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Ich bin unschuldig

Ich bin unschuldig

Titel: Ich bin unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Durrant
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die bei Tesco in der Balham High Road laufen vierundzwanzig Stunden in der Schleife, die sind also längst überspielt. Ich wette, darüber ist er ganz schön sauer.«
    »So viel also dazu, sich immer an der linken Wand entlangzutasten und so zu tun, als wäre man in Hampton Court.«
    »Hat er das gesagt?«
    Ich nicke.
    »Dämlicher Kerl. Ja. Nein. Aber Sie müssen ihm ein Alibi für den achten Februar liefern: Wenn sich herausstellt, dass Sie den ganzen Tag in Honolulu waren, sind wir aus dem Schneider.«
    »Ich glaube nicht, dass ich in Honolulu war.«
    »Und er hat kein Tatwerkzeug. Sie haben Ania Dudeks Wohnung auf den Kopf gestellt. Sie haben den ganzen Common durchkämmt. Gestern haben sie Ihr Haus unter die Lupe genommen. Wissen Sie was? Auch da haben sie kein Tatwerkzeug gefunden.«
    »Sie machen Witze.«
    »Nein. Über so etwas würde ich niemals Witze machen. Er hatte einen Durchsuchungsbeschluss. Ihre Putzfrau war zufällig da. Sie war nicht glücklich, dass sie die Schuhe anbehalten haben. Im Großen und Ganzen suchen sie nach einem Stück Schnur. Wie auch immer, er hat nichts gefunden. Kein Tatwerkzeug. Und auch nicht den Christophorus-Anhänger, von dem er so besessen ist. Und …«, sie richtet ihren festen Blick auf mich, »… sie haben kein Geständnis. Darauf ist er aus: ein Geständnis. Darauf ist er angewiesen.«
    »Tja, er wird keins kriegen.«
    Sie sieht mich immer noch unverwandt an. »Ausgezeichnet. Also, Gaby – wenn ich Sie Gaby nennen darf? –, seine ganzen Beweise sind nur Indizienbeweise. Hinzu kommt, dass Sie für den Zeitpunkt des Mordes kein vollständiges Alibi haben. Das ist richtig, nicht wahr? Ich weiß, dass es schwierig ist wegen der Zeitspanne. Die Polizei ist sich nicht sicher, wann genau sie getötet wurde. Die Heizung in der Wohnung war voll aufgedreht, das erschwert die Sache. Aber niemand war die ganze Zeit mit Ihnen zusammen?«
    »Meine Tochter und das Kindermädchen waren im Bett. Ich bin irgendwann laufen gegangen. Und mein Mann ist erst in den frühen Morgenstunden nach Hause gekommen.«
    »Ja.« Sie zieht ihre Notizen zu Rate. »Perivale hat mit Ihrem Kindermädchen gesprochen: Sie meint, Sie wären den ganzen Abend zu Hause gewesen, ist sich aber nicht sicher. Ihr Mann hat bestätigt, dass er nicht zu Hause war. Er war in der Arbeit und anschließend bei einem Abendessen. Sein Alibi, falls es gebraucht wird, ist sehr solide, eine ganze Latte von Kollegen, Kunden und Kellnern. Er sagt, Sie hätten geschlafen, als er nach Hause kam. Fällt Ihnen irgendetwas ein, was erklären könnte …? Um ehrlich zu sein, es ist der Kassenzettel. Alles andere … also, ein Anwalt bräuchte höchstens zwei Sekunden, um den Quatsch mit der italienischen Erde vom Tisch zu wischen. Klingt raffiniert, aber direkt gegenüber ist ein Gartenzentrum. Ich wette, da gibt’s jede Menge toskanischen Lehm. Ihre Theorie, dass sie vielleicht Ihr Stalker war, ist ebenfalls interessant. Aber der Beleg aus dem Supermarkt? Dieser Beleg. Ich will Sie nicht anlügen: Der bereitet mir Sorgen.«
    Ich erkläre ihr, dass ich viel darüber nachgedacht habe, ja, dass ich die halbe Nacht darüber gegrübelt habe. »Es gibt zwei Personen, die meine Kreditkarte genommen haben könnten. Mein Mann, aber der ist so früh nie zu Hause. Der Gedanke, dass er am späten Nachmittag bei Tesco eingekauft hat, ist einfach absurd.« Ich lache auf. »Die andere ist unser polnisches Kindermädchen. Es wäre eine simple Erklärung. Ich sage nicht, dass sie sie umgebracht hat, nur dass sie sie gekannt haben könnte. Es würde alles zusammenpassen. Sie sagt, sie hat sie nicht gekannt, aber wenn sie lügt, würde das alles erklären. Die Kleider: Marta könnte sie ihr gegeben haben. Die Zeitungsartikel: Also, ich denke so etwas nicht gern, aber wenn Ania ihre Freundin war, wenn die beiden sich vielleicht für meinen Job interessiert haben … wie auch immer. Oder sie haben die Artikel gesammelt, um sie jemand anders zu zeigen.«
    Caroline Fletcher nickt. »Fahren Sie fort.«
    »Und was die Quittung angeht: Sie könnte meine Kreditkarte genommen haben. Manchmal lasse ich sie offen irgendwo liegen. Wenn ich telefoniert habe und sie gebraucht habe …«
    »Und die PIN ?«
    »2503, mein Hochzeitstag.«
    »Ich habe Sie nicht nach der Nummer gefragt.« Sie schlägt sich übertrieben komisch die Hände auf die Ohren. »Kann sie sie gewusst haben?«
    »Kann sein, dass sie mal mitgekriegt hat, wie ich sie eingetippt habe … bei

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