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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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werde?« Aber natürlich, ich hatte nichts anderes erwartet. »Sorry, Junge«, sagte er. »So funktioniert das nicht.« Und das erzählte ich Vater. Er wurde wütend und wollte Hasses Telefonnummer. Er rief ein-, zwei-, dreimal an und bekam ihn schließlich zu fassen, und er ließ sich nicht mit einem Nein am Telefon abspeisen. Er verlangte ein Treffen, und deshalb wurde eins ausgemacht, und man kann sich vorstellen, wie nervös ich war. Vater ist Vater, und ich befürchtete, dass es wild und verrückt werden würde, und ehrlich gesagt, so richtig gesittet und ausgeglichen wurde es auch nicht. Papa rastete ziemlich schnell aus. Er fing an zu fauchen und mit der Faust auf den Tisch zu schlagen.
    »Ist mein Sohn ein Pferd?«
    Nein, meinte Hasse Borg. Selbstverständlich sei ich kein Pferd.
    »Warum behandelt ihr ihn dann wie eins?«
    »Wir behandeln ihn nicht …«
    So in dem Stil lief es ab, und am Ende erklärte Papa, der MFF würde keinen Hauch mehr von mir zu sehen kriegen. Ich würde keine Sekunde spielen, wenn der Vertrag nicht umgeschrieben würde, und da wurde Hasse Borg ein wenig blass, und ich kann das nachvollziehen. Mit Vater ist nicht gut Kirschen essen, wie gesagt. Er ist ein Löwe, und wir bekamen den Passus mit den zehn Prozent in den Vertrag, und es sollte sich als wichtig erweisen. Es war Vaters Verdienst, und die Angelegenheit hätte mich vielleicht nachdenklich machen und mir eine Lehre sein sollen. Aber Agenten waren immer noch Diebe, und ich vertraute Hasse Borg auch weiterhin. Er war ja mein Mentor, mein Extrapapa, sozusagen. Er lud mich zu sich aufs Land ein, in seinen Fachwerkhof in Blentarp, und ich traf den Hund, die Kinder, die Frau und die Tiere, und ich fragte ihn um Rat, als ich mein Mercedes Cabrio auf Raten kaufte.
    Aber gleichzeitig, wie soll ich sagen? Die Lage spitzte sich immer mehr zu. Mein Selbstvertrauen wuchs, und ich wagte immer mehr. Ich schoss mehrere Kunsttore, und all die brasilianischen Finten, die ich Stunde um Stunde geübt hatte, begannen zu sitzen. Die ganze Quälerei begann sich auszuzahlen. Bei den Junioren hatte ich dafür hauptsächlich Kritik eingesteckt und die Eltern stöhnen hören: » Oh, er dribbelt wieder! Er spielt nicht für die Mannschaft « , und all das. Jetzt aber gab es Jubel und Applaus von den Rängen, und ich begriff sofort, dies hier ist meine Chance. Viele mäkeln vielleicht immer noch herum. Aber es ist nicht mehr so leicht, wenn wir die Spiele gewinnen und das Publikum mich liebt.
    Die Autogrammjäger und das Geschrei und die Plakate im Publikumsmeer gaben mir Kraft, und ich geriet in einen richtigen Rausch. Gegen Västerås auswärts bekam ich einen Pass von Hasse Mattisson. Es war kurz vor Schluss. Das Spiel war praktisch vorbei. Aber ich sah eine Lücke und chipte den Ball über mich selbst und ein paar Gegenspieler hinweg, Majstorovi ć unter anderem, es war ein wunderbarer kleiner Trick, und ich konnte den Ball ins Tor schieben.
    Ich schoss zwölf Tore in der Supereins, mehr als irgendein anderer im MFF , wir schafften den Wiederaufstieg in die Allsvenskan, und ich war zweifellos ein wichtiger Mann im Team. Ich war nicht nur der Individualist, wie manche sagten. Ich fing an mich abzuheben, und die ganze Zeit steigerte sich die Hysterie um meine Person, und in der Zeit sagte ich nicht nur eine Menge dämlichen Mist.
    Ich hatte in den Medien noch nicht richtig was auf die Fresse gekriegt. Ich war sozusagen ich selbst vor den Journalisten und erzählte, was für Autos ich haben wollte und welche Computerspiele ich spielte, und ich gab Sprüche von mir wie »Es gibt nur einen Zlatan« und »Zlatan ist Zlatan«, nicht gerade bescheidene Sachen, und ich vermute, dass man mich als etwas ganz Neues ansah. Es war nicht das übliche »Der Ball ist rund« und dergleichen.
    Es war freier, frisch von der Leber weg, und ich redete fast wie zu Hause. Selbst Hasse Borg gab zu, dass ich populär war und dass Fußballscouts um mich herumschlichen. »Aber man muss cool bleiben.«
    Hinterher erfuhr ich, dass damals ungefähr ein Spielervermittler pro Tag bei ihm anrief. Ich war glühend heiß, und ich vermute, er hatte schon da eine Ahnung, dass ich die Rettung für die Finanzen des Klubs sein könnte. Ich wurde sein Goldklumpen, wie die Medien später schrieben, und eines Tages kam er zu mir und fragte:
    »Was hältst du von einer Reise?«
    »Klar, gern!«
    Es solle eine kleine Tournee zu verschiedenen Klubs sein, erklärte er, die daran interessiert seien,

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