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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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Unvorhersehbaren abzutauchen und nur noch das tun zu müssen, was Ihnen gerade spontan in den Sinn kommt. »Schmitt und Voller haben das doch in ihrem Buch gesagt.« Sie befürchten, Ihren Kollegen, Freunden, ihrer Familie kein verlässlicher Partner mehr zu sein. Dabei fügen Sie nur eine weitere Facette zu Ihren Handlungsmöglichkeiten hinzu. Sie entscheiden nach wie vor selbst, wann und wie spontan Sie sind. Sie entscheiden auch selbst, wie Sie ab jetzt vorgehen: Ob Sie offen für Spontaneität sind, lieber geplant, gewohnt und sicher durchs Leben gehen oder einen Kompromiss eingehen. Bei unserem Zettel-Beispiel sieht der Kompromiss zum Beispiel so aus:
    Wenn wir von unseren Zuschauern die Antwort bekommen: »Ich will nichts auf den Zettel schreiben«, dann sagen wir: »Toll, das ist doch schon ein Satz, schreiben sie DEN doch auf.« So waren Sie spontan und haben dennoch die Kontrolle behalten.
    Trotzdem, die absolute Sicherheit gibt es leider nicht. Behalten Sie Ihr Ziel, Ihre Vision im Auge. Was möchten Sie erreichen und welche Methoden können dabei hilfreich sein? Manchmal ist es sinnvoll, genau nach Plan vorzugehen. Die
Kunst besteht darin, im richtigen Moment den Plan beiseitezuwerfen und auf den Bauch zu hören bzw. sich auf die Situation einzulassen und spontan zu handeln. Dazu brauchen Sie Navituition.

Navituition
    Vor einer Weile waren wir zu einem Training in der Nähe von Frankfurt unterwegs. Unser Flug hatte Verspätung. Um am gleichen Abend noch ein kurzes Gespräch mit unseren Kunden zu führen, mussten wir schnellstmöglich das Tagungshotel, etwa 100 Kilometer von Frankfurt entfernt, erreichen. Alles war genauestens geplant. Der Mietwagen mit Navigationssystem gebucht. Das Navi programmiert und los ging’s. Autobahn - Bundesstraße - Landstraße - ein kleines Dorf, in keinem Haus brannte noch Licht zu dieser späten Stunde, kein Mensch auf der Straße. Enge Einbahnstraßen. Nach einer Weile standen wir in der finstersten Nacht in einer Sackgasse, vor uns eine hübsche, akkurat und sauber gemauerte Wand, während die freundliche Stimme aus dem Navigationssystem uns anhielt, jetzt acht Kilometer weiter geradeaus zu fahren. Beim Wenden mischte sie sich wieder ein und drängte uns, bei der nächsten Gelegenheit umzudrehen. Es war Zeit, den Plan hinter uns zu lassen und spontan zu entscheiden. Wir schalteten das Navi aus und fuhren nach Gefühl zurück zur nächsten großen Straße. Von dort aus hangelten wir uns an Orts- und Straßenschildern entlang, die uns irgendwie bekannt vorkamen. Wir folgten den Schildern und landeten schließlich noch vor Mitternacht in dem Tagungshotel.

    Manchmal muss man seine Werkzeuge - Intuition und Navigation - geschickt und spontan kombinieren. Kopf oder Bauch? Navigation oder Intuition? Beides. Wir nennen es »Navituition«.
    Was immer Ihr Plan ist, versuchen Sie ihn mit »Navituition« zu erreichen. Auf der Bühne improvisieren wir, um eine Geschichte zu erzählen. Sie nutzen Ihre spontanen Fähigkeiten, um andere Ziele zu verfolgen. Vielleicht wollen Sie auf der Karriereleiter weiter nach oben, Ihr erstes Buch schreiben, mehr Zeit mit Ihrer Familie verbringen, eine Weltreise machen, im Umgang mit Ihren Kollegen schneller und flexibler reagieren, mehr Kunden glücklich machen. Oder einfach nur mit mehr Spaß und Neugier durchs Leben gehen. Seien Sie sich Ihrer Ziele bewusst und erlauben Sie sich, den spontanen Weg einzuschlagen, aber zwingen Sie sich nicht dazu. Es geht nicht um die Frage »Bauch- oder Kopfentscheidung?«, sondern darum, welche Methode gerade besser geeignet ist, um ans Ziel zu gelangen. Navituition beinhaltet Bauch- und Kopfentscheidung. Seien Sie unkonventionell, überraschen Sie sich selbst und haben Sie Spaß dabei. Es funktioniert. Wir wissen, wovon wir sprechen.
    Vielen Dank für Ihre Ausreden. Benutzen Sie sie ruhig mit einem wissenden Lächeln weiter, denn ab sofort sind Sie sich darüber im Klaren, was tatsächlich hinter den Ausreden steht.
    Ach ja, nur für den Fall, dass Sie wissen wollen, was passiert, wenn man sich nur auf sein Navigationssystem verlässt und die Intuition ausschaltet. Hier zwei Beispiele:

    Südkoreanische Touristen vertrauten ihrem Navigationssystem blindlings, als sie die Ostküste von Australien erkunden wollten. Nichts konnte sie stoppen - bis ihnen ein Sumpf in die Quere kam. Da verließen die Insassen schließlich doch ihren Wagen und schlugen sich zu Fuß durch ein Waldgebiet, bis sie von Waldarbeitern

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