Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt
entdeckt und zurück in die Zivilisation geführt wurden. Die südkoreanischen Touristen, die kein Englisch sprachen, waren im Mietwagen von Brisbane nach Rockhampton an der Ostküste unterwegs, also rund 600 Kilometer. Das Navigationsgerät führte sie von der Autobahn zunächst auf unbefestigte Straßen und dann auf Waldwege. Sie ignorierten sämtliche Warnschilder, mussten mehrere Gatter öffnen und Felsbrocken aus dem Weg räumen und fuhren unbeirrt weiter, bis ihr Wagen im Cordalba-Wald bei Childers stecken blieb. Polizeichef Geoff Fay riet daraufhin Autofahrern, den gesunden Menschenverstand nicht auszuschalten, wenn sie mit Navigationsgerät unterwegs seien.
Ähnlich erging es einem 69-jährigen deutschen Rentner, der mit seinem Mercedes C-Klasse in einer Gasse im österreichischen Villach stecken blieb. Als er weder vor- noch zurückfahren konnte, verletzte sich der Senior auch noch. Weil es so eng war in der Gasse, wollte der Renter seine Seitenspiegel einklappen und klemmte sich dabei einen Finger zwischen Auto und Hausmauer ein. Villachs Feuerwehr und Polizei halfen ihm, sein Auto über den einzigen verbleibenden Weg - die Heckklappe des Wagens - zu verlassen. Der Rentner kommentierte sein Dilemma anschließend wie folgt: »Ich sah schon, dass es immer enger wurde, aber ich dachte mir halt, wenn das Navi das sagt, dann wird es schon passen.«
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Kurze Bestandsaufnahme: Das Leben fordert Ihnen immer wieder Spontaneität ab. Spontaneität ist der Schlüssel, um eingefahrene Wege zu verlassen, die zu innerer Unzufriedenheit führen. In einer Welt, die sich ständig wandelt, kann man es sich nicht leisten, still zu stehen und auf dem zu beharren, was mal funktioniert hat. Erinnern Sie sich an das Bild mit der Wippe. Sie müssen sich bewegen. Verstehen Sie uns nicht falsch, Sie sollen jetzt nicht hektisch jedem Trend hinterherrennen und auch nicht ständig auf Wippen balancieren - obwohl, warum eigentlich nicht? - und Sie sollen auch nicht genauso verrückt wie diese Welt werden. Aber wir würden uns freuen, wenn Sie in dieser verrückten Welt die Ruhe bewahren. Und zwar gerade dann, wenn es sich anfühlt, als wäre Ruhe grade ganz unmöglich. Vertrauen Sie darauf, dass Sie diesen Anforderungen locker gewachsen sind. Wie ein Porsche dafür gebaut ist, mit 280 Sachen auf der Autobahn zu fahren, genauso ist der Mensch dafür ausgerüstet, spontan zu sein, mit all den Ängsten und der Aufregung, die dazugehören.
Spontanes Handeln lässt sich nicht einstudieren. Man kann aber mit unerwarteten Situationen rechnen und deshalb in solchen Momenten etwas sicherer auftreten und handeln. Letztendlich ist es notwendig, eine spontane Grundhaltung zu verinnerlichen und immer wieder zu überprüfen, in welchen Situationen es sich lohnen könnte, spontaner zu sein: Trabe ich auf alten Anti-Spontaneitäts-Wegen dahin und will ich das? Oder möchte ich lieber etwas Neues ausprobieren und mehr Spannung und Action in mein Leben bringen? Vielleicht entscheiden Sie sich bewusst dafür, nach Plan zu handeln,
dann aber auch mit dem Risiko, dass der Plan vielleicht nicht aufgeht.
Spontaneität ist kein Hexenwerk. Wir alle tragen die Anlagen dazu in uns und tun es bereits, ohne es immer gleich zu merken. Deshalb geht es darum, diese spontanen Momente wahrzunehmen und unseren Handlungsspielraum langsam zu erweitern. Sehen Sie Ihre Spontaneität als Werkzeug in Ihrem Werkzeugkoffer, das Sie bei Bedarf einsetzen können. Vielleicht müssen Sie nur schauen, wohin Sie dieses Werkzeug gerade verlegt haben - wir helfen Ihnen gerne bei der Suche.
Sportler müssen trainieren, um ihr Leistungsniveau zu halten. Spontane Menschen müssen trainieren, um spontan zu bleiben. Die schlechte Nachricht lautet also: Sie müssen üben, üben und noch mal üben. Nichts kommt automatisch ohne eigenes Zutun. So verhält es sich leider auch mit der Spontaneität. Vielleicht fällt es dem einen oder anderen leichter - sei es, weil er schon trainierter oder besonders talentiert ist. Egal, wer sich schwerer tut, muss mehr trainieren. Wir wissen aber, dass es jedem Menschen möglich ist, sich zu entwickeln und zu verändern. Sollten Sie sich in letzter Zeit zu sehr auf Ihre linke Gehirnhälfte verlassen haben, keine Panik, Sie haben Ihre rechte Gehirnhälfte noch. Legen Sie das Buch zur Seite und klopfen Sie mal an Ihre Schläfen. Hören Sie, wo es hohler klingt?
Haben Sie jetzt wirklich an die Schläfen geklopft? Super! Sie sind
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