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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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(einfach zuschlagen, uns umhauen und dann über dem Feuer rösten und verspeisen). Das hat schon seit Tausenden von Jahren gut funktioniert. Ein Verhalten, das wir Menschen seit Urzeiten pflegen, es heißt: »Fight or Flight«. Kampf oder Flucht.
    Weder »Fight« noch »Flight« ist heutzutage eine gute Lösung in unerwarteten Situationen, in denen Sie lieber Ihren
Kopf benutzen sollten, um weiter handlungsfähig zu bleiben. In gefährlichen Situationen, wenn wir beispielsweise einem Tiger oder einem Mammut gegenüberstehen, mag diese Methode sinnvoll sein und unser Überleben sichern. Im Großstadtdschungel des 21. Jahrhunderts passiert das aber eher selten. Unsere gefährlichen Situationen heißen Meetings, Diskussionen mit dem Partner, unerwartete Ereignisse. Dabei wollten wir doch nur einen einfachen Satz von Ihnen. »Fight or Flight« hindert uns also eher, spontan zu sein. Gut so, denken Sie?
Ausrede Nr. 5: »Ich bin nicht witzig.«
    Vier Ausreden haben Sie uns schon präsentiert. Aber wir bleiben hartnäckig mit Zettel und Stift bei Ihnen stehen. Das zählt schon als »Spontaneität mit vorher Bescheid sagen«, oder? Sie jedoch sagen: »Ich bin einfach nicht witzig.«
    Gut, sind wir auch nicht immer, wir können auch keine Witze auswendig vortragen. Wer hat denn überhaupt was von Witz gesagt? Spontanes Verhalten hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, witzig sein zu müssen. Wir kennen alle den folgenden Typ von Mensch: Hunderte von Witzen für jede Situation parat, aber sonst total unspontan. Sie sollten einfach nur einen Satz aufschreiben, und der muss nicht amüsant sein. Vergessen Sie also den Anspruch »witzig zu sein« sofort wieder. Es geht nur darum, die Aufgabe zu lösen. Wenn Ihre Lösung auch noch amüsant ist, schöner Nebeneffekt.
    Humor, Witz und andere Menschen zum Lachen zu bringen, ist ein Nebenprodukt von Spontaneität. Es freut uns, wenn Sie mit Ihrer spontanen Art Ihre Kollegen, Freunde und Ihren Partner
zum Lachen bringen. Aber richten Sie Ihre Spontaneität nicht darauf aus. Spontan handeln bedeutet, einem Impuls und einem inneren Antrieb zu folgen, wenn Sie dabei sich und anderen Spaß bereiten, dann freuen Sie sich. Bewusst komisch zu sein, klappt meistens nicht. Wenn Sie aber versuchen, spontaner zu agieren, werden Sie und Ihre Umgebung vermutlich auch mehr zu lachen haben, ganz ungewollt.
    Witze und Comedy funktionieren, weil etwas Unerwartetes passiert und Dinge kombiniert werden, die sich auf den ersten Blick nicht kombinieren lassen. Das ist ein Grund, warum spontane Menschen oft auch als witzig wahrgenommen werden. Sie machen unerwartete Sachen, kombinieren etwas in unerwarteter Weise und nehmen die Dinge mit Humor.
    Wir machen nun etwas, das man eigentlich nicht darf. Wir erklären Ihnen einen Witz, wir überschreiten den Rubikon für Comedians. Bitte erzählen Sie es nicht unseren Kollegen. Ach ja, und dass Sie es gleich wissen: Es ist der beste Witz der Welt.

    Der Leberwurstwitz
Metzger:
»Guten Tag.«
Kunde:
»Guten Tag.«
Metzger:
»Bitte schön, was darf es denn sein?«
Kunde:
»Ich hätte gerne Leberwurst, aber von der fetten Groben.«
Metzger:
»Tut mir leid, die hat heute Berufsschule.«
    Und … gelacht? Oder kannten Sie den schon? Was passiert hier? In der Metzgerei ist etwas Unerwartetes geschehen - eine Wendung, mit der keiner gerechnet hat. Die Erwartungshaltung
wird gebrochen. Ein Witz startet meistens von einer neutralen, positiven Plattform. Alles ist friedlich, niemand rechnet damit, dass die Situation eine unerwartete Wendung nehmen könnte. Das ist die Ausgangsbasis für den Witz. Alles ganz harmlos:
    Eine kleine Metzgerei auf dem Land. Ein Sketch im Stil der 80er-Jahre. Ein Kunde betritt den Laden, nehmen wir einmal Didi Hallervorden, für die Jüngeren unter Ihnen Bastian Pastewka. Draußen scheint die Sonne, drinnen riecht es nach Wurst. Der Metzger, ein älterer, gemütlicher Herr mit weißer Schürze und Schlachtermesser in der Hand steht hinter der Theke. Eine perfekte Rolle für Diether Krebs. Der Kunde hält den Einkaufszettel seiner Frau in der einen Hand und in der anderen eine Stofftasche. Man kennt sich.
    Und dann folgt die unerwartete Wendung: Cindy aus Marzahn ist übrigens die Dame in der Berufsschule. Der Witz funktioniert, weil etwas Unerwartetes passiert, weil Konventionen gebrochen werden. Der Kunde möchte, wie es ihm seine Frau aufgeschrieben hat, fette grobe Leberwurst kaufen. Der Metzger bezieht die Frage aber auf seine Angestellte. Er

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