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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Knochenriss in der Hand, einen Riss! Es war verrückt. Das Wichtigste, wenn du zu einer neuen Mannschaft kommst, ist, dass du die Saisonvorbereitung mitmachst und die Jungs und das Spiel kennenlernst. Jetzt schien das unmöglich zu sein, und wir waren gezwungen, eine rasche Entscheidung zu treffen. Ich sprach mit Guardiola, dem Trainer. Er hörte sich nett an und entschuldigte sich, dass er bei meinem Empfang nicht hatte anwesend sein können. Er war mit der Mannschaft in London gewesen, und genau wie alle anderen erklärte er, ich müsste so schnell wie möglich vollkommen gesund werden. Um jedes Risiko auszuschließen, sollte ich sofort operiert werden.
    Ein Handchirurg setzte zwei Stahlnägel in meine Hand ein, um den Bruch zu fixieren und die Heilung zu beschleunigen. Am selben Tag noch flog ich zurück nach Los Angeles ins Trainingslager. Irgendwie war es absurd. Ich war gerade erst mit Inter da gewesen. Jetzt kam ich mit einem neuen Verein und einem großen Gips um die Hand wieder an. Es würde mindestens drei Wochen dauern, bis ich voll wiederhergestellt war.

24
    W IR SOLLTEN ZU H AUSE in Camp Nou auf Real Madrid treffen. Es war im November 2009. Ich war gerade erst wieder fünfzehn Tage ausgefallen. Ich hatte ein Zwicken im Schenkel gespürt und sollte zunächst auf der Bank sitzen. Das war natürlich nicht lustig. Es gibt nicht vieles, das sich mit El Clásico messen kann. Der Druck ist gewaltig. Es ist Krieg, und die Zeitungen bringen sechzigseitige Beilagen. Die Menschen reden von nichts anderem. Es ist das Spiel der großen Mannschaften, der Erzfeinde.
    Ich hatte einen guten Saisonstart gehabt, trotz meiner gebrochenen Hand und der ganzen Umstellung. In meinen ersten fünf Ligaspielen hatte ich fünf Tore geschossen und war überall gelobt worden. Es war ein gutes Gefühl, und es war ganz klar, dass La Liga die einzige war, wo man spielen sollte. Real und Bar ç a hatten über 230 Millionen Euro in Kacá, Cristiano und mich investiert, und die Serie A und die Premier League waren ärmer geworden. La Liga war im Moment das Heißeste. Alles würde phantastisch werden. Glaubte ich.
    Schon während der Saisonvorbereitung, als ich mit den Nägeln in der gegipsten Hand Lauftraining absolviert hatte, war ich in die Gang hineingekommen. Es war natürlich nicht leicht mit der Sprache, und ich war viel mit Thierry Henry und Maxwell zusammen, die Englisch sprachen. Aber es ging mit allen gut. Messi, Xavi und Iniesta sind unkomplizierte Jungs, umgänglich und krass auf dem Platz. Keine Spur von Allüren wie »Hier komme ich, ich bin der Größte und Schönste«, und es gab auch keine Modevorführungen in der Kabine, wie sie bei vielen Spielern in Italien gang und gäbe sind. Messi und die Jungs erschienen in Trainingsanzügen und spielten sich nicht auf, und dann war da natürlich Guardiola.
    Er wirkte okay. Er kam nach jedem Training zu mir und redete. Er wollte wirklich, dass ich in die Mannschaft hineinfand, und gut, der Stil im Klub war speziell. Ich hatte es gleich gespürt. Es war wie eine Schule, wie Ajax ungefähr. Dennoch war dies hier Bar ç a, die beste Mannschaft der Welt. Ich hatte eine etwas heftigere Stimmung erwartet. Aber hier waren alle still und nett und fügten sich in die Gruppe ein, und manchmal dachte ich: Diese Jungs sind Superstars. Dennoch treten sie auf wie Musterknaben, und vielleicht ist das sympathisch, was weiß ich? Aber ich konnte nicht umhin, mich zu fragen: Wie würden diese Jungen wohl in Italien behandelt? Sie wären Götter gewesen.
    Jetzt standen sie in Reihe vor Pep Guardiola. Pep Guardiola ist Katalane. Er ist ehemaliger Mittelfeldspieler. Er hat fünf- oder sechsmal mit Bar ç a La Liga gewonnen und wurde 1997 Kapitän. Als ich ankam, war er seit zwei Jahren Trainer im Klub und hatte große Erfolge errungen. Der Mann verdiente sicher allen Respekt, und ich sah es als selbstverständlich an, dass ich versuchen würde, mich einzufügen. Es war mir ja nicht unbekannt. Ich hatte häufig den Verein gewechselt und bin nie direkt irgendwo hereingepoltert und habe erzählt, wo der Schrank stehen soll. Ich nehme die Stimmungen auf. Wer ist stark? Wer ist schwach? Wie wird geredet, und welche Gruppen gibt es?
    Gleichzeitig kannte ich meine Fähigkeiten. Ich hatte es schwarz auf weiß, was ich mit meinem Gewinnerschädel für eine Mannschaft bedeuten konnte, und ich pflegte dennoch ziemlich schnell meinen Platz zu finden und viel zu scherzen. Vor nicht allzu langer Zeit gab ich

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