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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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Variante »Ja, ja!«, die meistens nichts anderes bedeutet als »Du kannst mich mal!«, »Leck mich am Arsch!«, »Ist mir doch egal!« oder »Lass mich jetzt in Ruhe!«.
    In manchen Situationen lässt sich das klare, unmissverständliche »Ja« auch noch mit einer körperlichen Geste unterstützen, um die eigene Entscheidung zu bekräftigen. Hamburger Kaufleute tun dies, indem sie sich bei Vertragsabschluss die Hand reichen. Mafiosi umarmen sich und frisch Getraute küssen sich, sie haben sich im wahrsten Sinne des Wortes getraut,
ein bedingungsloses »Ja« auszusprechen - falls nicht einer von beiden vor dem Altar »Ja, aber …« gesagt hat.

Übung 4:
Der Nein-Kollege
    Sie brauchen dazu:
    • sich selbst
    • einen Kollegen
    • eine Tür
    Und so geht’s:
    Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen im Büro an Ihrem Schreibtisch. Die Tür geht auf, Ihr Kollege kommt rein. Und ohne dass er etwas gesagt hat, denken Sie schon Nein. Einfach so: Nein!
    Das ist Ihr Nein-Kollege . Selbst wenn er mit einer Idee kommt, die Ihnen eigentlich gefällt, antworten Sie immer mit »Nein«.
    »Soll ich dir einen Kaffee mitbringen?« - »Nein.«
    »Hast du noch Schmierpapier für mich?« - »Nein.«
    »Soll ich dir Arbeit abnehmen? - »Nein.«
    Identifizieren Sie, wer Ihr Nein-Kollege ist. Das muss nicht unbedingt ein echter Kollege im Büro sein. Es ist vielleicht ein Bekannter oder ein Freund, bei dem Sie schon »Nein« denken, sobald er in Ihr Bewusstsein tritt.
    Versuchen Sie doch bei der nächsten Gelegenheit, einfach mal »Ja« zu antworten, wenn dieser Nein-Kollege etwas fragt. Wir garantieren Ihnen, der Kollege wird einen Mordsschreck bekommen, und wenn es gut läuft, bekommen Sie sogar noch einen Kaffee spendiert.

    Was soll das?
    Oft machen wir uns das Leben schwer, weil wir Angst haben, unseren Status zu verlieren. Wenn der Nein-Kollege das gut findet, dann darf ich das nicht gut finden. Und schon machen wir uns unglaublich viele Probleme, da wir rechtfertigen müssen, warum wir etwas nicht möchten, was wir eigentlich möchten. Wir stehen uns in solchen Momenten selber im Weg und verhindern selbst, spontan zu sein. Das liegt daran, dass wir in unserem eigenen Schubladendenken gefangen sind. Der Kollege hat uns sicherlich einmal einen guten Grund gegeben, zukünftig lieber »Nein« zu seinen Ideen zu sagen, und an dieser Erfahrung halten wir fest, komme, was wolle. Wir trauen uns nicht, unseren Blick auf diesen Kollegen zu überprüfen, und fühlen uns stattdessen wohl dabei, lieber nur »Nein« zu ihm zu sagen. Diese Gewohnheit wollen wir nicht verändern. Es kann aber auch einfach sein, dass uns dieser Mensch unsympathisch ist - ganz normal. Doch im Leben man muss nun mal auch mit solchen Menschen auskommen, und das gelingt besser, wenn man sich an der einen oder anderen Stelle ein kleines »Ja« zutraut.

    Mal ehrlich: Haben Sie das alles, was bisher zur Sprache kam, bereits umgesetzt oder nur gelesen? Haben Sie irgendeine der Übungen ausprobiert oder nicht? - Wenn Sie mitspielen wollen, müssen Sie »Ja« sagen. Das nur noch einmal fürs Protokoll.
    Sie wollen spontan sein, ohne dass Ihnen jemand vorher Bescheid sagt. Gut. Dann trainieren Sie gefälligst ungeplante Situationen. Wir garantieren Ihnen, dass ein ernst gemeintes »Ja« Sie in genau solche Situationen führen wird. Erst wenn Sie diese Situationen akzeptieren, lassen Sie zu, dass überhaupt
etwas passiert. Sie werden überrascht sein, wie oft man sich sogar in harmlosen Situationen dem »Ja« verweigert.

    Ein kurzer Test. Was antworten Sie?
    Normalerweise essen Sie in Ihrer Mittagspause immer nur eine Kleinigkeit am Schreibtisch, um die eingesparte Zeit zu nutzen, eher nach Hause zu gehen. Da fragen Ihre Kollegen Sie: »Kommst du heute mal mit zum Chinesen? Wir wollen eine ausgedehnte Mittagspause machen und ein bisschen quatschen.«
    Ihre beste Freundin ist berufsbedingt weggezogen. Nun ist sie seit Langem mal wieder zu Besuch in der Stadt. Sie freuen sich schon auf eine ausgedehnte Shoppingtour und wollen ihr all die neuen Geschäfte zeigen. Das verspricht, ein hervorragender Nachmittag zu werden. Ihr Telefon klingelt, die Freundin ist dran: »Ich habe eine super Idee. Wir gehen heute Nachmittag ins Museum und schauen und gemeinsam die neue Pop-Art-Austellung an? Okay?«
    Endlich ist es wieder so weit, Sie treffen sich mit Ihren alten Schulfreunden und wollen zeigen, wie weit Sie es gebracht haben. Sie freuen sich schon auf die Gesichter der

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