werden würde – doch schlossen sich wider Erwarten beide zusammen: Kleon unterstellte
     sich bedingungslos dem Befehl des Eunus und führte aus, was der Anführer verlangte, den er als Königansah – und dies, obwohl er über ein eigenes Heer von 5000 Soldaten verfügte! Mittlerweile waren bereits fast 30 Tage seit
     dem Beginn des Aufstandes vergangen. Als bald darauf Lucius Hypsaeus als Praetor aus Rom ankam, der 8000 Mann sizilische Truppen
     hatte, lieferten ihm die Aufständischen, 20   000 Mann, ein Gefecht und siegten. Bald darauf stieg die Anzahl der Verbündeten auf 200   000. Sie kämpften daher auch ehrenvoll und erfolgreich in vielen Gefechten gegen die Römer und erlitten nur recht geringe
     Verluste.“ 17
    Der Sklavenkönig Antiochos
    Eunus, der Sklavenkönig Antiochos, ließ diese Münze prägen. Dargestellt sind – wie auf den Münzen von Enna – auf der Vorderseite
     die Muttergottheit Demeter, auf der Rückseite eine Weizenähre als das Symbol für den Getreidereichtum Siziliens. Die Inschrift
     BACI ANTIO, „(Münze von) basileus (König) Antiochos“, erweist die Prägung als eine des Sklavenkönigs.

    Eunus’ Erfolg hatte Folgen auch außerhalb Siziliens: „Als sich dies herumgesprochen hatte, kam es in Rom selbst zu einer Verschwörung
     von 150 abtrünnigen Sklaven; in Attika erhoben sich über 1000, ebenso auf der Insel Delos und in vielen anderenGegenden. Diese Aufstände wurden durch schnelles Einschreiten und strengen Vollzug

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