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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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anderen, wenn Sie mit Ihrem neuen Dienstwagen, einem teuren Mercedes Cabriolet vorfahren. Doch Sie bekommen einen Anruf von einem der Freunde:»Wir haben beschlossen, gemeinsam eine Radtour zu machen und anschließend Minigolf zu spielen. Kommst du mit?«
    Sonntagabend, 20.10 Uhr. Gleich beginnt der Tatort, und Ihre Frau fragt Sie: »Bringst du die Kinder heute ins Bett?«
    Ihre Freundin fragt: »Massierst du mir die Füße?«
    Haben Sie alle Fragen mit »Ja, sehr gerne« beantwortet, dann haben Sie alles richtig gemacht. Fünf Situationen, in denen Sie den Verlauf anders geplant hatten. Durch Ihre Antwort »Ja, sehr gerne« ist Raum für Unerwartetes entstanden.
    In der Mittagspause mit den Kollegen beim Chinesen erfahren Sie, dass noch jemand für ein spannendes Projekt in der Firma gesucht wird - und Sie könnten genau der oder die Richtige dafür sein. Sie haben sich auf den Museumsbesuch mit Ihrer Freundin eingelassen und wussten gar nicht, dass es in dem Museum auch einen Design-Shop gibt. Sie haben einzigartige Regale für Ihre Wohnung gefunden. Lange haben Sie nicht mehr so viel gelacht wie beim Minigolfspielen mit den Schulfreunden. Ihre Kinder machen Ihnen beim Ins-Bett-Gehen eine Liebeserklärung. »Du bist der tollste Papa auf der Welt.« Und aus der Fußmassage wird der romantischste Abend, den Sie seit Langem gemeinsam hatten.
    Mit alledem haben Sie nicht gerechnet. Aus den scheinbar banalsten Situationen kann etwas entstehen, das vorher nicht absehbar war. Bereits Ihr Alltag bietet unzählige Möglichkeiten, das Unerwartete zu trainieren und die Gehirnteile, die für Spontaneität zuständig sind, aufzuwecken und ins Fitness-Studio zu schicken.
    Wäre es nicht wunderbar, wenn wir diese Situationen nicht nur akzeptieren und zulassen, sondern sie auch ein Stück weit kontrollieren und gestalten könnten? Denn das wollen Sie ja: Das Unerwartete unter Kontrolle bekommen. Das geht, indem Sie dem Wörtchen »Ja« noch etwas hinzufügen. Werden Sie zum Designer des Unerwarteten. Das klappt, wenn Sie
sich voller Elan in das Unerwartete werfen statt davonzulaufen. Es kommt Ihnen nämlich hinterher und wird immer schneller sein als Sie.
    Um etwas zu erschaffen und neue Erlebnisse nicht nur zuzulassen, sondern dabei auch noch etwas zu entdecken, muss man »Ja, und …« sagen. So fügen Sie immer noch etwas Eigenes hinzu. Wenn wir auf der Bühne eine Geschichte erzählen wollen, dann hilft uns das einfache »Ja« nicht weiter. Denn damit passiert noch nichts. Wenn Sie auf der Bühne Ihres Lebens eine Geschichte erzählen wollen - also Ihr Leben leben - geht es mit einem »Ja« auch noch nicht weiter. Sie sind dem Unerwarteten gar nicht so hilflos ausgeliefert, wie Sie vielleicht denken. Mit einem »Ja« akzeptieren Sie unerwartete Situationen. Mit einem »Ja, und …« beginnen Sie, das Unerwartete zu gestalten.
    Ein Esstisch in einer schön eingerichteten Wohnung. Ein Paar, Annika und Markus, beide etwa 35 Jahre alt, sitzt nach dem Essen bei einem Glas Rotwein zusammen. Sie kennen sich seit zehn Jahren. Der nächste Sommerurlaub wird geplant:

    Variante 1

    Markus:
»Wie sieht es denn dieses Jahr mit unserem Sommerurlaub aus? Wozu hättest du denn Lust? Ich denke, wir fahren wieder nach Mallorca.«
Annika:
»Ich habe neulich in so einer Wohnzeitschrift einen tollen Artikel über Ferienhäuser in Schweden gelesen. Darauf hätte ich mal richtig Lust. Lass uns dieses Jahr doch nach Schweden fahren. Ich miete uns dort ein kleines Haus am Meer.«
Markus:
»Ja, aber in Mallorca hat es uns doch die letzten Jahre so gut gefallen.«
Annika:
»Ja, aber in Mallorca war es immer so heiß, du mit deiner empfindlichen Haut verträgst das doch nicht so gut.«
Markus:
»Ja, aber weißt du, wie viele Mücken es in Schweden gibt? Und die Haut kann ich mit Sonnencreme immer ganz gut schützen. Wir fahren nach Mallorca. Ich habe letztes Jahr schon zugesagt.«

    Kommt Ihnen das bekannt vor? Eine Idee kommt ins Spiel und wird gleich beiseitegeschoben mit einem schnellen »Ja, aber«. Vermutlich werden die beiden wieder nach Mallorca fahren oder jeder alleine Urlaub machen - für immer. Sie in Schweden und er auf Mallorca. Alles entstanden aus der Angst vor Veränderung. Es soll lieber alles so bleiben wie immer, genau so wie die Unzufriedenheit zwischen den beiden. Dabei könnte das Ganze auch anders laufen:

    Variante 2

    Markus:
»Wie sieht es denn dieses Jahr mit unserem Sommerurlaub aus? Wozu hättest du denn Lust? Ich denke, wir

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