Ich bin Spartacus
mit einem Streifzug und einem
auf Raub abgestellten Unternehmen zu tun zu haben. Infolgedessen erlitten sie bei der Begegnung eine Niederlage. Spartacus
selbst erbeutete sogar das Pferd des Varinius; nur um Haaresbreite entging der römische Feldherr persönlich der Gefahr, zum
Gefangenen eines Gladiators zu werden.
Danach strömten dem Spartacus noch größere Scharen zu, sodass seine Armee schließlich 70 000 Mann zählte. Für diese ließ er Waffen herstellen und Ausrüstungen sammeln, während Rom die beiden Consuln mit zwei Legionen
ins Feld schickte. Einer der zwei Legionen unterlag Crixus am Berg Garganus zusammen mit 30 000 Mann, von denen zwei Drittel und er selbst den Tod fanden.
Spartacus versuchte inzwischen, seinen Weg rasch durch das Apennin-Gebirge auf die Alpen zu und von dort ins Keltenland (Gallien)
zu nehmen, doch kam ihm der eine Consul zuvorund verhinderte seine Flucht, während der andere nachdrängte. Spartacus aber wandte sich dem einen Gegner nach dem anderen
zu und besiegte jeden für sich. In völliger Unordnung zogen sich daraufhin beide Consuln zurück, Spartacus aber opferte 300
gefangene Römer den Manen (Totengöttern) des Crixus und rückte dann in Eilmärschen mit 120 000 Mann zu Fuß gegen Rom; zuvor hatte er all sein entbehrliches Gerät verbrannt, sämtliche Gefangenen getötet und die Zugtiere
geschlachtet, um nicht so viel transportieren zu müssen. Obwohl sich ihm viele Überläufer anschließen wollten, nahm er keinen
von ihnen bei sich auf.
Wiederum traten ihm in Picenum (Ostmittelitalien) die Consuln entgegen, und erneut kam es zu einer großen Schlacht, die erneut
mit einer schweren Niederlage der Römer endete. Spartacus aber gab den Plan eines Marsches gegen Rom auf, da er sich einem
solchen Kampf noch nicht gewachsen fühlte, denn es hatte sich ihnen noch keine einzige Stadt angeschlossen, sondern nur Sklaven,
Überläufer und sonstiges Gesindel, weshalb sein Heer insgesamt nicht soldatisch ausgerüstet war. Es gelang Spartacus sodann,
die Höhen rings um Thurii (Thurio in Calabrien) und die Stadt selbst einzunehmen. Den Kaufleuten verbot er, Gold oder Silber
zu liefern, und seinen eigenen Leuten deren Besitz; sie kauften hingegen Eisen und Erz für teures Geld und taten den Lieferanten
dieser Artikel nichts zuleide. Dadurch bekamen sie Material in Hülle und Fülle und konnten sich gut bewaffnen und häufige
Beutezüge unternehmen. Kam es dann erneut zu einem Zusammenstoß mit den Römern, so gingen sie wieder als Sieger hervor und
kehrten mit reicher Beute zurück.
Drei Jahre währte schon dieser den Römern so schreckliche Krieg, den man anfänglich als bloß von Gladiatoren geführt verlacht
und nicht ernst genommen hatte. Als nun die Wahl neuer Praetoren bevorstand, da zögerten alle, und keinerwollte sich bewerben, bis schließlich (Marcus) Licinius Crassus, ein durch Herkunft und Besitz unter den Römern angesehener
Mann, das Amt des Praetor übernahm und mit sechs neuen Legionen gegen Spartacus auszog. Als er dann am Ziel eingetroffen war,
vereinigte er mit seinen Truppen auch die zwei Legionen der ehemaligen Consuln. Wegen ihrer wiederholten Niederlagen dezimierte
er diese Truppen aufgrund von Losentscheid (ließ also zur Hebung der Disziplin jeden zehnten Soldaten töten). Einige stimmen
freilich dieser Darstellung nicht zu, sondern behaupten, auch Crassus habe sich mit seiner gesamten Streitmacht in eine Schlacht
eingelassen und sei besiegt worden, worauf er unter allen Soldaten den jeweils zehnten Mann ausgelost und etwa 4000 hingerichtet
habe, ohne sich durch diese hohe Zahl schrecken zu lassen.
Mag dem sein, wie es wolle – nachdem er einmal seinen Leuten klar gemacht hatte, dass nichts ihnen gefährlicher sei als eine
Niederlage gegen die Feinde, besiegte er unmittelbar darauf 10 000 Anhänger des Spartacus, die abgesondert für sich lagerten, und machte zwei Drittel von ihnen nieder. Dann zog er siegesgewiss
gegen Spartacus selbst, errang auch über ihn einen glänzenden Sieg und setzte ihm nach, als er zum Meer hin floh, um nach
Sizilien überzusetzen. Er holte den Gegner auch tatsächlich ein und zog mit Gräben, Mauern und Palisaden einen Belagerungsring
um ihn. Spartacus versuchte, nach Samnium (Zentralmittelitalien) durchzubrechen, doch Crassus tötete ungefähr 6000 seiner
Leute am Morgen und etwa ebenso viele am Abend, während lediglich drei Mann aus dem römischen Heer
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