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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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war öde, und es wehte ein kalter Wind, und als ich endlich eingewechselt wurde, bekam ich einen hässlichen Ellenbogencheck ins Kreuz. Ich gab dem Gegenspieler eins in den Rücken, bang , einfach so, und dann legte ich mich noch mit dem Schiedsrichter an, der mir Gelb zeigte. Es gab ein großes Bohei deswegen, sowohl auf dem Platz als auch in den Zeitungen, und Hasse Mattisson, unser Mannschaftskapitän, warf mir vor, ich verbreitete negative Energie.
    »Was heißt hier negativ? Ich bin einfach heiß!«
    »Du verbeißt dich in solche Sachen!« Und dann folgte eine Menge Blabla, dass ich nicht der Star wäre, der ich zu sein glaubte, und dass die anderen genauso gut wie ich ihre Tricks mit dem Ball beherrschten, nur dass sie nicht die ganze Zeit damit glänzen müssten und glaubten, sie seien Maradona höchstpersönlich, und ich war frustriert. Es gibt ein Foto von mir, als ich in Gunnilse vor dem Bus stehe und finster dreinblicke.
    Aber es ließ nach. Ich fing an, besser zu spielen, und ich muss Hasse Borg recht geben; die Supereins brachte mir Spielzeit und Möglichkeiten, mich zu entwickeln. Ich muss gewissermaßen dankbar sein für den Abstieg, und ziemlich bald kamen die Dinge ins Rollen.
    Es war eigentlich verrückt. Ich war noch nicht gerade Ronaldo, und die überregionalen Zeitungen in Schweden geraten nicht unbedingt in Verzückung über Zweitligafußball. Aber die Abendzeitungen brachten jetzt eine Doppelseite in der Mitte: »Die Superdiva in der Supereins«, und dergleichen, und der Fanclub von Malmö FF bekam unerwartet eine Menge neue weibliche Mitglieder, und alle Älteren in der Mannschaft fragten sich: Was geht hier eigentlich ab? Was ist eigentlich los? Und es war wirklich nicht so leicht zu begreifen, am allerwenigsten für mich. Auf der Tribüne saßen Leute und schwenkten Plakate: »Zlatan ist der König«, und gaben die reinsten Kreischkonzerte von sich, wenn ich zu meinen Dribblings ansetzte. Was war los? Worum ging es? Ich wusste es nicht. Ich weiß es immer noch nicht ganz.
    Aber ich vermute, dass viele ganz einfach Freude hatten an meinen Tricks und Showeinlagen, und ich hörte auch jetzt viel »Wow« und »Ojojoj«, genau wie bei Mutter im Hof, und ich kickte drauflos. Ich wuchs, wenn die Leute mich in der Stadt erkannten und die Mädchen kreischten und die Kids mit ihren Autogrammblöcken angerannt kamen, und ich machte mein eigenes Ding nur umso heftiger. Aber natürlich ging ich manchmal auch zu weit. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein bisschen Geld, und für mein erstes Gehalt machte ich den Führerschein in einem Intensivkurs. Für einen Jungen aus Rosengård ist sein Auto von grundlegender Bedeutung, das kann man ruhig so stehen lassen.
    In Rosengård prahlt man nicht mit der feinen Wohnung oder dem Haus am Wasser. Man prahlt mit dem geilsten Auto, und wenn man zeigen will, dass man es im Leben zu etwas gebracht hat, dann tut man das mit einer schicken Karre. In Rosengård fährt jeder, mit oder ohne Führerschein, und als ich meinen Toyota Celica geleast hatte, waren ich und die Kumpel ständig damit unterwegs. Zu der Zeit war ich ein wenig ruhiger geworden. Der ganze Aufstand in den Medien führte dazu, dass ich auf dem Teppich bleiben musste, zumindest so einigermaßen, und als meine Kumpel anfingen, Autos zu stehlen und derartige Dinge zu drehen, sagte ich zu ihnen:
    »So was läuft bei mir nicht mehr.«
    Aber ein paar Kicks brauchte ich trotzdem, wie als ein Kumpel und ich die Industrigatan entlangfuhren, wo alle Prostituierten von Malmö standen. Die Industrigatan liegt nicht weit von Rosengård entfernt, und als Junge war ich manchmal da gewesen und hatte Dummheiten gemacht. Einmal hatte ich sogar einer der Frauen ein Ei glatt an den Kopf geworfen, einfach so aus Scheiß, und ich gebe zu, dass das nicht gerade eine Heldentat war. Aber damals dachte ich nicht so weit, und als mein Kumpel und ich jetzt in dem Toyota da vorbeikamen, sahen wir eine Prostituierte, die sich zu einem Auto hinabbeugte, als ob sie mit einem Kunden redete, und da sagten wir: »Los, dem Freier spielen wir einen Streich«, und ich machte genau vor ihm eine Vollbremsung, dass sich der Wagen quer stellte, und wir stürmten raus und schrien:
    »Hände hoch! Polizei!«
    Es war völlig krank. Ich hatte eine Shampooflasche in der Hand, echt bescheuert als Pistolenattrappe, und dieser Kunde, irgendein alter Opa, bekam es mit der Angst, gab Gas und haute mit quietschenden Reifen ab. Wir dachten nicht mehr

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