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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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diese Entscheidung gebracht? Welche Weichen haben Sie gestellt?
Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit und denken Sie darüber nach. Es lohnt sich.
    Spontaneität lässt sich nicht einstudieren, man muss sie erleben und als Lebenshaltung verinnerlichen. Das simple Wort »Ja« hilft Ihnen dabei. »Ja, aber ich kann doch jetzt nicht einfach anfangen …«, hören wir Sie jetzt vielleicht sagen. Merken Sie was? Nehmen Sie einen Buntstift und kreisen sie das »Ja, aber« in Ihren Gedanken ein.
    Bono, der Sänger der Band U2, hat einmal über den unvorhersehbaren großen Erfolg seiner Band sinngemäß Folgendes gesagt: »Wenn du den Wahnsinn nicht mehr kontrollieren kannst, dann surfe auf ihm.« Auch eine Form »Ja, und …« zu sagen.

Übung 5:
Der innere »Ja-Checker«
    Sie brauchen dazu:
    • sich selbst
    • Fragen, die Ihnen gestellt werden
    • einen Tag Zeit
    • Ihr Ja-Buch
    Und so geht’s:
    Den Nein-Kollegen haben Sie bereits kennen gelernt und sich mit ihm auseinandergesetzt. Aber seien Sie mal ehrlich, nicht nur bei dieser einen Person sagen Sie »Nein«. In dieser Übung geht es um alle Situationen, von morgens bis abends, egal wo und mit wem, in denen Sie »Nein« sagen. Beobachten Sie
sich einen Tag lang dabei, wie viele Fragen Sie reflexartig erst mal mit »Nein« oder »Ja, aber« beantworten. Versuchen Sie, den ganzen Tag lang immer kurz innezuhalten, bevor Sie eine Frage beantworten. Zählen Sie in Gedanken langsam bis drei und überprüfen Sie sich, ob Sie vielleicht nur aus Sicherheit »Nein« sagen wollten. Wenn dem so sein sollte, antworten Sie mit »Ja« oder besser noch mit »Ja, und …« Lassen Sie die Veränderungen Revue passieren, indem Sie die positiven Erfahrungen in Ihrem Ja-Buch aufschreiben. Was ist an dem Tag Spontanes passiert? Was haben Sie erlebt?

    Variante für Fortgeschrittene:
    Halten Sie nicht inne, sondern antworten Sie sofort »Ja, und …« auf jede Frage, die Ihnen an diesem Tag gestellt wird, egal, um was es geht. Dann müssen Sie allerdings auch dementsprechend handeln.

    Was soll das?
    Beim Nein-Kollegen haben wir entsprechende Erfahrungen mit einem Menschen gesammelt, die uns dazu veranlassen, »Nein« zu ihm zu sagen. Wir sagen aber auch »Nein« zu Menschen, mit denen wir noch keine solchen Erfahrungen gemacht haben, und vermeiden damit eine gemeinsame neue Erfahrung. Mit einem »Nein« wiegen wir uns in Sicherheit. Ein »Nein« verändert nichts. Alles bleibt so wie immer, und wir brauchen uns nicht auf neue Situationen einzustellen. Ein »Nein« ist ein Showstopper, ein »Nein« blockiert neue Ideen. Die Welt würde sich nicht verändern, würden wir dauernd »Nein« sagen. Sie werden feststellen, dass in vielen Situationen das »Ja« gar nicht so gefährlich wird, wie man denkt.
    Bis hierhin war doch alles ganz simpel und einfach. Ganz simpel? Ganz einfach? Fangen Sie einfach an. Einfach anfangen, so etwas kann auch nur in Ratgebern stehen. Und das »Ja« sagen liest sich ja auch ganz einfach. Eigentlich eine simple Regel, die man sich bloß merken muss. Aber warum fällt es einem dennoch so schwer?
    Auch für uns ist nicht immer alles einfach. In manchen Situationen sträubt sich alles dagegen, einfach loszulegen. Da fallen auch uns viele Ausreden einem ein. Zum Beispiel: »Wo kommen wir denn hin, wenn alle nur noch ›Ja‹-Sager wären?« Oder: »Ich kann doch auch erst mal abwarten und dann entscheiden.« Kurz: Allen Menschen fällt es immer wieder mal unglaublich schwer, diese Regel zu befolgen.
    Warum ist das so? Wir haben das Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten, wir möchten uns selbst vor dem Unerwarteten schützen. Und wir möchten auch keine Fehler machen. Vielleicht ist dieses Verlangen nach Kontrolle tatsächlich ein Überbleibsel aus der Urzeit. Erinnern Sie sich an die Fight-or-Flight-Reaktion? Lieber kämpfen mit »Ja, aber« oder flüchten mit »Ja, oder«, uns schützen mit »Nein«, dann behalten wir die Kontrolle, und alles bleibt, wie es war.
    Wir müssen uns nicht unbedingt auf etwas Neues oder Unerwartetes einstellen. Allerdings sind wir dann zugleich gefangen in unseren Anti-Spontaneitäts-Welten, über die unser innerer Zensor wacht. Das ist ein kleiner Mann mit dunklem Anzug und Brille, insgesamt sieht er ein wenig konservativ aus. Er macht es sich gerne mit unserem inneren Schweinehund auf dem Sofa bequem. Wenn der innere Schweinehund es nicht mehr schafft, Sie mit Gedanken wie »Wenn du jetzt ›Ja‹ sagst, hast du bestimmt viel Arbeit vor

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