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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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Ich will meine Ruhe haben!«
    Allein mit der Betonung Ihres Namens können Sie also schon ein »Ja«- oder ein »Nein«-Signal senden. Achten Sie mal auf sich und andere: Welche Signale senden Sie aus, ohne überhaupt die Wörtchen »Ja« oder »Nein« benutzt zu haben?
    Wie melden Sie sich am Telefon? Mit einem netten Hallo? Oder blaffen Sie Ihren Namen kurz und knapp in die Leitung und meinen eigentlich »Nein, niemand da!«? Die Menschen, die uns am Telefon auf diese Weise ihren Namen entgegenschmettern, sind für uns »Nein«-Sager, die eigentlich gar nicht mit uns telefonieren wollen.
    Nur ein ernst gemeintes »Ja« ist auch echtes »Ja«. Klingt selbstverständlich? Dann schauen wir uns das doch mal genauer an: Viele Menschen versuchen alles Mögliche, um sich vor diesem »Ja« zu drücken. Es fällt ihnen so schwer, »Ja« zu sagen, dass sie sich immer wieder in Mutationen von »Ja« flüchten. Die beiden bekanntesten »Ja«-Zombies sind:

    »Ja, aber …« und »Ja, oder …«
    »Ja, aber …« ist der Klassiker und nichts anderes als ein verstecktes »Nein«. Probieren Sie es mal aus. Was denken Sie, wenn jemand zu Ihnen »Ja, aber …« sagt bzw. was meinen Sie tatsächlich, wenn Sie jemandem mit »Ja, aber …« antworten?
    Sie gehen spazieren, es ist ein herrlicher Frühsommertag. 20 Grad, die Sonne scheint. Bei Ihrem Spaziergang kommen Sie durch einen Kleingartenverein. In einem der Gärten sehen Sie eine alte Dame und ein siebenjähriges Mädchen. Offensichtlich eine Oma mit ihrer Enkelin. Für die Oma ist der Garten ihr Ein und Alles, und das kleine Mädchen freut sich, bei der Gartenarbeit helfen zu dürfen. Sie gehen näher ran und schnappen ein paar Gesprächsfetzen auf.

    Enkelin:
»Oma, guck mal. Hier direkt neben den Johannisbeeren pflanze ich jetzt die Tulpen ein!«
Oma:
»Ja, aber …«
    Wir schreiben das Jahr 1992. Sie holen gerade Ihre neue EC-Karte in Ihrer Bank ab. Leider müssen Sie am Schalter warten. Ganz in der Nähe findet an einem Schreibtisch offensichtlich ein Beratungsgespräch statt. Ein junger Mann - ein Student - versucht mit strahlenden Augen einen Bankangestellten zu überzeugen.

    Student:
»Wir haben eine großartige Erfindung gemacht. Zur Vermarktung benötigen wir den Kredit. Wir können Musik so komprimieren, dass Sie Ihre gesamte Musiksammlung auf kleinen tragbaren Festplatten immer bei sich haben können. Wir wollen die Erfindung MP3-Player nennen.«
Bankmitarbeiter
»Ja, aber …«

    Es ist der schönste Tag in Ihrem Leben. Ihr Hochzeitstag. Sie haben ein traumhaftes Kleid an, sehen aus wie eine Prinzessin. Das haben Sie sich gewünscht, seit Sie ein kleines Mädchen waren. Ihre gesamte Verwandtschaft und all Ihre Freunde sind dabei. Ihr Vater führt Sie zum Traualtar. Ihr zukünftiger Mann steht neben Ihnen. Sie haben Herzklopfen.

    Pastor:
»Möchten Sie die hier anwesende Wiebke Katharina Glossner zu Ihrer Frau nehmen?«
Ihr Zukünftiger:
»Ja, aber …«
    Was meinen Sie, wird das eine glückliche Ehe? Der MP3-Player ist vom technischen Prinzip her zwar in Deutschland erfunden, aber nicht vermarktet worden. Da hat doch jemand »Ja, aber …« gesagt! Und wird die Enkelin zukünftig wieder mit ihrer Oma im Garten arbeiten wollen?
    »Ja, aber …« ist immer der Versuch, charmant »Nein« zu sagen. Das gleiche gilt für »Ja, oder …« Klingt irgendwie netter, aber bedeutet genauso »Nein«.
    Es gibt noch weitere Varianten von »Nein« ( mit leichtem Zweifel in der Stimme zu sprechen) :
    »Hmm …«
    »Klar, wenn …«
    »Na ja …«
    »Kann ich mir vielleicht vorstellen.«

    »Wenn du meinst.«
    »Muss ja.«
    »Meinetwegen.«
    Hinter all diesen Formulierungen verbirgt sich ein Mensch, der zu feige ist, »Nein« zu sagen, oder sich nicht traut, sich auf etwas Neues einzulassen. Nichts fühlt sich so verbindlich an wie ein klar ausgesprochenes »Ja« oder eben ein klares »Nein«. Uns geht es beim Thema Spontaneität aber um Ihr entschlossenes »Ja«. Bei einem »Ja« gibt es keinen Weg mehr zurück, vor allem, wenn es mehrere Menschen gehört haben. Deswegen drücken wir uns auch so gerne davor. Wenn Sie laut und deutlich »Ja« sagen, dann nehmen Sie sich selber in die Pflicht für Ihre Entscheidung und müssen handeln. Die Verantwortung für Ihre Entscheidung liegt bei Ihnen. Mit so einem »Ja« begeben Sie sich in Situationen, aus denen es kein Zurück mehr gibt. Keine Ausreden, keine Ausflüchte.
    »Ja! Ja!« ist keine Alternative
    Nicht vergessen wollen wir die

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