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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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spurtete dem Ball nach, einen Verteidiger neben mir, der Torwart kam heraus, und der Ball sprang vor mir auf, und da lupfte ich den Ball über den Torwart und ins Netz. Es hieß 1:0, und nur zehn Minuten später bekam ich einen schönen Pass von Xavi, und ich lief pfeilschnell los. Aber diesmal machte ich keinen Heber. Ich hämmerte den Ball mit aller Kraft zum 2:0 ins Tor, und das Spiel schien entschieden zu sein. Ich hatte geglänzt. Doch was tat Guardiola? Applaudierte er? Er wechselte mich aus. Smarter Schachzug. Danach fiel die Mannschaft ab, und Arsenal gelang in den Schlussminuten noch der Ausgleich zum 2:2.
    Während des Spiels hatte ich nichts gespürt. Aber hinterher hatte ich Schmerzen in der Wade, die schlimmer wurden, und das war ärgerlich. Ich hatte zu meiner Form zurückgefunden, aber jetzt sollte ich beim Rückspiel gegen Arsenal und im Clásico des Frühjahrs fehlen, und von Guardiola erhielt ich keine Unterstützung, sondern neue Psychospielchen. Wenn ich einen Raum betrat, ging er hinaus. Er wollte nicht einmal in meiner Nähe sein, und wenn ich jetzt im Nachhinein daran denke, kommt es mir völlig wahnsinnig vor.
    Keiner begriff, was ablief, nicht die Führung, nicht die Spieler, keiner. Es ist sonderbar mit diesem Mann. Wie gesagt, ich will nicht seine Erfolge kleinreden oder sagen, dass er als Trainer in anderen Belangen nicht gut ist. Aber er muss ernsthafte Probleme haben. Es wirkt so, als könnte er mit Leuten wie mir nicht umgehen. Vielleicht ist es einfach so, dass er fürchtet, seine Autorität zu verlieren. So etwas ist ja nicht ungewöhnlich. Chefs, die über gewisse Qualitäten verfügen, aber mit starken Persönlichkeiten nicht zurechtkommen und keinen anderen Ausweg sehen, als sie kaltzustellen. Feige Führer mit anderen Worten!
    Aber auf jeden Fall fragte er nicht nach meiner Verletzung. Er wagte es nicht. Oder doch. Vor dem Halbfinale in der Champions League auswärts gegen Inter sprach er mich darauf an. Aber da war er seltsam, und es ging den Bach runter, wie gesagt. Mourinho bekam recht. Nicht wir, sondern er gewann die Champions League, und hinterher behandelte Guardiola mich, als sei alles mein Fehler, und so wurde die Stimmung allmählich immer explosiver.
    Es war grässlich, auf gewisse Weise, dieses Gefühl, dass alles, was du in dir eingeschlossen und für dich behalten hast, jetzt rausmuss, und ich war froh, dass ich Thierry Henry hatte. Er verstand mich, und wir machten Witze, wie gesagt. Es nahm den Druck von mir, und an irgendeinem Punkt begann ich, mir nichts mehr aus alldem zu machen. Was hätte ich sonst tun sollen? Fußball kam mir zum ersten Mal nicht mehr so wichtig vor. Ich hielt mich an Maxi, Vincent und Helena und kam ihnen in dieser Zeit näher. Dafür bin ich dankbar. Die Kinder bedeuten mir alles. Das ist die Wahrheit.
    Aber dennoch ließ sich die Stimmung im Klub nicht einfach abschütteln, und der Ausbruch, der lange auf sich hatte warten lassen, kam wirklich. Nach dem Spiel gegen Villarreal schrie ich Guardiola an. Ich schrie etwas über seine Eier und dass er sich vor Mourinho in die Hose mache. Wie man sich vorstellen kann, folgte darauf Krieg. Auf der einen Seite er, der kleine erschrockene Grübler, der meinem Blick nicht zu begegnen oder auch nur Guten Morgen zu sagen wagte, auf der anderen ich, der ich zwar lange geschwiegen hatte und vorsichtig gewesen, jetzt aber explodiert und wieder ich selbst geworden war.
    Es war kein Spiel. In einer anderen Situation mit einer anderen Person hätte keine Gefahr bestanden. Wutausbrüche sind keine große Sache für mich, weder wenn sie sich gegen mich richten, noch wenn ich sie bekomme. Ich bin damit aufgewachsen. Sie sind Routine für mich, und häufig sind solche Ausbrüche sogar gut gewesen. Sie haben die Luft gereinigt. Vieira und ich wurden nach einem wirklichen Krach Freunde. Aber mit Pep … man merkte es sofort.
    Er konnte nicht damit umgehen. Er mied mich völlig, und oft lag ich nachts wach und dachte an die ganze Situation: Was ist der nächste Schritt? Und was soll ich tun? Eins war klar: Es war wie in der Jugend beim MFF . Ich wurde als anders angesehen. Deshalb musste ich als Spieler noch besser werden. Ich musste so verdammt gut werden, dass nicht einmal Guardiola mich auf die Bank setzen konnte. Aber ich hatte nicht mehr die Absicht, meine Persönlichkeit zu ändern, keine Chance. Also echt: Hier sind wir so und so. Hier sind wir alle ganz gewöhnliche Jungen. Ich begriff langsam, wie unreif

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