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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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weiter darüber nach, das war einfach so ein Gag gewesen. Aber kurz danach, als wir weiterfuhren, hörten wir Sirenen, und in einem Polizeiwagen hinter uns saß dieser Opa aus der Industrigatan, und wir dachten: Was ist denn jetzt los? Was soll das? Und klar, wir hätten ja Gas geben und abhauen können. Solche Sachen waren mir nicht ganz fremd, trotz allem. Aber hey, wir waren angegurtet und alles, und wir hatten eigentlich nichts gemacht. Deshalb hielten wir hübsch an.
    »Es war doch ein Witz«, sagten wir. »Wir haben Polizei gespielt. Ist ja nichts Großes passiert, oder? Tut uns leid.« Und die Bullen lachten hauptsächlich, es war kein big deal .
    Aber dann tauchte ein Irrer auf, einer von diesen Fotografen, die den ganzen Tag dasitzen und den Polizeifunk abhören, und der schoss ein Bild, und ich Idiot setzte mein schlimmstes Grinsen auf, denn dieser ganze Medienkram war mir damals noch neu. Es war immer noch heftig, in der Zeitung zu sein, egal, ob ich ein krasses Tor geschossen hatte oder von der Polizei geschnappt worden war. Deshalb lächelte ich wie ein Kasper, und mein Kumpel ging noch weiter. Er ließ den Artikel über die Geschichte rahmen und hängte ihn auf, und dieser Opa, wisst ihr, was der tat? Er gab Interviews und sagte, er sei eigentlich ein anständiger Mann der Kirche, der den Prostituierten nur habe helfen wollen. Also von wegen! Aber diese Geschichte blieb hängen. Es heißt sogar, gewisse Vereine hätten aufgrund dieser Sache davon abgesehen, mich zu kaufen. Vermutlich ist das dummes Gerede.
    Aber nachher wurden die Zeitungen noch wilder, und der eine oder andere in der Mannschaft war sauer auf mich, und es hieß: »Er hat noch viel zu lernen«, »Er ist wirklich reichlich ungeschliffen«, und eigentlich verstehe ich sie. Es kann nicht leicht gewesen sein. Es war sicher nötig, dass sie mich ein wenig deckelten. Da kam ich aus dem Nichts angetanzt und erhielt in einer Woche mehr Aufmerksamkeit, als sie in ihrer gesamten Karriere bekommen hatten, und zu allem Überfluss tauchten diverse Typen in scharfen Anzügen und mit den fettesten Armbanduhren auf diesen tristen Tribünen in den Provinznestern auf, in denen wir in der Saison spielten, Typen, die ganz und gar nicht dahin zu gehören schienen, und alle starrten in meine Richtung.
    Im Nachhinein weiß ich nicht mehr, wann ich zuerst begriff, oder wann ich überhaupt daran dachte. Aber es wurde darüber gemunkelt, dass diese Typen Scouts von europäischen Klubs waren und dass sie gekommen waren, um mich zu scouten. Der Junge aus Trinidad und Tobago hatte mich zwar darauf vorbereitet, aber es kam mir dennoch ganz unwirklich vor, und ich versuchte, mit Hasse Borg darüber zu reden. Er wich aus. Es schien, als sei das Thema ihm unangenehm.
    »Stimmt es, Hasse, dass ausländische Vereine hinter mir her sind?«
    »Immer mit der Ruhe, Junge.«
    »Aber wer sind sie?«
    »Es ist nichts«, sagte Hasse Borg. »Und wir verkaufen dich nicht«, und ich dachte: Klar, in Ordnung, so eilig hast du es ja trotz allem nicht, und stattdessen versuchte ich, meinen Vertrag zu verbessern.
    »Wenn du fünf gute Spiele in Folge machst, kriegst du einen neuen Vertrag«, sagte Hasse Borg, und also tat ich das, ich absolvierte fünf, sechs, sieben krasse Spiele, und danach setzten wir uns zusammen und redeten über die Vertragsbedingungen.
    Ich erhielt eine Gehaltserhöhung von ungefähr 1 0 000, und später sollte die Summe um weitere 1 0 000 steigen, und das fand ich in Ordnung. Ich hatte ja keine Ahnung, und dann ging ich zu Vater und zeigte ihm stolz den Vertrag. Er war nicht so angetan davon wie ich. Er war ja wie verwandelt. Jetzt war er mein engagiertester Fan, und statt sich in den Krieg oder etwas anderes zu vergraben, saß er den ganzen Tag zu Hause und sammelte Informationen über Fußball, und als er den Paragrafen über den Verkauf an ausländische Klubs las, stutzte er.
    »Zum Teufel, hier steht ja nichts darüber, wie viel du bekommen sollst«, sagte er.
    »Und wie viel soll ich bekommen?«
    »Du solltest zehn Prozent von der Ablösesumme bekommen, wenn du verkauft wirst. Sonst nützen sie dich nur aus.« Ich dachte, dass ich gern zehn oder zwanzig Prozent nehmen würde. Aber ich wusste nicht, wie wir das durchbringen konnten. Wenn so etwas vorgesehen wäre, hätte Hasse es doch aufgenommen, oder?
    Dennoch fragte ich ihn. Ich wollte trotz allem nicht einfach klein beigeben. »Du, Hasse«, sagte ich. »Bekomme ich keine Prozente, wenn ich verkauft

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