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Ich bin Spartacus

Ich bin Spartacus

Titel: Ich bin Spartacus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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in der Landwirtschaft eingesetzten
servi
und
fugitivi
unter Führung von Crixus und Spartacus zusammengetan und wiederholt römische Heerführer besiegt; erst Marcus Licinius Crassus
     gelang zunächst ein Sieg über germanische und gallische
fugitivi
unter separater Führung und schließlich über Spartacus und seine Anhänger. Dies sind im Wesentlichen die knappen Nachrichten,
     die wir den erhaltenen Zeugnissen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. entnehmen können.
    Geschichte erzählt wird im so Erhaltenen kaum, und bei den allesamt jüngeren erzählenden Quellen, die wir im Folgenden kennenlernen,
     müssen wir stets gewärtigen, dass die Autoren ihre eigene Sicht, aber auch ihre eigene Phantasie habenwalten lassen. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, kann man heute nun versuchen, die in den erhaltenen Quellen gebotenen
     Bilder gleichsam übereinander zu projizieren, um auf diese Weise ein einheitliches Geschichtsbild zu gewinnen. Das Problem
     dieser Form der Darbietung ist freilich die Unschärfe, die sich bei der Überblendung ergibt; auch werden dabei Angaben, die
     nicht zum Gesamtbild beitragen oder die es gar infrage stellen, oft zweckmäßigerweise als „irrelevant“ oder gar „verkehrt“
     ausgeblendet.
    Eine Darstellung in einer Reihe mit dem Titel „Geschichte erzählt“ wird so nicht vorgehen können. Gerade die Geschichte von
     Spartacus wurde bereits in der Antike alles andere als einheitlich erzählt, und nicht über-, sondern nebeneinander gewinnen
     die in den antiken Quellen gebotenen Bilder jeweils ihre Schärfe, wenn die Wertungen, aber auch die Widersprüche durch Überblendung
     verschwimmen.
    Florus: Der Spartacus-Krieg als „Schande“ für Rom
    Wohl auf der Grundlage von Angaben bei Livius bietet der (schon zu den beiden sizilischen Sklavenkriegen zitierte) römische
     Historiker Publius Annius Florus eine Zusammenfassung des
bellum Spartacium
, des „Spartacus-Krieges“. Überdeutlich wird dabei, wie Florus die Auseinandersetzung bewertet; er schreibt: „Man muss aber
     auch noch die Schande ertragen, dass unsere Sklavenschaft auf dem italischen Festland ihre Waffen gegen uns erhoben hat, denn
     wenn sie auch durch eine Fügung des Schicksals zu allen Dienstleistungen verpflichtet ist, bildet sie doch gleichsam eine
     zweite Gattung von Menschen, die durchaus in unsere Reihen aufgenommen werden kann, um unser Gut, die Freiheit, zu nutzen.
     Ich weiß allerdingsnicht, wie ich den unter der Führung des Spartacus angezettelten Krieg nennen soll:
servi
haben ja Kriegsdienst geleistet und Gladiatoren haben militärische Kommandos gegeben; jene haben das niedrigste Ansehen unter
     den Menschen, diese den schlechtesten Ruf. Durch ihren Hohn und Spott vergrößerten sie noch unsere unheilvolle Lage!
    Spartacus, Crixus und Oinomaus brachen erst aus dem
ludus
des Gnaeus Lentulus Batiatus mit 30 oder noch mehr Gefährten – ebenfalls Gladiatoren – aus und entkamen aus Capua. Nachdem
     sie weitere Sklaven aufgerufen hatten, sich unter ihrem Feldzeichen einzufinden, und weil unmittelbar mehr als 10   000 Mann zusammengekommen waren, wollten diese Menschen Rache nehmen; sie waren nämlich nicht damit zufrieden, überhaupt entkommen
     zu sein. Als erster Stützpunkt gefiel ihnen wie wilden Tieren der Vesuv. Als sie dort von (Gaius) Clodius Glaber belagert
     wurden, entkamen sie dadurch, dass sie die Krater des hohlen Berges nutzten, an Weinranken zum Fuß des Berges zu einem noch
     nie zuvor gesehenen Ausgang hinabstiegen und durch einen unvermuteten Angriff das Lager des römischen Anführers an sich rissen,
     der nichts Derartiges erwartete. Von dort aus griffen sie weitere Lager an, erst das Lager des Varenius, dann das Lager des
     Thoranius; dann zogen sie durch ganz Campanien. Weil sie sich mit der Verwüstung der Landhäuser und der Dörfer nicht zufrieden
     gaben, verwüsteten sie dann Nola und Nuceria, Thurii und Metapontum mit einer schreckenerregenden Vernichtungsgewalt.
    Während Spartacus’ Truppen von Tag zu Tag geradezu überquollen, stellten sie für sich, weil es auch schon ein wahres Heer
     war, kunstlose Schilde aus Weiden und Tierfellen, Schwerter und Wurfgeschosse aus dem eingeschmolzenen Eisen der
ergastula
her. Damit ferner dem rechtmäßigen Heer keinerlei Zierde fehlte, schuf man eine Reiterei aus eingerittenen Wildpferden,die entgegenkamen; die von den Praetoren erbeuteten Feldzeichen sowie Rutenbündel (römische Machtsymbole; s. S. 11) brachten
     sie zu ihrem

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